RE: Reich von Saélu - 67

[ D-ankeschön!]

Ihr Blick war genau so verwundert und ebenso erfreut wie beim ersten Mal als sie verzaubert worden war.
Doch diesmal würde es nicht wieder zurückgehen, diesmal war es ihre Erscheinung in dieser Welt.
Das weiß-silberne Haar verlief prächtig über ihre Schulter bis zum Rücken und
ihre leicht gold-grünen Augen leuchteten erfreut vor sich hin.
Die Haut von Miranda wirkte zebrechlich und etwas blass, aber es hatte eine sanfte und beruhigende Wirkung.
Mit einem verlegenden Lächeln auf den Lippen blickte sie zu sich hinab, um dann Djano anzublicken.
Vielleicht war es normal diese Gestalt zu bekommen, wenn man aus einer anderen Welt kam und einen Izhikin heiratet.
Aber für die junge Frau war es ein wundervolles und zugleich göttliches Geschenk.
Es war ihr Wunsch in ihren Träumen gewesen, denn sie hatte sich nie schön neben ihren Prinzen gefühlt.

[oh wie schöön gold-grüne augen :-) find ich passend!]

Djano öffnete seine Augen wieder und mit ganzer Erstauntheit blickte er auf seine Liebste.
"Kella", sagte er und strich dann zärtlich über ihre Wange.
Wie wunderschön sie doch war.
Schon immer!
Miranad war die Frau seines Herzens.
Und so küsste der Prinz seine Prinzessin.
Die Izhiken klatschten und selbst Saya gab ein leichtes Lächeln von sich.
Nun waren sie Mann und Frau.

[fand ich auch undanke =)]

Sanft erwiederte sie den Kuss und schloss ihre Auge.
Doch als der Kuss endete blickte sie ihn liebevoll ins Angesicht.
"Utul...eya-de...zu..ze-de...kella-de" flüsterte Miranda und berührte auch seine Wange.
Endlich waren sie Mann und Frau...
Wegen dem Klatschen der Anderen lachte sie leicht verlegen vor sich hin.

Djano lächelte und Laurus nickte Miranda zu.
Es war schön, wenn sie ihre Sprache sprach.
Auch Saya schien das zufrieden zu stellen und er hob erneut die Arme.
Dann wurde es ruhig und die Izhikenmenge trat beiseite.
Zwei kleine Izhikenmädchen traten auf den Prinzen und die Prinzessin zu.
Sie trugen einen schwarzen Zopf, welchen sie auf zwei Kissen transportierten und der mit Perlen bestickt war.
Sie kamen dann bei Miranda an und machten einen leichten Knicks.
Laurus sprach nun zu Miranda.
"Es gibt in dieser Welt Schätze, bei deren Anblick jeder König begeistert wäre.
Diese Mädchen möchten dir mehr schenken: Einen Teil von sich selbst."

Miranda drehte ihren Kopf in Richtung Laurus und sie hörte aufmerksam zu.
Mit einem zarten Lächeln hatte sie die beiden Mädchen begrüßt und den Zopf neugierig betrachtet.
Es gibt in dieser Welt Schätze, bei deren Anblick jeder König begeistert wäre.
Diese Mädchen möchten dir mehr schenken: Einen Teil von sich selbst.
Dieser Zopf war also einer Teil ihrer selbst, wenn sie richtig verstand.
Wieder lächelte sie und strich dem einen Mädchen über die Wange, aber sie wusste nicht was sie genau tun sollte.
Vielleicht den Zopf mit ihren Händen aufnehmen und dann?

