RE: Barcelona [Spanien] - 4

Miranda seufzte nur noch auf wegen seinen ironischen Kommentaren und einen Moment lang schloß sie müde ihre Augen.
Wegen solch Sachen bemerkte sie erst wieder wie schwach ihr Körper überhaupt war...
Aber für den Moment, und ich vermute, darauf spielten Sie an, als Sie fragten, würde ich nach den ganzen Strapazen einfach nur gerne hören, wie es Ihnen seit dem Fall der ... Welt ergangen ist.
Mirandas Blick wurde etwas ernster und sie erwiederte seinen Blick ruhig.
"Nun abgesehen von der Nichtmenschenjagd geht es mir eigentlich ganz gut." sagte Miranda,
wobei es wieder eine glatte Lüge war.
Sie hoffte wirklich das Ian nun nichts dazu sagen würde, denn House sollte es nicht auch noch wissen.
"Und wegen solch einer Antwort haben sie uns 4 Wochen lang gesucht?" fragte Miranda müde und
strich sich kurz durchs Haar.

House sah nachdenklich aus dem Fenster auf die Katalanen, die dort herumliefen. Gesucht hatte er sie, weil er in dieser Zeit jemandem nahe sein wollte, der ihm zumindest ein bißchen so etwas wie ein Freund geworden war.
"Gesucht habe ich Sie, weil ich überzeugt bin, dass Sie vorhaben, zu rebellieren. Etwas zu tun. Ihn zu stoppen.
Deshalb bin ich hier, Miss Charme."
House sah Ian an und sein Blick fuhr weiter auf die Frau. Er würde hier wohl nicht das finden, was er gesucht hatte. Hilfe, vielleicht ein wenig Zuneigung. Ian hatte wohl seine Position eingenommen und in dieser Welt hatten sich die beiden vermutlich emotional von allen anderen abgeschottet. Plötzlich fühlte sich House fehl am Platz.
"Haben Sie so etwas vor?"

Miranda musterte still House von ihrem Platz aus, denn sie wollte seinen Grund endlich hören oder sehen.
Gesucht habe ich Sie, weil ich überzeugt bin, dass Sie vorhaben, zu rebellieren. Etwas zu tun. Ihn zu stoppen.
Deshalb bin ich hier, Miss Charme
Am liebsten hätte Miranda bitter aufgelacht, aber man konnte nur ein kurzes trauriges Lächeln auf ihren Lippen sehen.
Sowas würde sie mit ihrer Gesundheit aufjedenfall nicht mehr hinbekommen.
Die junge Frau bemerkte seine Blicke und vielleicht wusste sie nun auch ein bisschen was er wollte.
Nur die Anwesenheit von Ian ließ sie einfach nicht Entspannen, eher war sie in seiner Nähe nur angespannt.
Haben Sie so etwas vor?
Miranda erwiederte seinen Blick und schüttelte dann sanft lächelnd ihren Kopf.
"Nein." murmelte sie dann ehrlich und schloß wieder einen Moment lang ihre Augen.

Er nickte. Nickte wieder.
House sah sich ein weiteres Mal unnötig im Zimmer um. Dann nickte er abermals.
"Geben Sie mir bitte ein oder zwei Tage, um mich auszuruhen, und dann werde ich wieder verschwinden. Und machen Sie sich keine Sorgen, Miss, dann werde ich Sie nie wieder belästigen."
House stand schwerfällig aus und ging zur Tür, wobei er versuchte, sein Humpeln so gut es ging zu verdecken. Er musste aus dem Raum, um nachzudenken und verließ ihn mit einem Stich im Herzen.
Er war Realist und hatte eigentlich nicht viel davon erwartet, Miranda wiederzusehen, und dennoch traf ihn die Wendung der Ereignisse.
Er war Einzelgänger und hatte sich nie viel aus Menschen gemacht, und dennoch tat es ihm weh, niemanden zu haben, während die Welt um ihn herum zerfiel und die Menschen sich an ihre Freunde, ihre Familien, ihre Liebe klammern konnten, durch sie weiterhofften.
Und selbst wenn es eine ironisch-aggressive Beziehung war, die Miranda und er hatten, es war seine einzige.
House spazierte in Barcelona herum, ohne die Stadt anzusehen und würde nur spät in der Nacht wiederkommen, um Ian und Miranda die Zeit zu geben, sich zu besprechen.

Ian hatte die ganze Zeit über (gezwungenermassen) geschwiegen und abgewartet.
Er stand gegen die Wand oben im Zimmer und hielt die Arme verschränkt, während House sich das Gesicht im Bad wusch und nach ein paar Minuten wieder herauskam.
House sprach dann einige Dinge, Miranda antwortete ihm.
Was der ehemalige Lehrer hier wollte, verstand Ian nicht wirklich.
Er wollte Miranda besuchen, ja das wurde deutlich.
Und er wollte sie beschützen.
War das wirklich die einzige Absicht?
Bei dem Kauz wusste man schliesslich nie.
Als House dann hinaustrat und die Türe schloss, schwieg Ian noch einen Moment.
Dann wandte er sich an Miranda, als wenn nichts gewesen wäre, denn er ist sich in dieser Situation einfach nur blöd und nebensächlich vorgekommen.
Besser es gar nicht mehr in Erwägung zu ziehn.
Miranda würde sicherlich noch Zeit haben sich mit House zu verabreden.
Jetzt erstmals galt es, die Planung nicht durcheinander zu bringen.
Ian hatte schliesslich reserviert.
"Gehn wir?"

