RE: WG [Abby und Curtis] - 11

Anthony blickte wild atmend auf die junge Frau, die sich auf einmal kaum mehr regen konnte und die er buchstäblich KO geschlagen hatte.
Seine Augen weiteten sich und erschrocken bilckte er auf seine Hände.
Was hatte er getan?
Entsetzt atmete Anthony schwer und zitternd torkelte er einen Schritt zurück von dem Geschehnis.
War er es also doch? Ein Verrückter? Verfluchter? Ein Mörder!
Mörder...
Ja, er hatte jemandene getötet.
Seinen Vater.
Einmal Mörder, immer Mörder?
Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein!
Anthony trat weitere Schritte zurück, wobei er wie erstarrt zu Mouse blickte.
Er musste weg hier!
Er konnte hier nicht bleiben!
Diese Leute wollten vielleicht nichts schlechtes für ihn...doch er konnte seine Reaktionen nicht veantworten.
Verzweifelt über das eben Geschehene breitete sich Selbsthass in ihm auf und zugleich Angst.
Angst davor, man würde ihn wieder finden.
Wieder einsperren, an diesen düsteren Ort.
Es gab nur eines:
Er musste sich verstecken!
Anthony daraufhin war willig so schnell wie möglich aus diesem Haus zu verschwinden.
Sein Blick fiel auf das Fenster und er schnellte darauf zu.
Mit einem festen Ruck zog er die ganze Gariene runter und zog sie mit sich.
Der junge Torvus, ehemaliger Häftling Nr. 721 verschwand noch am selben Abend, an dem er gekommen war, fluchtartig aus der WG von Curtis.

[ ]

Von seinem Verschwinden bekam die junge Mouse nichts mit.
Nachdem sich der Schmerz gemeldet hatte und sie langsam wieder aus ihrer Benommenheit weckte, hustete die junge Musiklehrerin lautstark und spuckte Blut auf den Teppich, wobei sie sich aufrichtete und blinzelnd und unwissentlich umsah.
Was war passiert?
Hatte er sie also doch geschlagen?
Und nun?
Oh nein, verdammt, wo war er denn nun?
Vollkommen wackelig auf den Beinen zog sich Mouse an der weißen Couch hoch und rief Anthonys neuen Namen. Sie rief ihn einmal. Sie rief ihn zweimal. Und sie rief ihn noch so viele andere Male, während sie in ihrer Tasche nach ihrem Zauberstab wühlte.
Oh, was hatte sie da nur angerichtet! Sie dummes dummes Ding.
Mithilfe ihres Zauberstabes ging es ihr binnen ein paar Momenten körperlich wieder besser, aber ehrlich gesagt war sie dennoch vollkommen aus dem Häuschen.
Mal ganz davon abgesehen, dass sie Curtis Reaktion befürchtete, machte sie sich auch fürchterliche Vorwürfe, weil dieser Francis verschwunden war.
Kam er denn allein überhaupt zurecht?
Würde er das schaffen?
Mouse faste sich an das Gesicht und in ihr kam Wut auf.
Wut...verdammte Wut auf sich selbst, weil sie so unüberlegt gehandelt hatte!
Und nun...nun war er weg und auf sich allein gestellt.
Wie sollte sie das nur wieder gut machen?
Mouse griff nach ihrem Jäckchen und verließ daraufhin die Wohnung.
Soweit konnte er noch nicht sein!
Sicherlich würde er sich bereits verlaufen haben und dann fand sie ihn bestimmt in einer der nahegelegenen Gassen.
Sie musste es versuchen.

Charlie und Mouse waren mit dem schlafenden Anthony zurück in die Wohnung appariert und sie brachten ihn gemeinsam rauf in das alte Schlafzimmer von Abby.
Charlie blieb noch einige Minuten, doch dann verabschiedete er sich und verschwand auch schon wieder.
Da gelassen hatte er ihr ein paar Medikamente, mehr nicht.
Während Anthony also schlafend im Bett lag, begann Mouse, für ihn noch das Bettzeug zu beziehen.
Schließlich zog sie ihm noch die Schuhe und das Hemd aus, woraufhin sie ihn noch lieblich zudeckte und das Fenster öffnete, damit er frische Luft bekommen würde.
Mouse war innerlich vollkommen fertig mit den Nerven.
Fertig mit sich und der Welt.
Aber die Hauptsache war, dass dieser Francis wieder hier war.
In Sicherheit und nicht auf sich allein gestellt.
Mehr zählte im Moment nicht.
Mouse nahm sich einen Stuhl, den sie an das Fenster stellte und auf dem sie Platz nahm.
In ihrer Hand hielt sie ein Buch, das sie im sperrigen Licht der Nachttischlampe zu lesen begann.
Doch schon bald fielen auch ihr die Augen zu und so ging der Tag zuende.
Mouse träumte in dieser Nacht viel und stark.
Aber sie erholte sich und konnte dadurch alles verarbeiten.

