RE: Reich von Saélu - 22

"Du hast es erkannt", antwortete er mit seiner tiefen Stimme und fand da gar nichts zu lachen dran.
Das war ihm sehr ernst! xD
Wieder biss er von seinem Fleisch ab und kümmerte sich gar nicht um anständige Tischmanieren.
Das kannte er nicht. Also aß er, wie es ihm passte.
Als Cyrill sagte, er sei schon einmal dort gewesen, verschluckte er sich fast an seinem Wein.
"Da hackt mir doch die Axt den Zeh ab!", rief er aus.
"Du warst dort? Erzähl mir, wie war es! Nur keine falsche Scheu. Hier triffst du nicht auf taube Ohren."

[Da hackt mir doch die Axt den Zeh ab ]

Laurus hatte schon manchen Zwerg essen sehn, und er trank erneut einen Schluck.
Doch ehrlich gesagt, er würde sich wohl nie daran gewöhnen.
Wie konnte man nur so unappetitlich sein?
Als nun Cyrill aufgefordert wurde, von Epona zu erzählen, wurde Laurus leicht hellhörig.
natürlich, Cyrill hatte es ihm schon oft erzählt, doch Epona war nunmal Epona und immer wieder Wert, anzuhören.
Cyrill sah leicht grinsend zu Umârus.
"Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich die Quelle der Ewigen Jugend gefunden und darin gebadet habe?"
"Es stimmt", unterstützte Laurus seinen Freund sogleich.
Die Quelle der Ewigen Jugend war sehr wichtig für das Königreich im nordwesten.
Legenden sagten sich, dass tausende von Wesen weither angereist kamen um in diese Quelle zu gelangen, doch bereits um dorthin zu kommen, starben fast alle. nur jeweils einzelne wären imstande bis vor den Vorhang der schönen Weide zu gelangen um dort die schönsten aller schönsten nixen und Feen zu bestaunen.
Epona selbst läge in dieser Quelle und warte auf ihr neues Opfer.
Der bekannteste und wohl auch einzige Fall, den alle kannten war der des mutigen Zentauren Meriklos. 6'000 Jahre war er duch alle Gefahren gereist, vom tiesten Südwesten hoch in die Quelle und er hatte es bis vor die Quelle geschafft.
Doch dann, sobald er auch nur einen seiner Hufe in das heilige Wasser legte, verschlangen ihn die Wassergeister augenblicklich und er war tot - Prüfung nicht bestanden.
"Ich habe ein Amulett als Geschenk bekommen", sagte Cyrill und er lächelte.

[ ]

Umârus staunte nicht schlecht, bei dem, was Silus da erzählte.
Ganz im Gegenteil, er verspürte sogar einen Moment Erfurcht vor dem kleinen Zigeuner.
Aber niemals würde er das auch nur zugeben!
So weit kam es noch, dass sich ein Zwerg offen eingestand, dass so Vampir besser war als er selbst.
Kam für ihn überhaupt nicht in Frage.
Also steckte er sich das letzte Stück Fleisch schmatzend in den Mund und trank noch genüsslich von dem Wein.
Umârus erhob sich, auch wenn es an seiner Größe nicht unmengen viel änderte und stellte sich neben Cyrill.
"Du bist ein wahres Wesen von Bedeutung. Darf ich fragen, wie du das geschaft hast, bis dorthin vorzudringen?"

Cyrill nahm sich nun auch etwas Fleisch und er nickte zufrieden.
"Deine Küche ist gut, Umârus. nun, ich bin mehr oder weniger dorthin gelaufen...und habe anscheinend alle Prüfungen auf meinem Weg bestanden. Mehr oder weniger unbewusst natürlich, sonst wäre ich bereits längst in der Unterwelt."
"Das Reich von Königin Epona ist gefährlich", bemerkte nun Laurus.
"Mit vielen Prüfungen und Verführung."
Cyrill nickte daraufhin.
"Ohja...da kann ich ein Liedchen singen."

Der Zwerg nickte zustimmend. Das wusste er.
Allerdings glaubte er von sich selbst, dass er schlau genug war, diesen Gefahren zu entgehen.
Er lächelte also etwas, wobei er wieder die Flammen des Feuer betrachtete, die lustig tanzten.
Auf Cyrills Kompliment hin, wandte er sich zu ihm nahm dies gerne an.
"Das beste Essen weit und breit, nicht zu vergessen!", bestand er wieder darauf, wuselte um das Lagerfeuer herum und verstaute die Speisen wieder in seiner Tasche.
"Ihr seid mir schon ein Grüppchen. Kommt aus dem Lavasee, einfach so, als wärt ihr vom Himmel gefallen und seit nun auf dem Weg zu Königin Dyane. Darf ich fragen, was euch dort hinführt?"

"Prinz Djano, der Sohn von König Saélu wurde von der Königin verflucht", sagte Laurus nun mit ruhiger Stimme.
"Die schwarze Königin wird eine Forderung machen, Silus ist der einzige Bote, den sie empfangen wird. Auch er hat ihren Segen."

