RE: Alte Dachwohnung - 11

"Wir treffen uns am Hafen", schlug Liyu vor und er liess sich aufhelfen.
"Bis dann."
Zärtlich küsste er sie und wandte sich dann Donnie zum Abschied zu.
Er reichte ihm die Hand.
"Auf wiedersehn, das Angebot mit dem spendieren gilt."

Donnie hingegen sprang auch auf und verpasste Liyu auch direkt eine donn'sche Verabschiedung. xD [oh gott ]
Er schüttelte die Hand des armen Chinesens, zog ihn das ganz machomäßig ein wenig an sich heran und klopfte ihm gutgemeint auf den Rücken.
"Bist wirklich ein klasse Typ, Mann. Hat mich sehr gefreut."
Lea brachte Liyu daraufhin zur Tür und ließ sich von ihm küssen.
"Ist gut. Dann sehen wir uns dort. Ich freu mich."
Sie gab ihm noch ein Küsschen und wollte noch warten, bis er ganz gegangen war, um ihm so lange verträumt nachzusehen.

Donnie war kräftig und er riss Liyu fast den Arm aus, währender ihn so ruckartig an sich zog und Liyu fast über seine eigenen Füsse stolperte.
"Ja, gleichfalls. Mann." xD
Bei der Türe angekommen, fiel es ihm schon fast schwer, von Lea wegzugehn.
Auch wenn es ja nur für ein paar Stunden war.
"Bis dann", sagte er und ging.

Eines Nachmittags klopfte es an Leas Türe.
Liyu stand davor und strich sich etwas durchs Haar.
Lea und er hatten sich einige Male getroffen und eine schöne, gemeinsame Zeit gehabt.
Heute jedoch kam er mit dem Wissen sie heute wohl das aller letzte Mal zu sehn.
Es sei denn, sie würde mit ihm gehn.
Und vor diese schwere Enscheidung würde er sie heute stellen.

Lea lief gerade durch die Wohnung und sammelte unbeachtet weggeworfene Kleidungsstücke zusammen, um sie in einen Korb zu schmeißen.
Diese Kerle...konnte hier denn niemals Ordnung herrschen? Es war doch wirklich zum verrückt werden.
Dennoch grinste die junge Asiatin etwas in sich hinein und schüttelte den Kopf über die Jungs.
Ganz gleich, was sie taten, seit sie sie so bei dem Liyu-Treffen unterstützt hatten, konnte sie ihnen beim besten Willen nichts krumm nehmen.
Als es jedoch klopfte, hob Lea ein wenig fragend und stutzig den Kopf und lauschte leise.
Wer sollte das denn sein?
Wohl wieder einer von Donnies Leuten...
Aber dann war es wirklich am besten, wenn Lea ganz ruhig blieb und so tat, als wäre niemand im Hause.
Wenn es nun aber doch jemand anderes war?
Liyu womöglich?
Hach...Lea seufzte.
Aber wenn es nicht so war, würde sie kaum die Kraft aufbringen können, diese Halunken allein von der Wohnung fernzuhalten.
Warum auch gerade jetzt, wo niemand außer ihr hier war?
Lea biss sich sanft an die Lippen, schlich schließlich leise wie eine Katze an die Wohnungstüre und lauschte.
Donnies Leute würden nicht alleine kommen. Und wenn sie nicht alleine waren, würden sie reden..

[super post!]

Liyu stand vor der Türe und er strat von einem Fuss auf den anderen.
Da drinnen schien es totenstille zu sein.
Ob Lea wohl überhaupt da war?
Liyu klopfte daher ein zweites Mal und seufzte schwer.

[danke! :- *]

Lea lauschte, doch sie hört kaum etwas. Da war doch was faul..
Schließlich - nach einigen Momenten des Überlegens - entschied sie sich, endlich Mut zu fassen und öffnete ganz leise und vorsichtig die Tür.
Doch schon als diese nur einen Spalt breit offenstand, erkannte Lea Liyus wunderschöne Gesichtszüge und alle Angst war verflogen.
Lea öffnete schnell die Tür und ihre Miene hellte sich von Grund aus auf.
"Liyu, hast du mich erschreckt!", lachte sie nun, jedoch vor Freude, wobei sie zu ihm trat und ihm ein Küsschen gab.
"Du hast gar nicht gesagt, dass du kommen willst. Sonst hätte ich doch sofort geöffnet. Möchtest du reinkommen?"

