Andere Orte » Chile - Glashaus

"Meine Eltern sind vor meiner Geburt hierhergezogen, ja. Sie sind aber eigentlich beide Engländer gewesen, daher bin ich mit beiden Sprachen aufgewachsen und man hört keinen Dialekt", klärte er Josh auf und bog um die Ecke.
Sie hatten noch ein Stückchen vor sich, aber die Stunde war so schnell um, dass es dem Artisten gerade mal wie eine Viertelstunde vorkam.
Die Landschaft um die beiden herum wurde immer interessanter und schöner.
Da sie sich hier auf dem Festland befanden und nicht direkt am Ozean, sah es hier noch etwas anders aus, als dort.

Joshua nickte Taro zu.
Er verstand.
Bestimmt würde er bei Gelegenheit darauf zurückkommen, doch was ihn jetzt vorallem interessierte war die schöne Aussicht.
Und was für eine Aussicht!
Es war schon fast wie in einem Traum.
Er sah sich bildlich nächstens wieder zurück in seinem Schlafzimmer aufwachen, Erin die anklopfte und irgendetwas erzählte von Essen.
Es war eifach fast zu schön um wahr zu sein.
Was wollte er mehr?
Hier bei dieser Umgebung, mit Taro zusammen.
Die Berge in der Ferne, es war als hätte es keinen Kummer gegeben in der letzten Zeit.
Josh sah schliesslich aufrichtig zu Taro.
"Danke, dass du das für mich tust."

Taro lächelte darauf, antwortete aber nicht.
Es gab noch genug Zeit für Worte dieser Art, aber erst einmal wollte er richtig ankommen.
Und dann...würde sich alles andere sicher schon finden. Sie hatten genug Zeit.
Und Taro würde sie nutzen und er wusste, dass Josh sie auch nutzen würde.
Denn dazu waren sie hier.
Sein Gesichtsausdruck war so sanft geworden, wie nie zuvor.
Ja, diesen Anblick hatte er sehr vermisst. Von Herzen sehr.
Taro war wieder zu Hause.
Als sie noch einige Zeit fuhren, erreichten sie schließlich den Fuß des ersten der drei großen Berge.
Auf dessen Vorsprung glänzte in der schönen morgendlichen Sonne ein Haus. Sein Haus.
Es war vollkommen aus Glas, nur wenige Stütztrager waren aus Holz.
Es funkelte wie ein Diamant. So Unglaublich rein schien es.

Joshua hatte aus dem Fenster geblickt, hinunter auf die Strassen und Wiesen, hinauf auf den Himmel und die Berge.
Dieser Moment musste er geniessen und er war sich sicher, hier würde er schöne Fotos machen. Erin würde sich sehr freuen darüber, dass wusste er jetzt schon.
Als das Haus aus der Ferne glitzerte, fiel seine Aufmerksamkeit darauf und kurz sah er leicht fragend zu Taro.
War es das?
Doch, ja, das musste es sein.
Er wandte seinen Blick wieder nach vorne, sie fuhren dem Glashaus entgegen und wirklich: es hatte style.
Schon fast neilson-Artig, nur das dieser eher trübes Glas als durchsichtiges gerne verwendete.
Besonders hier mit den schönen Bergen herum, kam das Haus unglaublich gut zur Geltung.
Es war ein zentraler Punkt auf der verlassenen Landschaft.
Zuversichtlich liess Joshua Taro ihrem Ziel entgegensteuern.
Immer wieder sah er sich um, die verschiedenen Pflanzen auf den Hügeln, die eisigen Seen zwischendurch.