179 Tage hatten die Feierlichkeiten bis jetzt gedauert.
Heute war der letzte Tag, andem Miranda und Prinz Djano getraut werden sollten.
Jeden Tag hatte Miranda ein besonderes Geschenk bekommen.
Am ersten Tag hatte sie ihre Izhikengestalt erhalten, die sie seither in den Sümpfen verkörperte.
Selbst wenn Kathleen sie jemals kennen gelernt hätte, sie würde sie nicht erkennen können.
Weitere Geschenke waren gefolgt.
Sie hatte kostbare Waffen erhalten, die Gabe Feuer und Wasser zu bändigen (jedoch nur in den Sümpfen), kostbare Juwelen und Edelsteine zierten ihr silbernes Haar und viele Feen flogen ihr hinterher.
Doch von Miranda war noch nichts zu sehn.
Sie war schliesslich die Braut und würde schon noch gesehn werden.
Cyrill lief mit Kathleen den vielen Zelten entlang.
Jedes Zelt war eigen und manche von ihnen hatten seltsame Formen.
So sah eines zu ihrer linken aus, wie ein gigantischer Eisblock.
Er war auch kalt, während zu ihrer Linken ein Zelt aus Leckereien stand.
Viele Izhiken schlenderten ihnen entgegen.
Kathleen konnte sie an ihrer ausstahlung erkennen.
Sie waren alle sehr schön, hatten aussergewöhnlich leuchtende Augen und farbiges Haar.
Ebenfalls ihre Spitzen ohren verrieten sie.
Manche von ihnen grüssten Cyrill.
Viele aber kannte er erst nicht.
Sie alle waren zum letzten Hochzeitstag gekommen.
Es gab auch andere Wesen darunter.
Beispielsweise die Maien, die grösser waren und Wahlross-lange Zähne hatten.
"Das ist ein Maien", meinte Cyrill, als sie gerade an einem von ihnen passierten.
"Ein Halbling, mit uns Vampiren verwandt."

Kathleen vertraute Cyrill als er sagte, sie würde noch erfahren, wer das Brautpaar war und ging bereitwillig mit ihm in Richtung der Zelte, die inzwischen wieder normal dastanden, nachdem der Drache sich etwas entfernt hatte.
Die vielen Zelte ließen die Wiese wie eine Traumlandschaft wirken.
Es gab das Gefühl, als sei alles möglich und Kathleen versuchte jedes einzelne anzuschauen, zumindest jene, an denen sie direkt vorbei kamen - schließlich waren es ziemlich viele Zelte.
Trotz der vielen, scheinbar durcheinander gewürfelten Zelte wirkte das ganze harmonisch.
Das Zelt, welches einem Eisblock glich, wirkte ganz schlicht, doch als sie dort vorbei gingen, spürte Kathleen die Kälte, die davon ausging.
Die bunten Haare der Izhiken gefielen der jungen Frau besonders.
Es war einfach so eine Farbvielfalt, wie sie schöner nicht sein konnte.
In ihren Tagen in Otopia hatte Kathleen erfahren, was es heißt auf Farbe zu verzichten.
Klar, von Feuer ging Licht aus, doch wenn sie so umher wanderte, war alles nur schwarz-weiß.
Hier war das genaue Gegenteil, alles erstrahlte gerade zu.
Dieser Ort war magisch und das vollkommen ohne Zauberei.
Kathleen verhielt sich höflich, während einige der Izhiken Cyrill begrüßten und ging dann weiter neben ihm her.
Hier gab es genug Atemberaubendes zu bestaunen, dass sie gar nicht reden musste.
Als der Maien an ihnen vorbei ging und Cyrill erklärte, dass er mit den Vampiren verwant war, nickte sie.
Die langen Zähne waren beeindruckend, aber der erste - ziemlich dumme - Gedanke, den Kathleen hatte war, wie sie die wohl putzten.
"Wie kommt es, dass die Sümpfe so gar nicht zum restlichen Teil von Otopia passen zu scheinen?"

