RE: [Armee] von Merchist Edo - 5

Auch Isammu hatte sein Schwert gezückt und Stolz überkam ihn.
Das Gefühl von Ehre und Otopia.
Doch dann passierte es.
Isamu konnte sich noch knapp aufrecht erhalten, als die Erde bebte und entgeistert sah er zu Edo.
Es begann bereits?!

"Legt euch auf den Boden!", gab Edo ausser sich Anweisungen an.
Edo hielt dann inne, als grosse Risse sich öffneten und Soldaten drohten in die Abgründe zu fallen.
Das Haus von Yabu, stürzte in den Abgrund runter und vergrub ihre Dienerschaft.

Isamu tat wie geheissen und so auch die anderen.
Die Soldaten lagen flach auf dem Boden, während das Beben immer noch anhielt und draussen sein Unwesen treibte.

Isamu hatte mehr oder weniger alles augegeben und zurückgelassen.
Dieses Mal jedoch war es einfacher gewesen als beim letzten Mal, da sowieso das halbe Dorf durch die Beben zerstört war und dadurch auch seine Hütte.
Nur, Miu hatte er dieses Mal an Katsumi gegeben.
Von seinem Bruder hatte er keine Nachricht zurück erhalten.
Welchen Weg dieser wohl ging?
Isamu hatte seine Rüstung abgelegt und er kam zum letzten Mal an den Armeestützpunkt hergeritten.
Dort sprang er vom Pferd und bannte sich einen Weg zu Edo.
"Merchist", Isamu verneigte sich vor ihm.
"Ich bin soweit. Bitte lasst mich gehn."

Noch einmal war es der Brief, den Edo still für sich gelesen hatte, ehe Isamu erschien.

Lieber Edo

Ich weiss dass diese Art von Briefanfang nicht Deiner würdig ist, ebenso meiner Wenigkeit.
Aber dennoch ist es mir ein Anliegen, denn was dieser Brief beinhalten wird, wird ein schwerer Schock für Euch sein.
Seht Edo.
Die Geschichte Otopias ist tausende von Jahren alt, ich würde sogar meinen, dass sie sich in das Vorstellungsvermögen eines Vampiren weitaus hinaussteigert.
Aber was ich da?
Ich hab ja schliesslich nicht Geschichte studiert!
Weder die Sümpfe noch den Atlas.
Aber das ist jetzt unwichtig, da Otopia im Wandel ist und darum geht es mir.
Mein lieber Neffe, ich werde nicht mehr da sein, wenn du von den Schlachten zurück kommst.
Ich hoffe sehr wohl Ihr werdet dafür noch da sein.
Den die Kulturen werden es bald nicht mehr sein, dann wird alles altopianierst.
Ich war ein Narr, dies nicht von Anhieb zu glauben, so bitte ich um tiefste Verzeihung...
Ich habe vor in die Welt zurück zu kehren, die meine… wahre Heimat ist.
Zwar hat sich auch dort vieles verändert, aber längst kann ich dort ein Leben ausleben, das mir gefällt.
Das zu mir passt und in dem ich selbstverständlich meinem Charakter treu sein kann.
Stellt Euch einmal einen Kalif vor, der stundenlang schwarze Gewänder tragen muss, sich nicht mehr mit Tee begnügen darf und bei Ritualen dabei sein muss.

Nun bitte ich noch um etwas anderes.
Ihr seht ich gehe wegen den Kulturen, sie sind mir wichtig und stärken mein Innerstes.
Der Glauben an das wofür ich lebe.
So ist es auch mit Isamu.
Seit ihm ein Freund, Edo.
Wenn selbst ich gehe, der so viele Jahre in Otopia gelebt habe, so sollte es Isamu doch nicht anders empfinden!
Ihr habt zwar Euren Vater nie lange genug gekannt, Edo um zu urteilen, was für ein Mensch er denn gewesen war.
Oja, ich nenne bewusst den Begriff Mensch, den Ihr wart nicht für dieses Leben hier bestimmt!
Gebt Isamu den Wunsch an seiner Kultur zurück, was gibt es schöneres als in die Fussstapfen seines eigenen Vaters zu treten?
Jetzt da Otopia im Wandel ist, solltet ihr ihn nicht noch mehr nehmen.
Denn das japanische Dorf wird es bald vllt. nicht mehr geben.
Was wird dann passieren?
Ist er so stark und kalt wie Ihr?
Nein, tief im Herzen strahlt Isamu noch Jugend aus.
Nimmt ihm nicht die Kultur, lasst Ihn Mozikrieger werden, denn wenn selbst Euer Onkel wegen der fehlenden Kultur verzweifelt, so könnt Ihr es Euch auch bei Isamu ausmalen.