Der Geländewagen fuhr bedechtiger über die hügelige Landschaft, je näher sie kamen.
Irgendwann dann hatten sie ihr Ziel nach so vielen Stunden erreicht und der Motor verstummte leise.
Taro lehnte sich etwas zurück, jetzt, da das Glashaus direkt vor ihnen groß aufragte.
Ja, es war nicht klein. Aber es war auch nicht protzig. Es fand einfach ein gewisses Mittelmaß und das war wichtig.
Durch seinen Kopf schwirrten viele Erinnerungen, Gedanken...ja, Emotionen, aber nichts davon sprach er aus.
Taro hob leicht den Blick, drehte den Kopf etwas zu Josh und...stieg dann aus.
Er lief nach hinten und holte die Koffer, die er noch auf dem Flughafen auf dem Gepäckband abgefangen hatte.
Der Artist drückte die Klappe wieder zu, trat dann an die Beifahrertür und sah noch einmal schweigend hinauf zu dem funkelnden Diamanten, mitten in Chile, der die nächsten Tage ihr Zuhause sein würde.
"Willkommen, Josh", flüsterte er und ging dann die geschwungene Steintreppe hinauf, die auf den Vorsprung führte.

Josh trat aus dem Wagen und staunend trat er vor das Haus.
"Es sieht wirklich gut aus", meinte er und er griff dann seinen eigenen Koffer.
Wirklich, es hatte Style, das stimmte.
Und das Taro hier aufgewachsen war, konnte er sich vorstellen.
Gab es in Chile frei laufende Wildkatzen? Vielleicht...bei der Umgebung.
Warum nicht?
Josh folgte Taro die Treppe hinauf und er atmete die frische Luft genüsslich ein.

Taro kam schließlich vor der großen Glastür an, suchte in seiner Jacke nach einem Päckchen und als er es fand betrachtete er es nachdenklich. Darauf klebte ein Zettel:

Wenn es Zeit wird, komm Heim

Er öffnete es schnell und natürlich befand sich darin der Schlüssel, wie schon vermutet.
Der junge Mann lehnte sich nach vorn, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte solang, bis die Tür aufsprang.
Er drückte sie weit genug auf, damit auch Josh genug Platz hatte, um hindurchzugehen.
Schließlich trat Taro ein.
Wie man nun sehen konnte, waren selbst die Böden aus Glas und für Menschen, die das nicht gewohnt waren, löste das wohl als erstes immer ein beklemmendes Gefühl aus, sobald sie in den ersten Stock oben traten und hinuntersahen.
"Hier wirst du keine Privatsphäre haben...so viel steht fest", kam es schon fast etwas zu nüchtern von ihm und er ließ den Koffer sinken.
Die Möbel schienen alle sehr neu zu sein. Es sah nicht so aus, wie ein Haus, das vor etwa 10 Jahren zurückgelassen wurde.

Josha trat herein und er liess erstmals seinen Koffer stehn, denn das hier musste zuerst bestaunt werden.
Auf Taros Komentar hin schmunzelte.
Wenn er wüsste, wie recht ihm das nur war.
Fragend sah er auf die Einrichtung, alles war neu und sauber.
"Wohnt hier noch jemand anderes zwischendurch?", fragte Josh und er griff seinen Koffer.
Danach lief er die gläserne Treppe hoch, wobei er immer wieder hinunter sah und sich wunderte.
Seine Eltern hatten Geschmack, das musste man ihnen lassen.
Aber es passte zu Taro. Weite Räume, gläsern...nicht so eng und staubig wie bei ihm in der Hütte.
Taro war einer der sich gut präsentierte, der einen Weitblick hatte, offen war für neues, diese Räume passten wirklich gut zu ihm.

Wenn man die gläserne Treppe hinauflief, kam man - wie man sich sicher denken kann xD - in den ersten Stock.
Von unten aus dem Erdgeschoss selbst, konnte man problemlos die oberen Räume betrachten.
Zum einen war da links neben der Treppe ein großes Bad, dem gegenüber ein nicht minder großes Schlafzimmer und nebendran eine große, gläserne Terasse. Alles zusammen bildete das ganze Stockwerk.
Sicher fragte man sich, wo Taro dann sein Zimmer gehabt hatte, aber das Schlafzimmer der Eltern war groß genug gewesen und außerdem hatte er ohnehin die meiste Zeit entweder auf der Terasse geschlafen, unter freim Himmel oder an Regentagen unten auf der bequemen Couch.
Taro sah sich etwas im Erdgeschoss um und lächelte leicht.
Genau, wie beschrieben.
"Nein. Das ist eine etwas längere Geschichte, aber die werde ich dir erzählen, wenn die passende Zeit dazu ist."
Er sah Josh aufrichtig an und lief schließlich neben ihm vorbei, hinauf ins Schlafzimmer.
In diesem stand ein großer Schrank, ein schönes weiches auch nicht kleines Bett, mit Nachtschrank und allem möglichen.
"Hm...das könnte ein Problem werden. Josh wird sich ja nicht ein Bett mit mir teilen wollen", murmelte er vor sich her und überlegte, wie man das Problem lösen konnte.

