RE: Brücke - 7

Julio räusperte sich. "Sind wohl sehr angesehen Familien, nicht?" fragte er und
schaute Gorh von der Seite an. "Könnten Sie mir etwas von den Familien erzählen?"

Sind wohl sehr angesehen Familien, nicht?
"Ja, sehr sogar." antwortete Gorgh weiterhin ruhig,
aber wegen der nächsten Frage zog er eine augenbraue hoch.
Schon oft genug hatten reiche Nachbarn so viel ausgeplaudert und
so dämlich (!) war er schonmal nicht.
"Wieso?" fragte er dann forschend.
Man konnte ihm ansehen das er Gründe wollte.

"Interesse" antwortete Julio ruhig und schaute Gorgh an.
"Ich bin noch nicht lange in England" erklärte er.

Interesse
Ich bin noch nicht lange in England
Ohh ja genau da würde jeder als erstes nach einer reichen Familie fragen...
Innerlich verdrehte er die Augen wegen den Worten von Julio.
"Nun sie sind reich und naja ihre Methoden zum Aufziehen ihrer Kinder sind besonders."

Julio hob eine Augenbraue.
"Besonders?" er nickte. "Besonders im Sinne von gewaltsam?"

Besonders im Sinne von gewaltsam?
"Manche von ihnen...ja." murmelte er, aber Gorgh würde jetzt keine Informationen weitergeben.
Wirklich mit dem Mann wollte er nciht wirklich ein Gespräch weiter spielen,
aber naja manches musste sein..

Julio zog nocheinmal an seiner Zigarette, warf sie auf den Boden und drückte sie aus.
"Ich danke für das Gespräch" von hinten kam Anastasia angestöckelt und als sie auf selber Höhe
wie Julio war, hackte sie sich bei ihm unter und beide gingen weiter.

Ich danke für das Gespräch
Ich danke nicht..
Gorgh nickte nur und blickte ihnen aber nciht hinterher.
Weiter beachtung würde er ihnen nicht schenken,
denn das Gespräch war einfach nicht interessant gewesen.

Es war mittlerweile schon dunkel, als Sky über die Brücke lief.
Einen Moment blieb er stehen, legte die Hände auf das geländer und schaute hinunter.
Wie tief das wohl runter ging? Doch ein 'Klick' nahe an seinem Ohr brachte ihn schnell wieder
zurück und aus den Augenwinkeln, sah er einen Mann. Sky hob beide Hände und sein Herz begann zu rasen.
"Gib mir dein Geld" forderte der Fremde und drückte mit seiner Waffe fester an Skys Schläfe.
Dieser schloss kurz die Augen. "Ich hab nichts" log er. Plötzlich hob er die Hand und schlug
gegen die Hand des Fremden, sodass die Waffe wegflog. Doch der Fremde war nicht allein,
denn plötzlich wurde Sky von hinten festgehalten. Nun konnte er sich nicht mehr wehren und dies nutzte
der Fremde aus. Er prügelte auf Sky ein, als wäre er sein Todfeind.
Sky krümte sich und wollte sich wehren, doch die beiden schienen darin schon geübt zu sein,
denn jeder versuch sich zu befreien, wurde durch einen festen Griff oder einen harten Schlag unterbrunden.
Die tritte und Schläge lähmten ihn und betäubten seine Sinne. Er sah nichts mehr, hörte nur die Wutschreie
und vereinzelnd sein keuchen oder aufschrei, roch den eckelhaften Schweiß von dem kerl,
der ihn von hinten festhielt. Sky bekam einen festen Schlag ins Gesicht und wenige Sekunden später lief
das Warme Blut an seinem Gesicht runter und verfärbte sein weißes Hemd, welches durch den aufkommenden
durchneste. Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte der Fremde Sky zu sich um und schubste ihn dann hart von sich weg.
Sky landete mit seinem Rücken auf den harten Boden und schlug mit dem Kopf auf den Boden.
Er schnappte vor Schreck nach Luft, doch er konnte nicht. Er bekam keine Luft mehr.
Die fremden Männer holten sein Portmonaie hervor und rannten davon.
Sie ließen Sky zurück, der versuchte vergebens Luft zu holen.

