RE: Loft von Elena Gilbert - 9

"Tag Jeremy", grüsste ihn Max mit einem nicken.
"El hat mir so einiges von dir erzählt. Schön dich mal kennen zu lernen."

Jeremy war seiner Schwester einen Blick zu.
"Ich hoffe, meine Schwester hat dir nur gutes erzählt"
Elena sah zwischen den beiden Männern hin und her.
"Natürlich! Du bist doch ein toller Bruder, Jeremy" , sagte Elena.
"Ja und du eine tolle Schwester. Es ist im übrigen auch schön dich mal kennen zu lernen" , äußerte sich Jeremy.

"Ja, ich will ja nicht wissen, was sie dir alles über mich erzählt hat."
Max grinste dabei.

Jeremy hob eine Augenbraue.
"Da bin ich mir sicher, denn es war nicht nur gutes...zu mindestens bis ihr zusammen gekommen seit" , meinte Jeremy.
Elena sah ihn böse an.
"Hast du nicht ein Date?" , fragte Elena.
"Nein, mit wem sollte ich denn?" , stellte Jermey die Gegenfrage.
"Diese italienische Barbie von gestern" , gab Elena die Antwort.
"Achso, diese habe ich heute Morgen abgeschossen" , gab Jeremy zu.
"Der ist ja schlimmer als du" , sagte Elena zu Max und grinste.
Jeremy sah geschockt zwischen Elena und Max hin und her.

Max musste lachen.
Dieser Jeremy war ihm wirklich symphatisch!
"Na, wenn er recht hat, hat er recht. Wie alt bist du denn, Jeremy?"

"15" , antwortete Jeremy.
Elena seufzte, stand auf und nahm sie noch ein Glas Wasser.
"Ich sagte doch, er ist schlimmer als du und das wird sich auch nicht ändern. Die armen Schülerinnen" , kam es von Elena.
"Ja, die armen Schülerinnen, ich bin ja so schlimm" , gab Jermey ehrlich zu.

"Wie stets mit Lerherinnen? Habt ihr nicht schön?"
Max grinste.
"Bei uns in Durmstrang, wir hatten eine ganz heisse Russischlehrerin. 25 Jahre, kannst dir ja vorstellen wie viele auf einmal ihren Unterricht besucht haben."

"Max, er soll sich nicht noch an eine Lehrerin ran machen" , meinte Elena.
"Elena beruhig dich! Ja, wir hatten eine jüngere Lehrerin für Geschichte, 24 Jahre alt und wirklich toll. Alle Jungs wollten nur Geschichte machen" , antwortete Jeremy ihm.
Elena schwieg nun und lehnte sich an Max.
"Ihr seid beide echt wirklich schlimm. Ihr tut gerade so als würde die ganze Frauenwelt auf euch steht" , murmelte sie dann jedoch leise.

"Tut sie doch auch", meinte dann Max, der seine Hand um Elenas Schulter legte und sie frech angrinste.

Elena hob eine Augenbraue.
"Hast du zufällig ein übergroßes Ego gesehen, Jeremy? Wenn ja es gehört dem Mann neben mir" , sagte sie grinsend.
"Nein, tut mir Leid. Max hat aber recht, die Frauenwelt steht auf uns" , grinste Jeremy seine Schwester an.
"Oh man, zwei Männer mit übergroßem Ego" , meinte Elena dann.

"Bist du denn nicht stolz so einen hübschen und überaus intelligenten Freund zu haben, El?"
Auffordernd sah er zu ihr.

Elena sah ihm skeptisch an.
"Natürlich" , antwortete sie ihm.
Jeremy lachte leise und bekam dafür von Elena einen bösen Blick.
"Ich könnte jetzt sagen das die ganze Männerwelt auf mich steht" , sagte Elena.

Elena stand genervt in ihrem Wohnzimmer.
Sie wollte mit ihrem Bruder zusammen nach England ins Mad.
Vielleicht würde sie dort jemanden von ihren alten Freunden treffen, das Mad war schließlich sehr angesagt.
"Jermey beeil dich doch bitte" , meckerte Elena.
Von oben hörte sie ein genervtes stöhnen.
"Ja, ich bin ja fertig" , sagte Jeremy und trottelte die Treppe hinunter.
Er sah einfach zum anbeißen aus, fand Elena.
Er trug ein schlichtes schwarzes Hemd und dazu trug er eine normale blaue Jeans.
Da Jeremy noch so jung war, musste Elena sich keine Sorgen machen.

