RE: Brücke - 8

Ian lief durch die Strassen von England.
Von Kieran hatte er sich gleich bei ihrer Ankunft verabschiedet.
Die zwei schienen sich wirklich nichts sagen zu können.
Erst vor kurzem hatte Joyce noch gesagt:
Niemand ist perfekt. Aber du musst zugeben, dass du es nicht magst wenn Kinder dich mögen.
Das traurige war: Es stimmte nicht.
Joyce hatte unrecht. Denn Kieran hasste Ian und ihn schmerzte es sehr.
Ian seufzte leicht, als er dann an der Brücke ankam und dort halt machte.
Er blickte auf das Wasser, in der Hand hielt er das Paket von Miranda.
Sollte er es öffnen?
Er wollte nicht.
Denn Ian hatte Angst.
Angst vor den Konsequenzen.
Was, wenn er sich danach schuldig fühlen würde?
Mies fühlen?
Noch mieser als er es jetzt tat?
Nein, lust das zu sehen und das zu lesen, hatte er wirklich nicht.
Aber wenn er es nicht tat...wäre er da nicht ein Feigling?
Feigling hin oder her, es wäre einfach nicht fair gewesen Miranda gegenüber.
Es wäre unrecht und so öffnete Ian als erstes den Brief und danach das Packet.

Ian las den Brief durch und seine Gesichtszüge entspannten sich durch und durch.
Erleichterung.
Sie hatte ihn zwar mit Mr. Bailey angeschrieben, weil sie es jetzt voll für angebrachter hielt.
Ian verstand das.
Auch wenn er ihr das nächste Mal wieder das Du anbieten würde.
So sollten sie schliesslich nicht verweilen.
Miranda hatte schön geschrieben und ihm damit eine Last genommen.
Nun war er es, der ihr eine Entschuldigung schuldete und das war auch das, was Ian als nächstes vorhatte.
Ian faltete den Brief sorgfältig zusammen und blickte dann auf das Buch.
Seltene und alte Zaubertränke
Und da hatte er Koch werden können.
Wie töricht von ihm...
Das Buch gefiel ihm, auch wenn er es nicht aufschlug.
Entschlossen packte er beides ein und machte sich dann auf den Weg ins Nirgendwohin.

Mit müder Miene lehnte Alex am Gelände der Brücke und hatte seine Augen geschlossen.
Er musste sich wieder seinen Trank besorgen damit er nicht träumte, weil es für ihn das Schlimmste Zurzeit leben war.
Ein Seufzen war von ihm zu hören und er strich sich übers Gesicht.
Hoffentlich war das alles bald vorbei...
"Mist." flüsterte Alex und verschränkte die Arme.

Victoria lief, eingehüllt in ihrem Mantel, über die Brücke.
Ihre Handtasche lag über ihrer Schulter und mit der Hand hielt sie diese
leicht fest, damit sie nicht hinunter rutschte.
Sie fühlte sich unwohl in England und auch wenn der Unterschied für viele
nicht sehr groß sein mag, würde sie viel lieber wieder zurück nach Irland gehen.
Doch sie hatte sich damals geschworen nie wieder zurück zukommen.
Irgendwann blieb sie stehen und legte ihre Hände auf das Geländer.
Sie atmtete die kalte Luft ein und schloss kurz die Augen.
Als sie ausatmete, öffnete sie ihre Augen wieder und schaute lächelnd zum Himmel.

Jack lief durch die Strasse und verteilte haufenweise Flyers.
Wie er so war, rief er die Werbung laut aus, die er verteilte.
"Party, wer hat Lust auf eine Party?
Heut Abend in London, At Gille's!
Miss", bei Victoria auf der Brücke angekommen, hielt er ihr einen Flyer unter die Nase.
"Freier Eintritt, ganz exklusiv."

Victoria hob eine Augnebraue und musterte Jack von oben bis unten.
Sie nahm ihm dann den Flyer aus der Hand, damit dieser nicht mehr unter ihre
Nase gehalten wurde. "Freier Eintritt?" fragte sie und las sich den Flyer kurz durch.
Ab 16 Jahre? Sie war schon lange keine 16 mehr und sicherlich war diese
Disco gefüllt von kleinen halbwüchsigen Teenagern die nichts besseres
zu tun hatten, als sich mit Alkohol abzufüllen. Das war zumindest Victorias Meinung.
"Sicher, dass das meine Altersklasse ist?"

Jack zuckte leicht die Schultern.
Seiner Meinung nach war das eher eine Frage des Types.
"Also es ist nicht ungewöhnlich, wir haben des öftern 20 bis 30 jährige bei uns", sagte Jack darauf.
Victoria schätzte er so um die 26.
"Lassen Sie sich überraschen, freier Eintritt."