Innerlich war der Zwerg immer erstaunter über Cyrill.
Er musste wahrlich schon überall gewesen sein.
Umârus wusste nicht sonderlich viel über Königin Dyane.
Lediglich, dass sie die Königin des Schreckens war und man ihr gegenüber Respekt zeigen musste, wie jedem König der Sümpfe.
Aber schon allein das genügte ihm, nicht einfach in ihr Reich spazieren zu wollen.
Daher war er froh, in die entgegengesetzte Richtung zu wollen.
"Er wurde verflucht?", fragte Umârus, der von solchen Zauberein nicht die leiseste Ahnung hatte.
"Nun, dann viel Erfolg."

"Möchtest du nicht mit uns kommen?", fragte ihn Cyrill nun.
"Einen erfahrenen Zwergen könnten wir jederzeit brauchen."
Er grinste leicht und sah zu Laurus.
"Und schliesslich werden wir unsere Rückreise sicher antreten müssen."
Cyrill nickte.
"Ohja...und wer kann das besser als ein guter Gastgeber mit solch einer prächtigen Axt?"

"Mit euch kommen?", fragte Umârus, der das nicht erwartet hatte.
Er Blickte einen Moment empor zur Krone der beiden ineinander geschlungenen Bäume, die nicht unbedingt so aussah.
Eher war es so, als hielten sich die Äste regelrecht aneinander fest, die keine Blätter aber verschieden farbige Blüten trugen.
Umârus wusste darauf keine Antwort, da er ja selbst ein eigenes Ziel verfolgte.
Er wollte zu Epona!
Und dennoch...er war furchtbar neugierig auf andere Gebiete, die ihm noch nicht sonderlich bekannt waren.
Sein Blick blieb an Silus hängen und man konnte sehen, dass er mit sich kämpfte.
Schließlich gab er den Kampf auf und nickte einverstanden.
"Es wäre mir eine Ehre, mit dir Silus, Laurus, Chajek und Àmàela auf Reise zu gehen."

Chajek wurde leicht schwummrig im Magen, als er von der Königin Epona zugehört hatte.
Viele Prüfungen, na Gott sei Dank, mussten sie nicht etwa zu ihr, wenn das so eine gefährliche Reise war.
Aber von Dyane sprachen sie auch nicht gerade so, als wäre sie die Königin der Liebe.
"Mm", machte Chajek und verzog leicht seinen Mund.
"Schwarze Königin, hat sie etwa schwarze Haut, oder warum das?", fragte er und hatte eine schlimme Vorahnung.
Gut kam Ûmarus aber mit! Das stellte Chajek wiederum auf.
"Klasse! Na wenigstens kommt das Essen dann nicht zu kurz", meinte er leicht scherzend.

Cyrill schmunzelte leicht bei Chajeks Bemerkung wegen Dyane.
"Ich weiss auch eine gute Abkürzung", sagte Cyrill.
"Damit wir schnell in dem Reich sind."

"Ganz recht, junger Chajek", sagte Umârus, der sich dabei überhaupt nicht ausgenutzt fühlte. "Ganz recht."
Denn schließlich verspürten sie alle keinen Hunger und was wäre er schon für ein Zwerg, wenn er nicht so oft es ging mit den Speisen seiner Heimat angeben wollte.
Er nahm dann wieder Platz und sah hinauf zu Cyrill. Wollte er bereits aufbrechen?
"Sagt mir einfach früh genug, wann es losgeht, damit ich meine Sachen zusammen packen kann."
Der Zwerg räusperte sich leicht mit seiner tiefen Stimme.

Chajek hoffte dass sie noch nicht allzufrüh wieder gehen würden, hier in Ruhe zu geniessen, gefiel ihm besser.
Und auch schon der Gedanke an eine schwarze Königin, die vielleicht keine schwarze Haut hatte, liess ihn beunruhigen.
Chajek sah dann zu dem Zwerg.
"Erzählt von der schönen Epona", bat er.
"In den Sümpfen ist es wohl üblich, dass man einfach so mit hohen Leuten tanzen kann und ihnen einen Handkuss.
Wäre das bei uns so", er grinste nun verstohlen, "würde ich gerne mal Sandra Bullock küssen."

Umârus sah fragend zu Chajek.
Was erzählte der Junge da? Und wer war diese Sandra?
"Eine Freundin von dir?", fragte er daraufhin und bediente sich noch an seinem guten Wein.
Wie, er sollte von der schönen Epona sprechen? Er räusperte sich schwer und schwieg noch einige Momente.
"Ich kann nur sagen, dass man sich erzählt, dass Königin Epona die weiseste und schönste von allen sei! Und ich bin fest davon überzeugt, dass sie ganz genau das ist! Allerdings...ich hab sie selbst ja noch nicht sehen können. Da musst du wohl Silus fragen."

Miranda hörte nur zu,
manchmal ncikte sie kurz.
Ihr Blick war dann hoch zum himmel gercihtet.