Douglas beendete schliesslich seine Rede. "Wir stehen hier auf einem Fundament der Gemeinschaft, Blut mit Blut und Vollendung mit Unendlichkeit. Ich fordere Sie auf, geschätzte Herren, Abkömmlinge unserer Ära, stolze Krieger und weise Söhne; Lernen, ohne zu denken, ist eitel. Denken, ohne zu lernen, ist gefährlich und einfältig. Einfälltig und dumm. Wir wollen nicht durch Staub kriechen wie blinde Narren! Gehen Sie durch die Welt mit offenen Augen! Gehen Sie durch die Welt mit aufnahmewilligen Ohren! Seien Sie wissensdurstig und aufgeweckt! Nur aus der Gerissenheit und der Faszination kann ein Junge zum Mann werden und ein Mann zum Otopianer. Wir danken dem König dafür, dass er uns heute bereichert hat, hier, innerhalb dieser Mauern, Grosses zu tun. Grosses zu vollbringen. Und wir danken auch dem Prinzen dafür. Nur wer Wissen teilt, hilft Wissen zu verstehen. Ich bedanke mich." Mit grossem Applaus erhoben sich dann die Gäste und klatschten. Damit war also die Universität eröffnet.
"Nur wer Wissen teilt, hilft Wissen zu verstehen", wiederholte Lucy während sie wie anderen klatschte. Wie schön diese Rede doch war! Lucy konnte Sir Douglas immer nur wieder bewundern, woher er nur diese Kraft und Energie hernahm. Natürlich hatten sich die Gerüchte wohl nun entgültig gelegt, da er nichts über Eichenberg erwähnte. Lucy die dagegen nicht wirklich adlig war und wusste wie man Vampire zu durschschauen pflegte, traute dies nicht ganz.
Fionn stimmte dem Applaus ebenfalls ein und lächelte sogar leicht. 'Wahr gesprochen', dachte er und nun interessierte ihm diese Universität schon etwas mehr. Wissen also. Warum nicht? Wissen macht gross! Und wenn es sogar Sir Douglas bezeugt, dann würde es Fionn bestimmt weiterhelfen. Die Kriege konnten noch warten, jetzt da er jung war, musste er die Chance noch nutzen.
"Und kein einziges Wort über Sire Eichenberg", flüsterte Elizabeth ihrem Vater unaufällig zu, während sie aufmerksam nach vorne zu Eichenberg blickte und sanft auf der Oberfläche ihrer Hand mit ihrer rechten Hand als "klatschen" schnell und rasch tippte.
Lord Gilòngue lächelte fassziniert und klatschte ebenfalls. "Wahr gesprochen, hatte er. Wirklich, wahrlich sage dir Elizabeth, wir alle können noch etwas von ihm lernen", meinte er und ignorierte das was sie meinte. Keinen einzigen Lob Kommentar! Aber dies machte ihm nun nichts aus, sie würde schon eines Tages ihre Meinung ändern, da war sich der Lord ganz sicher.
James musste lächeln und hob sein Glas einstimmig auf Sir Douglas. "Einen grösseren Philosophen würde sich nicht klarer ausdrücken um zu meinen was gemeint ist. Sire Douglas schafft es die vortrefflichsten Reden ohne komplizierte Umwege ans Licht zu bringen", James nickte und meinte dies von ganzem Herzen ernst.
Kremnitz bewegte sich beim Klatschen und er lief auf Edoardo zu. Diesem flüsterte er kurz etwas ins Ohr und der Graf begann zu lachen. Kremnitz klatschte dann weiter und als er hinter Elizabeth stand, griff er deren Hand und küsste sie darauf. "Eine rote Blute. Rot wie das Blut."
Marianna klatschte ebenfalls und lächelte kurz, aber ein wenig unsicher. Sie legte sich eine Haarsträhne vom Gesicht und ihr Blick schweifte eine Weile auf dem Boden und dem Kies. Die junge, etwas verwirrte Mara musste an die Worte von Douglas nachdenken. Wie einfach und schön sie doch waren! Als wäre Wissen, gerade dass was ihr fehlte. Aber sie schüttelte diesen Gedanken ab, nein Wissen konnte doch nicht ihr Weg sein, zudem war sie nur eine Mara und Frauen hatten nichts in einer Universität zu tun! Lucy bemerkte Marianna und sah wie sie ihre Stirn in Falten legte. Sie legte ihr lächelnd und liebevoll eine Hand auf die Schulter. "Geniesse den Ort, wir werden ihn niewieder sehen, so nahe wie du ihn heut erlebst, wirst du ihn vielleicht nur noch in deinen Träumen finden", lächelte sie zuversichtlich und keineswegs verunsichert.