"Das ist, weil die Vampirwelt verflucht ist", erklärte Cyrill ihr, während sie weitere Zelte passierten.
Zwei kleine Mädchen rannten an ihnen vorbei.
Ein Izhikenjunge rannte ihnen hinterher, blieb dann aber bei Kathleen stehn und warf ihr eine leuchtende Blumenkette um den Hals.
Eine sanfte Glitzerspur sollte fortan ihren Weg schmücken.
Kichernd rannte der Junge davon, den Mädchen hinterher.
Cyrill sah leicht schmunzelnd zu Kathleen, während er weiter ging.
"Die Sümpfe sind eigentlich Otopia.
Die Vampirwelt, ist bloss ein abgeschnittener Teil davon.
Aber versuch das mal den Vampir-Königen zu erklären."
Er zwinkerte und sie erschienen dann vor einem Zelt, dass mit Fell bezogen war.
Es sah so aus, als würde ein Eskimo darin hausen.
Ein Izhike mit braunem Haar stieg daraus empor und schloss Cyrill sogleich in seine Arme.
Saanko, nannten die beiden sich und Cyrill deutete dann auf Kathleen mit seiner Hand.
Er sprach auf Englisch.
"Das ist Kathleen, die ehemalige Verlobte von Prinz Joel.
Sie möchte an der Hochzeit teilnehmen."
"Meranes", grüsste nun auch Laurus sie.
"Sei willkommen, Kathleen.
Ich bin Laurus, der Übersetzer des Prinzen Djano."
Er nickte aufrichtig zur Begrüssung.
"Wir haben gerade über den Fluch der Vampirwelt gesprochen", sagte nun Cyrill, der fand das Laurus Kathleen in diesem Punkt ebenfalls weiter helfen könnte.
"Ich verstehe", meinte Laurus interessiert.

Dass die Vampirwelt verflucht und nur ein kleiner Teil von Otopia war, warf ein völlig neues Licht auf das Land.
Kathleen dachte darüber nach während sie weiter an den verschiedensten Zelten entlang ging.
War es deshalb so dunkel in der Vampirwelt?
Hier war alles hell und farbenfroh, da konnte die Dunkelheit der Vampirwelt kein Zufall sein.
Außerdem ergab es irgendwie Sinn.
Die Vampire lebten - abgesehen von den Reichen - ein karges Leben.
Hier in den Sümpfen schien das grundsätzliche Leben viel fröhlicher und heiter zu sein.
Als die beiden Mädchen an ihr und Cyrill vorbei rannten, machte Kathleen ein wenig Platz, damit sie gut vorbei konnten.
Sie warf den Mädchen einen kurzen Blick hinterher und wünschte sich ihre Unbeschwertheit.
Dadurch sah sie den jungen Izhiken erst, als er schon bei ihr war und ihr die Blumenkette übergeworfen hatte.
Die junge Frau blickte von dem Jungen zur Kette und wieder zurück, als der Izhike auch schon davon und den Mädchen hinterher rannte.
Kathleen kam gar nicht dazu ihm zu danken, betrachtete dann die Blumenkette das erste Mal genauer.
Die Blüten leuchteten in den schönsten Farben und dufteten ebenso herrlich.
Die Glitzerspur bemerkte Kathleen erst nach einigen weiteren Augenblicken und strich sanft darüber.
Sie war wunderschön.
"Hat einer der Vampirkönige denn jemals dies hier gesehen?", fragte Kathleen dann, während dem Gehen, bevor sie dann an Laurus' Zelt ankamen.

Joels Erwähnung im Zusammenhang mit Kathleens Vorstellung lies die junge Frau ihren Blick für einen Moment gen Boden richten, ehe sie ihre Traurigkeit tief in ihrem Inneren begrub um eine höfliche Antwort zu geben.
Saleiko und Meranes waren offensichtlich Worte der Begrüßung, doch ohne die genaue Bedeutung zu wissen, antwortete Kathleen lieber normal und dankte Laurus für die herzliche Begrüßung.
Bei dem Thema der Verfluchung der Vampirwelt, kam eine neue Frage in Kathleen auf:
"Wisst ihr weshalb die Vampirwelt verflucht wurde?"

[War es deshalb so dunkel in der Vampirwelt?
mensch kathy, ich liebe deinen scharfsinn!! *verneig* bravo!]