Victoria nickte. "Ich werde es mir überlegen" sagte sie und steckte den Flyer in ihre Handtasche.
"Einen schönen Tag noch" sagte sie und lächelte leicht.

Ebenfalls Jack lächelte.
"Ihnen auch."
Dann ging er weiter.

[grrrrrrr victoria ]

Armenois hockte auf der Brücke und hielt einen Stadtplan in den Flügeln.
Der Uhu blickte ernst über die seltsamen Symboliken der Menschen und studierte den Plan.
Es war eine alte Frau, die schreiend an dem Tier vorbei rannte und ein junger Mann, der vor lauter Verblüfftheit in eine Stange lief.
Armenios achtete sich nicht auf den Lautpegel um ihn herum, sondern drehte den Plan abermals um seine Achse.
Wo war jetzt oben und wo war unten?

[Das ist doch der Uhu aus dem Iron-Video von Woodkid, nicht?]

Summend kam Valentina über die Brücke geschlendert und lehnte sich gegen das Geländer, wobei sie interessiert den Uhu betrachtete.
Über die Reaktionen der Passanten musste sie lachen, schließlich kannten die Muggel nur die normalen Tiere. Aber nicht solche.
Nach einigen Sekunden nahm sich Valentina ein Herz und ging zu dem scheinbar völlig überforderten Vogel.
,,Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?'' frage sie lachend zu dem Tier.

Jill lief auf der anderen Straßenseite. Sie hatte ein paar Einkäufe für Weihnachten
getätigt, unteranderem ein paar Geschenke und ein paar Figuren für ihr Zimmer
in Hogwarts und zu Hause. Verwundert blieb sie stehen, als sie den Uhu sah und
dachte sofort an Nebraxas. Ob die beiden sich kannten.
Kurz entschlossen überquerte die junge Schülerin die Straße und steuerte dann
auf Valentina und Aremios zu. Gespannt trat sie näher und blieb schüchtern stehen.
"Hallo" sagte sie und lächelte vorsichtig. Dann warf sie einen Blick auf die Karte und
schaute dann hoch zu Armenios. Konnte sie jetzt einfach mit der Tür ins Haus fallen?
So ganz wusste Jill nicht, was sie sagen sollte und so langsam röteten sich ihre
Wangen. "Kennen Sie einen Nebraxas?" fragte sie dann vorsichtig und schaute schüchtern
zu dem Uhu auf.

[@cici: jap das is er =)
ich liebe eulen, die sind so schön ^.^]

Armenios blickte auf von seinem Stadtplan und musterte Valentina kurz.
"Mhm, ja junge Frau, das könnt Ihr in der Tat!"
Der Uhu flatterte auf und hockte auf Valentinas Schulter, wobei er ihr den Plan prompt vor die Nase hielt.
Allerdings den verkerhten Weg rum.
"Ich suche diesen- ähm- diesen Bahnhof, genau.
Kings Cross.
Sollte in London sein."
Armenios Stimme klang tief und strikt. Er blickte auf den Plan, während er Valentina machen liess und dann auf einmal eine zweite Person dazu trat.
Armenios reagierte nicht auf das schüchterne Hallo, jedoch auf den zweiten Teil schon.
Er hob den Kopf und lugte aus dem Stadtplan hervor.
"Aha", sagte Armenios, der dann seine Stirne runzelte und dadurch noch ernster wirkte.
"Sprecht Ihr von Nebraxas, der zuweilen in Hogwarts haust, junges Fräulein?"

[Oh ja, da hast du Recht :'D]

Valentina blickte etwas verdattert aus der Wäsche, als Armenios sich auf ihrer Schulter niederließ. Doch ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte,
wurde ihr der Stadtplan vor die Nase gehalten. ,,Ähm, dürfte ich mal?'' sagte sie, nahm sachte dem Vogel den Plan aus den Flügeln und drehte diesen um.
,,Ihr habt diesen verkehrt herum gehalten.'' stellte sie fest, wobei sie neugierig über das Papier lugte, als Jill sich zu ihnen gesellte.
Valentina warf ihr ein freundliches Lächeln zu, wusste aber nicht, ob sie der Slytherin schon einmal begegnet war.
Doch anscheinend kannte das Mädchen den Uhu. Oder zumindest hatten sie beide einen gemeinsamen Bekannten.
Was für eine gewählte Ausdrucksweise bemerkte Valentina überrascht und schielte neugierig zu dem Tier herüber.