Elizabeth blickte auf und zuerst war sie etwas überrumpelt, als Graf Kremnitz ihre Hand küsste. Allerdings lächelte sie nun und auch Lord Gilòngue war für einen Moment wie sprachlos. Er hatte jede Hoffnung aufgegeben, dass auch nur ein Mann sich ihr noch nähern würde, ohne dass er selbst was dafür tun musste. "Oh? Ich danke Ihnen Graf Kremnitz. Aber wo eine rote Blüte sich befindet, kann der Dorn ja nicht weit sein", meinte Elizabeth und fand diesen Grafen schon immer interessant. Mit ihrer Freihenhand klappte sie den Fächer zu und legte ihn an den "Gurt" ihres Kleides. "Sagen Sie Graf Kremnitz, was fassziniert sie an der Rede von Sire Douglas? Sehen Sie es ebenso ein?" Dieses Mal war es keine Herausforderung, nein. Elizabeth war nun sehr interessiert und würde die Meinung akzeptieren. Wie Graf Edoardo war Graf Kremnitz keiner dieser langweilligen Snöpse, die für Elizabeth alle gleich waren- nein. Die biden waren für sie wie ein Geheimnis dass sie aufdecken wollte.
Der Lord hatte sich beschlossen die beiden alleine zu lassen, unaufällig war er zu James Hawkens herüber gegangen, dass er der viele Vampire die zu Douglas gingen verdanken konnte. Er wollte um himmmelswillen nicht mit ansehen wie Elizabeth sich auch noch bei Graf Kremnitz unbeliebt machte!
Elizabeth musste schmunzeln und liess ihre Hand weiterhin küssen. Sie genoss es und einige der Adligen Frauen blickten mit ihren Fächern zu ihr. "Nicht? Oh Graf Kremnitz, dass überrascht mich. Aber mal eine ehrliche Antwort", sagte sie und grinste leicht, wirklich dieser Vampir war mal jemand interessantes! Er amüsierte sie. Schon der Akzent den sie früher belächelt hatte, fand sie nun göttilch. "Ist mir die Frage erlaubt, worin der Grund Ihrer werten Erscheinung dann ist?"
Elizabeth hob nun schwach ihre Augenbrauen ein wenig höher. Sie lächelte dann leicht und einen langen Moment sah sie den Grafen verführerisch und ein wenig auffordernd an. In ihrem Inneren spielte sich etwas ab und schliesslich lächelte sie dann ein wenig, ihr Gesicht nahm wieder die aufmerksame Haltung an. "Den Grafen Brown scheinen Sie ja bereits zu kennen. Ich nehme an- Ihr beide versteht euch?", begann sie nun und diese Frage hatte sie schon immer brennend interessiert.
Lajos blickte darauf zu Edoardo, der sich gerade mit Douglas unterhielt. "Allerdings", sagte er, während er die beiden beobachtete. "Der Graf hat eine...eine interessante Art su schreiben. Aber nicht alle Bucher sind meine...Genre, Sie verstehen?"
James blickte zu den beiden. "Wirklich, Ihre Tochter mein werter Freund befindet sich meiner Meinung nach in der Grube des Löwen", meinte nun James und nippte an dem Champagner. Lord Gilòngue blickte nur sehr flüchtig zu den beiden, allerdings blickte er dann weg weiter zu den vielen Vampire die um Douglas standen. "Das wird noch konzequenzen geben, ich hoffe Elizabeth nimmt sich zusammen", meinte er und er war sehr angespannt. "Hm... Es scheint ihr zugefallen", James musste genüsslich lachen und schlang dem Lorden seinen Arm um die Schulter. "Elizabeth... ich denke... sie ist eine herausforderung für jede Art Vampire. Aber nicht viele interessieren sich für sie, da ihre Meinung ja offenbar nicht zählt und gemeine Belediungen einfangen müssen", James schmunzelte. Der Lord seufzte im innern und gab ihm recht.