In Liebe
Kalif

Ja, Edo hatte dafür gesorgt, dass der Wille von Kalif geschehe.
Natürlich in der Erwartung, Isamu würde es als so Empfinden.
Die Kultur würde allen anderen eines Tages genommen werden, dass stand ausser Frage.
Aber ob Isamu zu denjenigen gehören sollte?
Wohl kaum!
"Isamu", grüsste ihn Edo und liess seinerseits die Förmlichkeiten die in diesem Dorfe galten aus.
Der Merchist ging auf ihn zu.
"Lange Zeit ist es her...
Dank nicht mir, wenn du eines Tages auf die Städte zurück blickst und Zufriedenheit in die spürst.
Denn ich war es nicht, der soweit über dein eigenes Schicksal entschieden hatte", sagte Edo und seine Miene selber nahm nun etwas freundlicheres an, ja zufriedenes.
Er legte Isamu seine Hand auf die Schulter.
"Auf hoffentlich einmal bald, mein Freund."

"Ich bin eurem Onkel dankbar, und euch auch, mein Freund."
Isamu lächelte sanft.
"Und sollten uns...unsere Wege einmal in Feindschaft begegnen, dann denkt gut über mich. Letzten Endes...soll der Wille des Königs geschehn. Auch ich finde das."

Edo schwieg einen Moment.
Feindschaft.
Er und Isamu?
"Ich...", doch er entschied sich, dann doch den Mund voerst zu schliessen und stattdessen mit Isamu aus dem Zelt zu gehen, hinaus zu dem Dorf.
Diese harten Worte würde er zu mal bestimmt nicht so schnell vergessen.
Aber wie meinte Isamu das?
Feindschaft?
"Wo wird es einem Mozi zuerst hinziehen?
Hinaus in die Wälder Otopias?
Oder gar in die Städte?", fing Edo stattdessen an.

"Zu den Zigeunern", sagte Isamu und er blieb stehn.
Er trat dann vor Edo her und legte ihm seine Hand auf die Schulter.
"Bitte versprecht mir eines, mein Freund. Das Ihr niemals einen Boten nach mir ausschickt, um mich zu warne. Wenn ich sterbe...dann als einer von ihnen. Und für meinen Glauben."

Edo hielt inne, ganz betroffen und sprachlos blickte er in das Angeischt von Isamu.
Zu den Zigeunern wollte er gehen?
Edo wusste nicht mehr was sagen.
Er hatte versucht, mit diesem "nächsten" Schrittes Thema, das andere zu gebragen.
Mit der Feindschaft.
Aber nun hiess es, dass er zu gejagten gehen würde.

Isamu sah zu Edo.
"Seid Ihr betroffen?", fragte er nun, schon selber etwas besorgt.
Isamu seufzte.
"Dann bitte ich euch, mir zu vergeben, Edo."

Noch immer fehlte ihm die Worte und leicht trat er einige Schritte vor, als Isamu darum bat.
Ganz verstört bilckte Edo Richtung zerstörten Dorfes und dachte über Isamus Worte und Zukunft dabei nach.
Schliesslich wurde seine Haltung allmählich wieder normaler und er hielt die Hände hinter seinem Rücken.
Stille.
Man hörte wie Gefangene riefen und nach Essen bettelten.
Aber nicht nur das, viele der Gefangenen hatten das Erdbeben gar nicht erst sicher bestanden.
Schwere Wunden trugen sie und die ganze Verwüstung war eine Last.
Leid entfuhr es von Edo, aber nicht etwa den Gefangenen gegenüer, er senkte seinen Blick dann schweiged und verharrte so einen Moment.
Nachdenklich...

Isamu seufzte.
Er blickte zu Boden.
"Ein Abschied, der mir schwer fällt", sagte er.
"Lebt wohl. Gebt auf euch acht."

Edo wandte sich zu ihm um.
"Meinst du, man solle vorplanen?", fragte er und etwas wehleidig war seine Haltung dem Gedanken gegenüber.
Er nickte ihm dann aber zu.
"Nur ein Narr, könnte nicht verzeihen.
Ist es nicht so, Isamu?"

Isamu seufzte.
Aber vor Erleichterung.
"Ja, es ist so", sagte er und er lächete.
Seine Augen schimmerten, das hier war für beide schwer.
Er kam nicht darum und fiel Edo schliesslich um die Arme, wobei er ihn fest an sich drückte und ihm auf die Schultern drückte.
"Niemand hat mich je so stolz gemacht, wie Ihr. Auf das Ihr in Ehre zieht, wohin euer Weg auch immer führen mag."

"Und sind die Wege noch so verschieden, ich bin mir sicher", Edo blickte zuverischtlicher zu ihm, ja schon mit Stolz zu einem Bruder, "wir werden uns wieder sehen.
Wenn auch nicht, so wie es... normalerweise sein sollte."
Edo klopfte ihm darauf auf den Rücken und erwiderte so den brüderliche Umarmung.
Nein, Brüder waren sie nie gewesen, dennoch verband sie etwas sehr starkes.
"Leb wohl, mein liebgewonner Soldat, der seine Ehre sowohl als Mozi fortsetzen kann."