Große Sümpfe » Am Fuss des Berges

Jacky und Jenny erwachten an einem fremden Ort.
Seit sie die sonderbaren Tropfen getrunken hatten, waren kaum Augenblicke vergangen; und doch war es, als erwachten die beiden aus einem tiefen und langen Schlaf.
Sie fanden sich wieder an dem felsigen Fuss eines hochragenden weissen Berges, der sich steil und majestätisch in die weite Höhe erhob.
Das Ende seiner Spitze war in diesem Winkel nicht zu erkennen.
Ein kleiner Steinweg, der in einem mystischen Blau aufschimmerte, lag vor ihnen und schien um den grossen Berg herum zu führen.
Bunte Glühwürmchen flatterten durch die kühle Luft.
Einige von ihnen flogen auf Jenny und Jacky zu, um sie kurz zu beäugen und dann auch gleich wieder davon zu tänzeln.
Der aufleuchtende Steinweg war mit kristallenen Blätter versehen.
Die vereinzelten Bäume am Rande der Landschaft waren aus Glas.
Wann immer der Wind ihre kargen Stämme streifte, entstand ein wunderbarer, gläserner Klang.
Cyrill und Rusty schienen gerade nicht zu sehen.

Jacky blinzelte und aus seinen verengten Augen, formte sich runde schimmernde Augen.
Fassungslos beäugte der Zauberer das Glühwürmchen, dass sich noch kurz auf seine Nase gesetzt hatte und nun davon flog.
Jacky erhob sich und schier entsetzt fand er sich an einem felsigen Fuss eines hochragenden Berges.
"Heilige Makkaroni...", Jacky fixierte sprachlos den Steinweg weiter unten.
Zwei gute Minute vergingen, die für Jacky wie eine halbe Ewigkeit andauerte (!), er griff entschieden seinen Zauberstab und beugte sich runter zu Jenny.
Grob rüttelte Jacky an ihre Schultern, nun hatte es der Asiate auf einmal eilig.
Etwas war hier faul und das war dieses Mal wohl kaum ein Traum!
"Jenny wach auf!
Das musst du dir ansehen!"

Jenny, welche auch schon vor Jackys Durchgeschüttelte wach gewesen war, öffnete langsam die Augen.
Sie blinzelte ein paar Mal, und fuhr sich mit den Händen über die Augen.
Erst dann richtete sie sich langsam auf, und ließ ihren Blick umher schweifen.
Und die Ravenclaw konnte nicht anders, als als erstes ungläubig dem Mund aufzumachen.
Sie sprang auf, und drehte sich einmal um sich selbst, während sie aus dem Staunen nicht mehr raus kam.
Sie waren definitiv nicht mehr in Hogwarts, sondern irgendwo ganz weit weg.
Dieser Ort war ihr komplett fremd, sie erinnerte sich nicht einmal daran, jemals etwas davon gesehen zu haben.
,,Jacky ... Wo genau sind wir hier?"
Es war eine einzige Frage die sie nun an den Asiaten richtete.

Jacky machte ihr Platz, als sie aufsprang.
Der Asiate liess dem Mädchen einen guten Augenblick Zeit, den ganzen Ort für sich realisieren zu können.
Da kam auch schon die erwartete Frage, die sich Jacky natürlich selbst gestellt hatte.
"Entweder", begann Jacky und das mit ernsthafter Haltung, "sind wir in einer vierten Dimension gelandet.
Oder...
Dies ist ein verborgener Teil der Zauberwelt."

Rusty und Cyrill erwachten auf der anderen Seite des Berges.
Bei ihnen war der Himmel pechschwarz und gold flackerne Wolken zogen sich bedrohlich über den Himmel.
Der Wind heulte laut und wirbelte die feuchten Blätter auf, die an einem mit Dornen versehten Steinweg lagen.
Cyrill tippte Rusty auf die Schultern.
Von Himmel blickten ihnen gelb leuchtende, schmale Augen entgegen.
"Rusyt? Nicht erschrecken, das ändert sich sicher noch alles auf dem Weg."