Es war etwa drei Uhr morgens, als Anthony von seinem Schlaf erwachte und sich in einem weichen Bett vorfand und einer warmen Decke.
Es war seltsam, doch der Torvus wusste genaustens wo er war und er schwang sich sogleich auch auf.
Er trat leise hinaus aus seinem Zimmer, wobei er sich im oberen Stock vorfand und sich fragend umblickte.
Der junge Mann mit einfacher Hose bekleidet und barfuss, tappte leise durch den Flur und spähte in das letzte Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite hinein.
Ein Kinderbettchen war zu sehn und Anthony blieb einen Moment still an der Tür stehn.
Dann schloss er die Tür wieder und lief Richtung Treppe, an der er dann leise hinunter schlich und sich den Weg in die Küche bahnte.
Dort angekommen schenkte er sich ein Glas Wasser ein und trank davon.
Anthony schien beisammen zu sein und sich wie zu Hause zu fühlen hier.
Als wäre er normal und im Klaren darüber, was er ganz genau tat.
Nur einige Schlücke nahm er und schüttete den Rest dann weg.
Schliesslich ging Anthony wieder leise nach oben, wo er sogleich richtig Tippte und sein altes Zimmer widerfand.
Die ganze Zeit war er leise gewesen und hatte somit sicherlich auch niemanden aufgeweckt.
Im Zimmer sass Mouse am Fenster - eingenickt.
Sie hatte wohl noch gelesen, denn das Licht brannte und irgendwo auf ihrem Schoss war das Buch verblieben.
Anthony lief zu ihr und er stellte die Nachttischlampe aus.
Daraufhin legte er sich wieder in sein Bett und schlief ein.

[@vera: falls du das hier liest, wunder dich bitte nicht :-* wir klärn das noch ab, wenn du da bist, oki? also bitte nicht vorher posten, wir müssen erst noch bereden ]

Es war gegen acht Uhr morgens und geweckt wurde Mouse durch den strömenden Regen, der ihr durch das offene Fenster in den Nacken spritzte.
Ein wenig benommen und noch nicht vollkommen wach, rieb sie sich die Augen und sah sich um.
Nanu, was machte sie denn in-? Oh.
Mouse' Blick fiel sogleich auf den schlafenden Anthony und sie blinzelte.
Plötzlich fiel ihr alles wieder ein und sie rieb sich das Gesicht.
Was für Abend das gewesen war. Wirklich.
Gut, dass sie sich davon erholt hatte.
Auch wenn sie jetzt Rückenschmerzen vom Schlafen auf dem Stuhl hatte.
Aber es gab schlimmeres.
Die junge Frau erhob sich daraufhin, tapste hinaus, die Treppe hinab und in die Küche.
Ihr fiel auf, dass die anderen wohl noch nicht zurückwaren.
Nun, dann würde sie eben nur Frühstück für zwei Personen machen.
Daraufhin machte sich Mouse auch direkt ans Werk, schaltete währenddessen das Radion ein und sang bei jedem Song mit, den sie kannte.