Marcella kam daher gerannt.
Doch da war es auch schon zu spät:
Die Mistkerle waren mit Skys Brieftasche davon gerannt und Sky lag verprügelt am Boden.
"Diese Schweine!", fluchte Marcella, die sofort mitanpackte und Sky versorgte.
Sie wusste genau, was man in solchen Fällen tun musste, als wäre sie beim Militär gewesen.
"Los, atmen!", rief sie verzweifelt und drückte ein paar Mal auf Skys Brustkorb.
Auf und ab, auf und ab.

Sky fiel es schwer seine Lungen mit Luft zu fühlen.
Kurz bevor ihm schwarz vor Augen wurde, füllten seine Lungen sich plötzlich wieder mit Luft und
Sky atmtete laut ein. Benommen atmtete er ein und versuchte sich zu erinnern, wo er war.
Er schaute Marcella an, doch erkennen tat er sie nicht.
Vollkommen neben der Spur drehte er seinen Kopf zur Seite und dann wieder zurück nach oben.
"Ich bring die um" wisperte er. Es fiel ihm schwer sich zu bewegen.
Er war froh, dass Marcella da war und dass sie ihm geholfen hatte, auch wenn alles noch nicht
richtig wahrnehmen konnte.

Sky hatte Glück gehabt, dass Marcella gekommen war.
Sie hatten ihn richtig verprügelt und durch seine Atemprobleme wäre er vielleicht sogar gestorben.
Marcella hatte eigentlich gehofft, Gorgh hier zu treffen.
Sie bereute es nicht, gekommen zu sein.
Sie packte mitan und handelte schnell bei Sky, wobei sie ihre mässigen Heilkünste zum Zug kommen liess.
Muggel hin oder her, Zauberei musste ins Spiel und sie versetzte den armen McFadden erstmals in einen Schlaf, da er sowieso benommen vor sich herfieberte und besser jetzt auch nicht sprechen sollte.
Was dann geschah, konnte er nicht mehr mitkriegen.
Marcella brachte Sky mit sich nach Hause.

--> Ghetto

Esther lief ganz allein über die Brücke. Weinend schaute sie sich immer wieder um, doch
sie konnte ihre große Schwester nicht entdecken. "Giulia!" schrie sie wieder weinend und hielt
sich an der Brücke fest. Dicke Tränen rollten über ihre Wangen und hektisch atmtend schaute
das kleine Mädchen um. Suchend lief die kleine weiter.

Sky und Cedric kamen aus einem Café und hielten beide einen Kaffeebescher in der Hand.
"Ja hat sie!" beteuerte Cedric und Sky schüttelte lachend den Kopf.
"Nein Mann das glaub ich nicht"
Cedric wollte gerade wieder etwas darauf sagen, als ihre Unterhaltung von Esthers weinen
unterbrochen würde. Sky schaute sich genervt um und entdeckte das kleine Mädchen.
Als Cedric anstalten machte, auf die kleine zuzugehen, hielt Sky ihn am Arm fest.
"Komm, lass sie in Ruhe" sagte er, doch Cedric schüttelte nur den Kopf.
Er ging auf die kleine Esther zu und ging vor ihr in die Knie. "Alles in Ordnung kleine?" fragte er.
Im ersten Moment war Esther erschrocken und sagte nichts.
Schließlich hatte man ihr beigebracht nicht mit Fremden zu reden. "Hast du dich verlaufen?"
Genervt gesellte sich Sky dazu, hockte sich jedoch nicht hin, sondern blieb stehen und
schaute sich um. "Ich suche meine Schwester" schniefte das Mädchen und Cedric nickte verstehend.
"Wo hast du sie denn das letzte Mal gesehen?" fragte Cedric ruhig weiter und Sky wurde unruhig.
Das durfte doch nicht wahr sein! "Sie war plötzlich weg" sagte Esther und spielte mit ihrem Kleid.
Inzwischen hatte sich Sky an die Brücke gelehnt und schaute hinauf in den Himmel. Das durfte wohl
noch einen Moment dauern.
"Wie unhöflich, ich hab mich noch garnicht vorgestellt, ich bin Cedric und das ist Sky. Mit wem haben
wir denn das Vergnügen?" Cedric setzte sich neben Esther und winkelte die Knie an.
"Esther" antwortete die kleine dann und lächelte schüchtern.
"Ein schöner Name" erwiderte Cedric.
"Lass dir doch gleich die Nummer geben" sagte Sky und trank aus seinem Kaffeebecher.
"Hau den mal" flüsterte Cedric der kleinen zu und sie gab ihm einen schwachen schlag auf sein Bein.
Sky kratzte sich an der Stelle. "Irgendwas hat mich da gerade gestochen" murmelte er und
grinste die kleine an. Dann stellte er sich wieder aufrecht hin und tat, als hätte er nichts gemacht.