"Die Geschichte der Vampire ist alt und verborgen" sagte Larus, dessen Stimme angenehm sanft war.
Er bilckte aufmerksam zu der schönen Kathleen.
"Die Antwort zu verstehen, ist schwer."
"Klar, das meiste wurde durch Propaganda vertuscht", meinte Cyrill, der leicht die Achseln zuckte.
Laurus' Blick ruhte weiterhin auf Kathleen.
Dann lächelte er leicht.
"Heute ist nicht der Tag über vergangene Kriege zu sprechen.
Wenn du eines Tages den Wunsch verspürst, die ganze Wahrheit zu erfahren, dann musst du diesen Weg alleine finden.
Ich werde dir helfen, wenn du willst."
Einen Moment lang herrschte stille.
Dann konnte man lauter Jubel in der Ferne hören.
Viele Izhiken hatten sich versammelt.
Es war ihr Stichwort.
"Die Zeremonie beginnt."
"Lasst uns zu den andern gehn, okay?"

Laurus Worte, dass die Geschichte der Vampire nicht öffentlich bekannt und verbreitet war, lies Kathleen nicken.
Otopia war kein aufgeklärtes Land, in dem man nur seinem eigenen Gewissen Rechenschaft ablegen musste, wordurch sich die grundlegenden Regeln einer Zivilisation ergaben.
Hier gab es Regeln.
Regeln, die vermutlich so alt waren, dass niemand mehr genau wusste, wieso sie eingeführt wurden.
Eine Kultur wie die der otopianischen Vampire veränderte sich nicht in einem Tag.
Cyrills Einwurf, dass viel Propaganda im Spiel war um die Wahrheit der Geschichte, klang nur logisch.
Die junge Frau dachte weiter darüber nach, als Laurus meinte, es sei nicht der Zeitpunkt über die Vergangenheit und deren Kriege zu sprechen.
Sie zuckte bei seinen Worten etwas, weil sie ihre Gedanken inzwischen ganz darauf gerichtet hatte, was mit der Vampirwelt geschehen war.
Aber der Izhike hatte recht.
Heute war ein Hochzeitstag, da war dies wahrlich nicht das richtige Gesprächsthema.
"Vielen Dank", bedankte sich Kathleen dann aufrichtig bei Laurus als er ihr anbot ihr zu helfen, wenn sie mehr darüber erfahren wollte.
Laurus hatte eine angenehme Art zu sprechen.
Was er sagte, schien immer von einem Hauch Nebel bedeckt zu sein - anders konnte Kathleen es nicht beschreiben.
Seine Worte waren deutlich gesprochen, die Bedeutung jedoch schien auf geheimnisvolle Weise nicht von alleine ganz klar zu sein.
Der Weg zur Wahrheit klang in seinen Worten wie eine lange, beschwerliche Reise durch ein Gebirge mit vielen Höhen und Tiefen.
Der Izhike war ein weißer Mann und der Prinz hatte mit ihm sicher mehr als nur einen guten Übersetzer.

Von draußen schwoll das laute Jubeln der Festgäste an, womit es Zeit wurde aus dem Zelt heraus zu kommen.
Also drehte sich Kathleen Richtung Ausgang um das Zelt zusammen mit ihren Begleitern wieder zu verlassen.
Ein einzelner Gedanke kam in Kathleen beim Gehen hoch:
Sie fühlte sich gut.
Laurus und Cyrill gaben ihr hier ein gutes Gefühl und den Wert dessen schätzte Kathleen.

Auch Cyrill stieg aus dem Zelt und zusammen warteten sie einen Moment auf Laurus.
Als der Izhike ausstieg, trug er einen warmen Mantel aus weissem Pelz und braunem Leder.
Mit seinen braunen Augen, die sich mittlerweile in ein klares Eisblau gefärbt hatten und der blaue Schmuck in seinem Haar, wirkte er fast ein wenig wie ein bewohner der Eiswelten.
Sein Blick war sanft und kurz ruhte er auf Kathleen.
Dann gingen sie los: Der Izhike voran und Cyrill mit Kathleen hinterher.
Sie liefen den vielen bunten und eigentümlichen Zelten entlang.
Eines von ihnen schwebte, das andere loderte in endlosen Flammen auf; ein weiteres war aus Lehm gebaut, ein zweites aus weissem Marmor.
Nun näherten sie sich der Izhikenmenge, die alle um einen grossen Kreis standen.
Sie waren alle feierlich gekleidet und blickten mit ihren leuchtenden Augen zu dem Brautpaar.
Cyrill hätte Miranda nicht erkannt, hätte er nicht gewusst das sie die schöne Braut in der Mitte war.
Sie hatte eine Izhikengestalt angenommen und trug einen transparenten Silberschleier vor dem Gesicht.
Prinz Djano, der Bräutigam, stand ihr gegenüber und hielt ihre beiden Hände in den seinen Umklammert.
Cyrill konnte sich mit Kathleen durchzwängen, damit sie eine bessere Sicht hatten.
"Sie ging auch in Hogwarts zur Schule", sagte Cyrill mit leiser Stimme zu Kathleen.
"Sie heisst Miranda.
Aber hier hat sie einen neuen Namen erhalten - Amaéla."