Rusty hielt den Atem an.
Gebannt war ihr Blick Richtung Himmel gerichtet.
Vor Schock glaubte sie einen Moment nicht mehr präsent zu sein und alles um sie, schien anzuhalten.
Das Mädchen schreckte auf, als sie die Berührung von Cyrill fühlte und dies löste sie aus dem Schockzustand.
"Mein Gott...", Rusty schluckte sie sah erschüttert zu Cyrill, "was bedeutet das hier?"

Cyrill hob reflexartig die Hände.
Er hatte Rusty nicht erschrecken wollen.
"Keine Sorge, wir sind an einem sicheren Ort.
Wenn nicht etwas gruselig.
Aber der Berg hier schonmal ist richtig."
Er deutete auf den glänzend schwarzen Marmorfelsen, aus dessen Substanz der Berg bestand.
"Wir sollten die beiden anderen finden, meinst du nicht auch?"

Jacky mittlerweile hatte sich einige Schritte von der Stelle entfernd.
Er bückte sich runter und hob ein Blatt auf das aus purem Kristall bestand.
Der Asiate schluckte und musterte die glitzernde Oberfläche, ob es nun kleine Diamanten waren oder echte Kristall konnte er nur schwer einschätzen.
In seiner Welt wurde schliesslich alles manipuliert und schön dargestellt, aber dieses Blatt stammte aus keiner Fabrik das war mit Sicherheit zu sagen.
Jacky steckte es ein und sah fragend Richtung Bergspitze.
Wo war jetzt der kleine Junge mit den Locken hin und seine angebliche Freundin?
"Er hat uns reingelegt!"
Jacky setzte eine ernsthafte Miene auf, das Gefühl passte ihm nicht hintergangen worden zu sein.
Wohmöglich steckten er und Arissa unter einer Decke.
'Vielleicht wollte sie dich auch einfach los werden Jacky.
Du weisst zu viel... das Ministerium würde sie am Ende schnappen', schlich ein Gefühl in Jacky.
Das reichte dem Asiaten, es musste einen Weg geben hier raus zu kommen!
Jacky griff seinen Zauberstab und zog in hervor.
"Komm mit Jenny."

Bei der anderen Bergseite

Rusty erhob sich und hütete sich für die nächste Zeit Richtung Himmel zu sehen.
Als Cyrill das Wort Berg erwähnte, blickte sie fragend die Felswand empor.
Sie sah sprachlos zu ihm.
Waren sie in einer Art Märchenwelt gelandet?
"Aber wie... wie ist das möglich hier?", Rusty sie erstaunt zu ihm runter.

[andrea, deine posts: mousse au chocolat!
einfach wunderbar ]

Cyrill blickte Rusty sanft entgegen.
"Manchmal ist das Unmögliche möglich", sagte er ihr.
"Manchmal haben wir Glück.
Ich finds schön, dass du mitgekommen bist."
Cyrill trat nun von dem Felshang hinunter auf den düsteren Weg.
Er war mit braunen Blättern versehen und Cyrill hob eines davon auf.
Es war noch ganz feucht und er strich über die nasse Oberfläche.
Er sah dann zu Rusty.
"Ich sammle mir gerne Dinge auf dem Weg", sagte er.
"Man weiss nie, vielleicht können sie eines Tages was nützen."
Er steckte sich zwei, drei Blätter in den Beutel und ging dann los des Wegs.

Jenny war Jacky mit nur wenigen Schritten Abstand gefolgt.
Ihr war das ganze gar nicht geheuer, besondern als Jacky von anderen Dimensionen sprach.
Und allem Anschein nach ihm auch nicht.
Wenn sie diesen Kerl da in die Finger bekommen würde, der konnte was erleben!
Die Ravenclaw zog ihre Augenbrauen zusammen, und auch sie nahm ihren Zauberstab heraus.
Und trotz der leichten Wut, die sie verspürte, zitterte ihre Hand ein wenig, wie sie nun bemerkte.
Und auch ohne die Anweisung des Asiaten wäre sie mitgekommen.
Was bliebe ihr denn auch anderes als Möglichkeit?