Miranda blieb eine Weile still und starrte auf die Tischplatte.
Das war alles zu verwirrend für sie.
Gehn wir?
Leicht hob sich ihr Kopf und ihr Blick war grübelnd.
"Hmm." kam es dann aber nur von ihr und sie erhob sich.

Daraufhin gingen sie und Miranda und Ian fanden sich in einem Tanzlokal wieder.
Rassige Latino-Musik dröhnte aus den Lautsprechern, junge Päärchen tanzten aneinander geengt zwischen den Tischen und den freien Tanzflächen, alles war weitgehend voll und in Partystimmung.
Ian hatte einen Platz reserviert und sie hatten es knapp noch geschafft.
Durch die Verzögerung mit House hätte ihnen beinahe jemand den Platz weggeschnappt.
Etwas weiter weg von den tanzenden Jugendlichen sassen sie nun, Ex-Schülerin und Ex-Lehrer.
Sie hielten eine Cocktailkarte in der Hand, wovon sie sowieso nur die Internationalen Getränke erkannten.

Interessiert ging ihr Blick durch die Menge und sie erwiederte oft das Lächeln ein paar Leute.
Natürlich liebte sie genau diese Art von Lokal, denn sie tanzte für ihr Leben gern.
Miranda war nur verwirrt das Ian mit ihr hier herging, weil für ihn das doch bestimmt die reinste Folter war.
Jetzt war es hier auch noch voll und Laut und die Beiden saß nebeneinander an einem Tisch.
Wow, das war bestimmt extra Schlimm für ihn.
Ruhig lag ihr Blick auf der Cocktailkarte.

Miranda aber lag falsch in ihrer Vermutung.
Hier zu sein, machte Ian nicht wirklich etwas aus.
Und auch in den Schülerbällen hatte er sich bisher noch nie gedrückt.
Das lag daran, dass Ian nicht allergisch gegen das Tanzen war.
Auch wenn man ihm das vielleicht nicht zutraute.
Der Kellner kam und Ian bestellte sich einen Longdrink.

Miranda bestellte einen Coconut Kiss, weil es einer ihrer Lieblingscocktails war.
Leicht wippte ihr Fuß zur Musik und sie blickte sich kurz um.
Fragen oder nicht Fragen,...?
Immer wieder stellte sie sich innerlich diese Frage,
um dann nach einer Weile in Gedanken verzweifelt aufzuseufzen.
Irgendwann fing sie sogar an ene mene muh zu spielen, aber es kam immer wieder Fragen heraus.
"Willst du nicht ... eventuell ... vielleicht mit mir ... tanzen?"
Ja, sie stotterte und es war ihr auch peinlich.
Miranda hatte Ian nur leicht beim Reden angeschaut, weil sie kein amüsiertes Grinsen sehen sollte.
Bestimmt war es amüsant sie so verunsichert zu sehen und am liebsten hätte sie nicht gefragt.
Sie brauchte jetzt eine Wand wo sie ihren Kopf gegen schlagen konnte.

[vielleicht ]

Als Miranda Ian fragte, wurde der Cocktail serviert und bezahlte schonmal dafür, da die Kellner darauf bestanden.
"Natürlich, deshalb sind wir doch hier", der einen Schluck nahm, seine Brieftasche verschwinden lief und Miranda dann seine Hand entgegen streckte.
Mal sehn, wie gut sie Salsa tanzen konnte.
Bzw. wie gut er es noch konnte.

Natürlich, deshalb sind wir doch hier
Ja, vielleicht zum Tanzen, aber wirklich auch gemeinsam?
Miranda nahm auch einen kleinen Schluck, um dann ihre Hand in seine zu legen.
Aufjedenfall war sie mehr als erleichtert, das sie gut tanzen konnte.

Ian lief mit Miranda dann zu den anderen Tanzenden.
Allzu viel Platz hatten sie nicht, doch das war beim Salsa auch nicht wirklich notwendig.
Denn aussergewöhnliche Drehungen konnte er Miranda nicht machen lassen, dazu war Ian nicht gut genug.
Aber für einen Lehrer war er doch ein ganz passabler und angenehmer Tänzer.
Ian und Miranda tanzten zusammen und hie und da warf Ian einen Blick auf ihren Tisch, damit niemand auf die Idee kam, den Platz einzunehmen.

Für Miranda war es auch nicht schlimm das sie keine außergewöhnliche Drehungen machte.
Besser gut als übertrieben zu tanzen oder so wie in den Sümpfen.
Nein, so würde sie wohl wirklich nur mit Djano tanzen.
Zum Beispiel das plötzliche fallen und auffangen, welches paar Zentimeter vom Boden stattfand.
Ein Lächeln legte auf ihre Lippen als sie an Djano dachte.

[ja stimmt, das war nicht schlecht ^.^]

Rassige Musik sorgte für die richtige Stimmung und den passenden Rythmus.
Hie und da drehte Ian Miranda leicht, während er sie dann wieder an sich zog und leicht lächelte.
Ob es ihr Spass machte?
Nun, auf jeden Fall war es besser, als in dem traurigen Hogwarts zu verzweifeln!