In der Menge wurde es auf einmal bedächtig ruhig, als ein Izhike mit strahlend weissem Haar in die Mitte trat.
Saya drehte sich zu den Gästen um und hob seine Hände.
Draraufhin verhallte auch das letzte Gespräch und aufmerksam reckten sie ihre Hälse.
"Jetzt geht es los", flüsterte Cyrill und gespannt blickte er nach vorn.
Saya musterte die Gäste einen Moment bedeutsam.
Dann drehte er sich um zu dem Prinzen und seiner zukünftigen Frau.
Saya verneigte sich, woraufhin der Prinz ihm zunickte.

Kathleen war etwas erstaunt über den Pelzmantel, da angenehme Temperaturen herrschten.
Allerdings sah Laurus auch nicht aus, als würde er ihn nur aus modischen Gründen tragen.
Die Färbung seiner Augen fiel ihr auch schnell auf.
Die eisblaue Farbe zog Blicke in ihren Bann, soviel war klar als sie sich kurz in die Augen sahen.
Dann gingen sie weiter an den Zeltreihen vorbei und noch immer schien die Vielfalt der verschiedenen Zelte kein Ende zu nehmen.
Cyrill ging mit Kathleen durch die Reihen von Izhiken die alle so groß gewachsen und ansehnlich wirkten.
In der Mitte stand das Brautpaar, sich an den Händen haltend.
Es war ein sehr schönes Bild.
Dass Miranda auch ihre Gestalt geändert hatte kam Kathleen erst gar nicht in den Sinn.
So hatte sie sie jedenfalls noch nie gesehen und deshalb konnte sie sie auch nicht erkennen - zumal sie einen Schleier trug.
Amaéla klang wundervoll, so passend zu diesen schönen weiten Wiesen und verwunderlichen Landschaften.
Als Saya in die Mitte trat und die Hände hob um die Gespräche zu dämpfen wurde es augenblicklich ruhig.
Auf Cyrills Worte hin nickte Kathleen und richtete ihren Blick auf Braut und Bräutigam.
Hochzeiten hatte die junge Frau schon ein paar besucht.
Wie es wohl war dort zu stehen und sich für immer an eine andere Seele zu binden.

Saya begann nun laut zu sprechen in einer Sprache, die Kathleen, ja selbst Cyrill fremd war.
Es war die Izhikensprache und sie klang ungewöhnlich, wie schneidendes Glas, das durch die Luft tönte.
Saya sprach einmal in sehr tiefen, einmal in sehr hohen Tönen und benutzte klacksende Buchstaben, denen man im Englischen bisher noch nicht begegnet war.
Eine kleine Frau drängte sich nach vorne und blieb neben Kathleen stehen.
Im Gegensatz zu den hochgewachsenen, edlen Männern wirkte sie sehr klein, schon fast Zwergenhaft und sie warf Kathleen ein freundliches, wertschätzendes Lächeln zu.
Cyrill hatte sie ebenfalls bemerkt und er musterte Yisilja kurz.
"Hallo", sagte die Izhikin leise auf Englisch an Kathleen gewandt.
Dann blickte sie wieder nach vorne in die Mitte des Kreises, wo Saya das Brautpaar an ihren Köpfen berührte und murmelnd ein Gebet aussprach.
Viele der Izhiken rings um sie herum, ebenso Laurus, schlossen nun die Augen.