"Manchmal ist das Unmögliche möglich"
Rusty schluckte und sie blickte dabei fest in Cyrills Angesicht.
Ihre Miene hellte sich auf.
"Danke Cyrill.
Es ist mir eine Ehre, dass du mich an deiner Welt Teil haben lässt", sagte Rusty und ihre Worte waren aufrichtig.
Rusty folgte dem jungen mit den Locken und sie musste schmunzeln, als Cyrill die Blätter einsammelte.
"Bist du dir sicher, dass das keine Auswirkung auf dein jetziges Alter hat?", konnte sie sich nicht verkneifen, ihn zu necken.

andere Seite des Berges

Jacky und Jenny inzwischen liefen am Fuss des Berges entlang.
Immer nach geradeaus nach unten.
Jacky mit einem entschlossenen Blick voran.

[nur damit wir uns richtig verstehn: jenny und jacky laufen um den berg herum, an dem weg entlang =)
ob es da leicht schräg nach unten geht, ist dein entscheid, gut!
aber sie laufen nicht von der spitze des berges nach unten xD ]

Cyrill blickte nach hinten zu Rusyt, während er weitere Blätter einsammelte.
Er lachte dann und warf ihr eines der Blätter entgegen.
Als es auf Rusty aufprallte, war es hart wie ein Stein, doch federleicht tänzelte es wieder zu Boden.
Cyrill hatte davon noch nichts gemerkt.
"Du bist mir eine!", grinste er.
"Jaja, geh du mal drei Jahre lang in deine Kindesgestalt zurück.
Ich bin sicher, dass du das Kapitel nur zu gerne hinter dir hast.
Was?"

[ganz genau xD ]

Rusty hob ihre Hände dabei schützend vor sich und lachte, als sie gegen sie schwebten.
Doch kaum prahlten sie an Rusty ab, erfuhr sie wie schmerzhaft hart die Blätter waren.
"Hey!", kam es bestürzt von Rusty.
Rusty blickte den Blättern verstört zu, wie sie von ihr zum Boden schwebten.
Rusty rieb sich gedankenverloren an die schmerzende Stelle, fragend sah sie dann zu Cyrill auf.
"Die sind so hart wie Steine."

Jenny folgte Jacky, ihre Blick schweifte pausenlos umher.
Ihre Stimme zitterte ungewollt leicht, als sie ihre nächste Frage an Jacky richtete:
,,Sag mal ... Wie gehen ja jetzt irgendwo hin ...
Weisst du eigentlich was genau du dir von diesem irgendwo erwartest?"
Die Frage war vielleicht seltsam, aber das war ihr im Augenblick nun mal irgendwie wichtig.
Denn es war doch schon komisch, einem Ziel entgegen zu laufen, welches man nicht kannte.

Cyrill blickte lachend zu Rusty.
Meinte sie das ernst?
Doch er probierte es, indem er ein Blatt gegen sich warf und dabei einen Schritt zurück wich.
"Huch!
Und wie hart die sind", sagte er erstaunt.
Er hob das Blatt dann wieder auf und fasziniert strich er über sein braunes Gewebe.
Dann blickte er zu Rusty.
"Man weiss wirklich nie, wozu man einmal etwas gebrauchen kann.
Komm hilf mir, wir nehmen ein paar mit.
Hast du eine Tasche bei?"
Cyrill begann dem kleinen Weg entlang zu laufen.
Hin und wieder bückte er sich, um ein feuchtes Blatt aufzuheben.
Er selbst hatte einen Beutel bei sich, in den er die harten Blätter behutsam hinein legte.

Der Weg, den Jacky und Jenny entlang liefen, war hell beleuchtet.
Es war eine schöne Stimmung und ein süsser Blütenduft wehte ihnen entgegen.
Nicht lange dauerte es und sie kamen an einem kleinen Schöpfbrunnen, seitlich des Weges, an.
Der Brunnen trug die Farbe von einem matten weiss.
Er bestand aus ungeschliffenem Kristall und winzig kleine Granitpigmente glitzerten in der Sonne.
Der Brunnen reichte tief in die Erde hinunter.
So tief, dass man unten das Wasser lediglich erahnen, jedoch nicht sehen konnte.
Ein hölzerner Schöpfkessel hockte auf dem Brunnenrand.
Er war an einem Seil befestigt.