Liyu blickte etwas verdutzt, zu der Türe, die so langsam aufging und Leas Augen hinaus blickten.
Nanu, war das üblich, das man hier so misstrauisch war?
"Hallo", grüsste nun auch er sie.
"Ja, ich muss mit dir reden, hast du Zeit?"

"Natürlich, komm doch herein", bat sie ihn einzutreten und schloss die Türe nach ihm zu.
Musste ja schließlich nicht jeder mitbekommen, was er ihr zu sagen hatte.
Dass heute womöglich ihr letztes Treffen anstand, war Lea genauso wenig bewusst, wie die Tatsache, dass sie Liyu vor sich ein wenig zu auffällig verträumt anblickte. Wie schön er doch war...das konnte sie nur immer wieder sagen.
"Worüber willst du denn sprechen?"

Liyu trat dann ein und er küsste Lea sanft, die noch etwas verträumt schien.
"Heute ist unser letzter Tag" , sagte er sogleich.

Leas Miene wurde auf der Stelle betrübt und sie senkte ein wenig ihren Kopf und auch den Blick.
Betreten sah sie dabei an Liyu vorbei und es schien so, als würde sie Ablenkung an der Maserung des Holzbodens suchen.
Doch es half nichts...
Das Gesagte bildete einen dicken Klos im Hals der jungen Asiatin, den sie wirklich nicht mal unter Mühe herunterschlucken konnte.
Ihr wurde ganz warm und kalt gleichzeitig und während sie sich unbeholfen am Gesicht entlang strich, versuchte Lea zu Wort zu kommen.
"Jah", brachte sie hervor, doch im heiseren und gebrochenem Tone.
"Du gehst heute also wieder zurück."

"Jah", antwortete nun auch er und besorgt sah er zu Lea.
Ihre Reaktion hatte ihre Betrübtheit deutlich gezeigt.
"Heute. Lea, ich muss dich etwas fragen."
Er nahm dann ihre Hand und er musste erst einmal etwas Mut fassen, sie zu bitten.
Wenn sie nein sagen würde, wie könnte er das verkraften?
Ehrlich gesagt, Liyu wusste es nicht.
Er hoffte es so sehr, dass sie kommen würde.
Aber andernfalls...Lea müsste ihr Leben auf den Kopf stellen, alle verlassen die sie liebte.
Ob sie da überhaupt einen Grund hätte mitzukommen?
"Komm mit mir.
Bitte."

Lea ließ ihre Hand nehmen, konnte sich vorerst allerdings immer noch nicht dazu durchringen, zu ihm aufzusehen.
Sie wollte verhindern, dass er sehen würde, wie ihre Augen langsam glasig wurden und alles vor ihr zu verschwimmen begann.
Sie drückte seine Finger sanft und atmete langsam aus und wieder ein, um sich vielleicht doch von dem Klos befreien zu können.
Doch dann kam Liyu mit seiner Bitte heraus und Lea's Miene nahm etwas verdutztes an, was jegliches anderes Gefühl zu verscheuchen schien.
Wie bitte? Hatte sie da richtig gehört? Er wollte, dass sie mit ihm kam? Sie?
Mit nach China?
Er wollte sich also gar nicht von ihr trennen?
War sie ihm also doch so viel wichtiger?
Lea runzelte ein wenig die Stirn, drückte abermals seine Hand, sah zu dem Chinesen auf und suchte seinen ruhigen Blick.
"Meinst du das ernst?"

Liyu nickte.
"Ja", sagte er und bittend sah er sie an.
"Ich werde alles tun, dass du in China ein schönes Leben hast. Bitte sag ja."

Doch nun rollten die Tränen dennoch und Lea schlang ihre Arme um Liyus Hals, woraufhin sie ihn je zu beiden Wangen küsste.
So überschwänglich und voll tiefer Dankbarkeit, dass sie sich selbst damit erstaunte.
Lea schloss die Augen bedacht und ein sanftes Lächeln legte sich um ihre Lippen.
"Du meinst das wirklich ernst", wiederholte Lea, doch diesmal nicht als Frage, sondern als Feststellung.
"Ach Liyu...wie könnte ich denn mit dir gehen wollen?"
Sie legte ihre Stirn an seine Schulter und atmete tief ein und aus.
"Wie könnte ich denn nicht wollen? Natürlich will ich! Du bist das Beste, was mir je widerfahren ist. Mein Held..."