Nach einiger Zeit betrat der junge Heiler seine Wohnung und da er Geräusche aus der Küche vernahm, steuerte er auch direkt darauf zu und lächelte etwas, als er Mouse entdeckte.
Diese war ganz in ihre Tätigkeiten vertieft, dass sie Curtis erst einige Augenblicke darauf wahrnahm.
"Oh, da bist du ja wieder", sprach sie und goss sich etwas Orangensaft ein.
"Hey", küsste er sie jeweils auf die Wange und lehnte sich schließlich an den Kühlschrank.
"Tut mir leid, dass ich dich gestern damit überfallen habe. Ich dachte nur...war so eine Idee.."
"Ja, ja. Schon gut, Curtis. Ist ja nichts passiert."
Ja, dass nichts passiert war, sagte sie ganz bewusst.
Sie verspührte schließlich nicht den Drang danach, dass Francis Ärger bekam.
Es war ja schlussendlich noch alles gutgegangen und es war nicht der Rede wert.
"Ehrlich?"
"Sicher. Willst du etwas Saft?"
Curtis runzelte skeptisch die Stirn und musterte seine Nachbarin ganz genau.
Die wollte ihn wohl auf den Arm nehmen.
"Mouse, schau mich mal an."
"Hm?"
Die junge Musiklehrerin drehte sich aufmerksam und nichtswissend zu ihm um.
"Keinen Saft?"
Curtis verzog den Mund. Irgendwas war doch da faul.
"Könnte ich ihn dir noch ein paar Stunden anvertrauen? Im St Mungo ist echt die Hölle los und sie brauchen jeden, den sie kriegen können."
"Klar, und nun geh, sonst kommst du noch zu spät."
Mouse grinste und schob Curtis lachend aus der Küche heraus, der sich daraufhin verabschiedete und zur Arbeit ging.

Als Anthony aufwachte, kannte er den Raum nicht mehr.
Eine grosse Angst hatte den ehemaligen Häftling überfallen und ihn dazu veranlasst, aufzustehn.
Wo er hier war und warum, wusste er nicht mehr und in aller Eile hatte er sich sein Hemd über gezogen.
Leise schlich er die Treppe hinab um anschliessend aus dem Haus flüchten zu können.

Mouse kam aus der Küche, als sie Schritte hörte und sie blickte verwundert zu Anthony.
"G-guten Morgen", stammelte sie fast ein wenig zu leise, denn er sah nicht so aus, als würde er sich sonderlich in seiner Situation zurechtfinden.
Ganz im Gegenteil...er machte den Eindruck, als würde er davor flüchten wollen.
"Francis?"

Anthony erschrack.
Er trat zurück und blieb an der Wand kleben, nicht unweit vom Flur.
Etwas verwirrt, unsicher und misstrauisch sah er Mouse mit grossen Augen an und war genaustens auf den kleinsten Schritt der Frau bedacht.
"F- Francis", wiederholte er stotternd seinen Namen und ängstlich sah er zu Mouse.

Erkannte er sie denn nicht wieder? Oder dachte der arme immer noch, sie würde ihm etwas tun wollen?
Ihre Miene wechselte von fragend, zu sanftmütig und sie betrachtete ihn einige Momente schweigend.
Bloß jetzt nicht weiter auf seine Angst eingehen. Es musste auch einen anderen, normalen Weg geben.
"Möchtest du etwas zum Frühstück? Wie wäre es mit Ei, hm? Und Speck?"
Aus der Küche roch es bereits köstlch.

"M-m."
Anthony schüttelte schnell den Kopf und starrte Mouse dabei immer noch misstrauisch und ängstlich an.
"Francis."

Gerade in dem Moment klopfte es an der Tür und Richard Presley stand draussen.

Mouse' Miene wurde etwas mitleidig, da er ja wieder diesen misstrauischen Blick hatte, doch da klopfte es bereits und Mouse sah fragend hin zur Tür.
"Oh, Francis, ich muss an die Tür und schauen, wer dort ist."
Beruhigend blickte sie zu ihm, dann lief sie an ihm vorbei, den Gang entlang und öffnete die Tür.
"Ja? Was kann ich für sie tun?"

Anthony blickte angespannt zur Tür und er klammerte sich fest gegen die Wand.
Draussen stand Richard Presley mit Melone auf dem Kopf und Aktentasche in der Hand.
Er blickte fragend zu Mouse und versicherte sich, dass er hier an der richtigen Adresse war.
"Ist Mr. Curtis Holloway zu Hause?"

"Äh", Mouse verzog ein wenig das Gesicht. Dieser Herr sah ja recht einflussreich aus.
Was er wohl wollte?
"Mister Holloway ist auf Arbeit. Ich bin seine Nachbarin."
Natürlich war ihr bewusst, wie bescheuert sich das anhörte, aber rückgängig konnte sie es schlussendlich auch nicht mehr machen.