Elena war am nächsten Morgen schon recht früh wach.
Sie vermisste Maximilian schrecklich, doch äußerlich sah man es ihr nicht an.
Der Kaffee dampfte in der Kanne, der Geruch von frischen Brötchen hin in der Luft, während Elena in ihrem Morgenmantel gehüllt ihrem Hund Ben etwas zu fressen gab. Langsam erhob sie sich, ging zum Kühlschrank und holte einige Dinge heraus.
Sie stellte sie auf dem Küchentisch und lies sich daran nieder.
Jeremy schlief noch, das wusste Elena.
Schnell nahm sie den Stapel von Briefen in die Hand.
Ihre Tante, eine Rechnung von einem Modehaus für Jeremy, ein Brief von Virginia, einer war von Katrine aus Florenz...
Elena hatte scheinbar einige Briefe zu beantworten, aber es war keiner von Max dabei.
Vorsichtig strich sie über die Halskette mit dem weißen Stein um ihren Hals.
Ihr Blick ging aus dem Fenster, draußen waren graue Wolken zu sehen.
Das Wetter war bereits seit einigen Tagen grau und regnerisch geworden.

Elena saß auf dem Sofa in ihrem Wohnbereich. Sie hatte erst einmal komplett um dekoriert, neue Möbel gekauft und vor allem hatte sie einiges verändert. Ben lag in seinem Körbchen unter der Treppe die hinauf zum Schlafzimmer von Elena führte. Jeremy war in Hogwarts und sie war stolz auf ihren Bruder. Von ihrem Freund hatte sie eine Weile nichts mehr gehört, aber sie nahm an, er wäre irgendwo auf den Meeren der Welt und hatte viel Arbeit. Die Brünette hatte ihr Leben komplett umgekrempelt. Zu mindestens in einem großen Teil. Sie arbeitete nun in einem kleinen Laden für Mode am Ende der Straße in einer schönen Stadt, während ihr Erbe auf der Bank für Zauberer lag und dort vermehrt wurde. Ihre Tante hatte sie auch schon besucht und war erstaunt wie Elena ihr Leben im Griff hatte. Elena war ebenso eine Weile in den USA gewesen um dort ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie kam mit dem Tod ihrer Eltern besser klar als am Anfang und ebenso mit den Problemen die sich dort angehäuft hatte. Mit ihren alten Freunden verstand sie sich jetzt wieder gut, auch wenn diese nichts von ihrem Dasein als Hexe wussten, sondern nur das sie in Wales lebte und Jeremy in Schottland ein Internat für begabte Jugendliche besuchte. Ja, ihr Leben hatte wieder Normalität angenommen und sie schrieb jetzt Tagebuch. Eigentlich hatte sie das bereits vorher immer gemacht, aber nun war es für sie von Vorteil. Elena saß noch immer auf dem Sofa, ein Buch lag auf dem Wohnzimmertisch aus Glas und glänzendem silbernen Metal, eine Tasse heißer dampfender Tee stand daneben und wenn man sich umblickte bemerkte man schnell die Fotos von Elenas und Jeremys Eltern auf einem Regal an der Seite neben der Sitzecke an der Treppe und auch Bilder von ihr und Jeremy oder Familienfotos. Allerdings hatte Elena auch ein Bild von einem Schiff aufgestellt. Irgendwie faszinierten sie die Segelschiffe. Maximilian hatte sie damit angesteckt, dafür dankte sie ihm. Ben erhob sich von seinem Körbchen, trottelte langsam durch das Loft zu seinem Napf mit Wasser und Futter. Seine Pfoten ließen leise Töne erklingen. Elena begann zu lächeln. Ben trank und aß etwas, als er fertig war klopfte Elena auf das Sofa auf dem sie saß und Ben kam augenblicklich angelaufen und sprang auf das Sofa. Er machte es sich bequem und Elena strich ihrem Liebling über das weiche Fell. Es war ein normaler Tag, einer wie jeder andere vorher aus gewesen war, außer das die Welt nun erst einmal wieder sicher war. Bald an diesem Tag, besser an diesem Abend, musste Elena wieder arbeiten. Sie hatte Spätschicht, übernahm die Schicht von 18-22 Uhr und dies die meisten Tage im Monat. Sie wollte lieber den Tag mit Ben verbringen und wenn sie einmal früher anfing, wenigstens die ersten Stunden des Tages mit ihrem kleinen Liebling von Hund. Er war momentan ihre einzige Bezugsperson die Anwesenheit zeigte.
Wobei er eher ein Bezugstier sein musste, aber Elena genoss seine Gesellschaft sehr. Während der letzten Monate hatte Ben ihr durch die schlimmsten Moment geholfen, auch wenn sie wusste das Max in Gedanken bei ihr war, hätte sie ihn gerne bei sich gehabt, aber es ging einfach gerade nicht. Sie wollte seiner Karriere auch nicht im Weg stehen, ganz und gar nicht, weshalb sie ihn machen lies was er wollte. Eben ungezwungen. Er würde irgendwann vorbei schauen und dann wäre die Zeit reif ihm alles zu erzählen, aber gerade in jenem Moment wollte sie ihn nicht mit diesen Dingen belasten, welche Elena selber gerade verkraftet und verarbeitet hatte.