[xxD]

Joshua sah sich die Räume an und fragend lief er dann zu Taro in das Schlafzimmer.
Er setzte erstmals seinen Koffer ab.
"Wo ist denn dein Zimmer?"

"Hier", antwortete er, verlangte aber keineswegs, dass Josh den Sinn darin verstand.
"Nun, ich werd es mir dann wohl während unsere Urlaubs unten bequem machen. Tut mir leid, daran hab ich nicht mehr gedacht."
Leicht fragend wandte er sich dann zu ihm um.
"Meinst du, du wirst die Woche hier überleben können?", kam es etwas schmunzelnd von ihm.

Josh verstand im ersten Moment nicht.
So ein grosses Haus und doch nur ein Schlafzimmer?
"Sicher, aber lass mal, wir können sonst auch wechseln, wenn du willst", sagte er und ihm gefiel es nicht, dass Taro eine Woche lang unten irgendwo unbequemes sein wollte.
natürlich wäre es am besten gewesen das Zimmer zu teilen xD aber wie bitteschön wollte er Taro dazu überreden?

"Nein, Josh", beharrte Taro und sah ihn freundlich an.
"Du, ich geh mich mal etwas frisch machen, ja? Bin noch ein wenig zerknautscht von der Reise."
Damit verließ er das Schlafzimmer und lief in das direkt gegenüberliegende Bad.
Während er auf die Dusche zu lief, die wohl das einzig verschlossene hier war, begann er sich auch schon zu entkleiden.
Erst das Hemd, dann die Hose. Zum Schluss griff er sich noch ein Handtuch und begab sich in die Dusche.
Josh konnte ein paar Sekunden später auch schon das Wasser rauschen hören.
Von hier oben war eine unglaubliche Aussicht.
Denn nicht weit unten war ein riesiger See zu sehen.

Josh derweilen begann sich ein anderes Hemd anzuziehn.
Kurz prüfte er das Bett, ob es auch ging wegen seiner Wirbelsäule und das Ergebnis war positiv.
Als er das Wasser rauschen hörte, legte er erstmals den Fotoapperat auf den nachttisch und kramte in seinem Koffer nach einer Zigarettenpackung.
Als er sie fand, lief er dann auf die Terasse und zündete sich eine an.
Er lehnte sich an das Geländer und blickte auf die Aussicht.

Es dauerte auch gar nicht lang und da kam Taro auch schon wieder aus dem Bad.
Er hatte das Handtuch um die Hüften gebunden und während er im Schlafzimmer seinen Koffer öffnete, fuhr er sich etwas durch die nassen Haare. Es war sehr schönes Wetter hier und die Luft war angenehm warm.
Für Taro war es noch ein sehr befremdliches Gefühl, nach so langer Zeit wieder Urlaub zu haben.
Zeit, die er für dich nutzen konnte. Und er froh, nicht ganz allein zu sein.
Schließlich zog er ein neues Hemd hervor und eine andere Hose, welches er sich beides schnell überstrich.
Fragend blickte er sich nach Josh um und als er ihn auf der Terasse sah, ging er hinaus auf den Durchgang und lehnte sich leicht an den Türrahmen. Das alles hier sollte ganz locker anfangen, war er der Meinung.
"Brauchst du noch etwas Zeit? Ich würd dir sonst gerne etwas zeigen", trat er wieder nach drinnen.
"Und", schmunzelte Taro leicht,"nimm deinen Ball mit."
Oh ja, die Chance, sich mit ihm zu messen, wollte er sich auf gar keinen Fall nehmen lassen! xD