Es dauerte eine Weile bis Sky hörte, dass eine Frau auf hohen Schuhen schnell auf
sie drei zukamen. "Esther!" Giulia kam auf die vier zu und schaute misstrauisch erst zu Cedric und dann zu Sky.
Schnell zog sie ihre Schwester von Cedric weg und betrachtete sie.
"Süße, wieso hast du nicht gewartet?" fragte sie und man konnte deutlich hören, dass sie sich sorgen gemacht hatte.
Sie umarmte ihre Schwester und drückte sie an sich. Dann strich sie ihr die getrockneten Tränen
von den Wangen und schaute zu Cedric. "Danke, dass Sie auf sie aufgepasst haben" sagte sie und
wandte sich dann an Sky. "Danke" wiederholte sie und wollte schon gehen, doch Cedric stand auf.
"Ähm, darf ich sie zum Essen einladen?" fragte er und Sky schaute ihn ausdruckslos an.
Er stellte sich neben Cedric. "Du meinst wir" wisperte er doch Cedric wank ab.
Giulia schaute zu Esther und dann kritisch zu Cedric.
"Ach kein Problem Sky kümmert sich um sie. Er kann gut mit Kindern-" er schaute Sky an und
hatte das ungute Gefühl, dass Sky ihn gleich erwürgen würde. "umgehen" beendete er dann
seinen Satz. Die beiden führten einen imaginären Streit in dem sie sich einfach nur anstarrten.
"Ich bring dich um" wisperte Sky und schaute dann zu Giulia. "Klar natürlich.
Ich liebe Kinder" meinte er dann und hatte mühe das Gesicht nicht zu verziehen.
Cedric lachte, doch er ließ es schnell bleiben und räusperte sich.
Giulia zögerte einen Moment, doch sie hockte sich dann runter zu Esther.
"Sei schön brav süße ja? Sky geht mit dir was Essen und bringt dich dann ins Bett. Ich hol
dich morgen wieder ab"
Als Sky hörte, was sie der kleinen sagte schaute er wieder zu Cedric. "Alter... ich hab was gut bei dir" drohte
er und spührte plötzlich Esthers kleine Hand in seiner. Lächelnd strahlte sie zu ihm hoch
und Sky rang sich auch zu einem lächeln ab.
Er schaute Giulia und Cedric hinterher und dann wieder zu Esther. "Also, was möchtest du essen?"
"Kannst du denn kochen?" kritisch schaute Esther ihn an.
Sky zog die Augenbrauen zusammen. "Aber natürlich kann ich kochen" sagte er und lief mit ihr in die entgegengesetzte Richtung. "Und was?" fragte Esther weiter und Sky überlegte.
"Äh..." Das war schwierig. Was konnte man denn kochen?!
"Machst du mir Pfannkuchen?" fragte Esther aufgeregt und Sky nickte.
"Wenn die Prinzessin es wünscht"
Esther lachte leise, doch nach ein paar Schritten gähnte sie herzhaft.
Mit großen müden Augen schaute sie hoch zu Sky und dieser rang mit sich selber.
Schließlich, nachdem er sich umgeschaut hatte, hob er die kleine Hoch und setzte sie auf seine Schultern.
"Schön fest halten" sagte er. "Nein nciht die Augen zu- Esther, ich muss doch sehen wo ich hingehe"
Esther lachte quietschend auf und nahm dann ihre Hände von Skys Augen.
"Du bist komisch" sagte sie lachend und Sky schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein ich bin nicht komisch" meinte er und lief dann mit der kleinen zu sich nach Hause.