RE: Heulende Hütte - 14

Frazer sah zu ihr.
"Aha. Und was würden Sie Ihnen kommandieren?"

"Sie sollten mir das Frühstück machen und mir die Gewänder bringen"
überlegte Joyce.

Er nickte.
"Und weiter? Was machen Sie danach, nach dem Frühstück? Erzählen Sie."

Joyce atmete tief durch.
"Damit ich mit anderen Vampiren. Natürlich nur dem Adel. In kontankt bleibe besuche ich diese auch mal.
Natürlich entscheidet man als Mann was man den ganzen Tag über macht oder?"

Mary dachte nach.
Sie hatte vielleicht nicht das gleiche Leben, wie eine adlige aus Otopia gehabt, aber es war doch schon ganz ähnlich.
"Ich würde vielleicht auch zusehen, dass ich immer die richtige Haltung habe, dass man von mir nur Worte hört, die auch gut gewählt sind. Ein schlechter Eindruck kann in manchen Fällen schon das Ende sein, in vielerlei Hinsicht."

Kathleen hörte die ganze Zeit über still zu.
Das Thema, das sie behandelten, hatte eine eigentümliche Wirkung auf die Gryffindor.
Sie wusste, wie das Leben einer Königin verlaufen würde.
Die Worte die gesprochen wurden machten sie leicht melancholisch und Kathleen dachte nur für sich über die Fragen nach, die Mr Frazer ihnen stellte.
Eine adelige Frau in Otopia zu sein, hieße all dem gewohnt entgegenzusehen und es als selbstverständlich zu erleben, nichts anderes zu kennen. Eine unwissende Marionette zu sein.
Ein Leben zu leben, das aus vielen Tagen bestand, und doch wäre es einfältig zu behaupten, die Ewigkeit würde Vergessen bringen, sie brachte das tägliche Sein nur immer wieder und wieder aufs Neue.
Ein Kreislauf der Dinge mit verschieden grauen Farben ausgeschmückt und gepolstet.
Es wirkte befremdend.
Denn dies war das Leben. Das eine Leben, das ihr plötzlich gar nicht mehr so fern vorkam.
Kathleen's Gedanken glitten zu ihrer Vergangenheit und denjenigen, die ein Teil davon waren.
In der Brust des Mädchens schien sich etwas bis ins Unermessliche zu spannen.
Eine Zerreißprobe ihrer selbst. Und die begeierigen Fragen von außen, welches Leben sie wählen wollte.
Kathleen presste in diesem Moment die Augen aufeinander und ihre Hand ballte sich zur Faust.
Stumm rann eine Träne über ihr Gesicht.
Jede Entscheidung, die sie traf, brachte sie anderen näher, oder entfernte sie davon..

Sie musste sich wieder aufraffen....
Dann dachte Kathleen an Joel. Er kannte Otopia besser als sie und erlebte diese Welt.
Nun verstand sie besser, was dies hies.
Was in Vergessenheit geraten war und nie hätte vergessen werden dürfen kam ihr wieder ins Bewusstsein.
Kathleen hatte ihre Augen wieder geöffnet und sie atmete tief ein und aus.
Mit leicht verändertem Blick sah sie nun auf das, was vor ihr lag.

[sehr schöner post kathy! =)]

Amy überlegte.
"Hm, also ich würde aufstehen und dann als erstes ein gutes Frühstück nehmen", Amy lächelte.
"Natürlich bringen mir das die Diener an mein Bett, dann stehe ich auf und lasse mich anziehen von den Dienerinnen.
Und zwar ein ganz enges und langes Kleid", sagte Amy und schmunzelte kurz.
"Dann würde ich ausreiten gehen in die schönene Schnee bedeckten Wälder und lasse mich vielleicht sogar von einem Regenbogen überraschen", erzählte sie vergnügt.
Amy hatte wieder einmal vergessen (chrm... xD) dass es in Otopia keine Jahreszeiten und auch kein Regen gab.
"Dann wenn ich nachhause komme, lass ich mir ein Bad göhnnen.
Ich gehe zu meinem Liebsten und erzählt mir seine Gedichten, oder liest mir welche vor.
Dann gehe ich an meine Harfe und entspanne mich mit ihrer schönen Musik... also äh, nicht dass ich eine schon spiele, aber man kann es ja lernen", sagte Amy heiter.
"Dann immer am Sonntag lade ich andere Dame ein zu einer Tasse Kürbissuppe."

"Hm...", Céline überlegte, sie meldete sich dann auf.
"Ich stehe schon früh auf, kleide mich an und gehe alleine an einem grossen Tisch essen.
Natürlich übernimmt so gut die Dienerschaft alles.
Dann gehe ich ein Buch lesen und ziehe am Nachmittag einen Spaziergang vor.
Ach ja ich hab dann auch einen schönen Kanarienvogel", sie lächelte schwach.
"Schliesslich schmeisse ich dann immer eine Teeparty.
Eigenltich mag ich Tee ja nicht, gibt es auch Red Bul oder sowas in Otopia, Professor?", fragte sie. xD

Mary dachte kurz nach.
"Ich würde ganz viele Diener haben, die alles für mich tun würden.
Da ich reich wäre, wär mein Zimmer dementsprechend dekoriert und meine Kleider würden lang sein und schön verziert.
Keiner sollte mich jemals stören. Meine Diener sollten immer auf mich hören und ich würde meine Macht im Hause ausnutzen.
Ich würde lange schlafen und dann
Frühstücken und danach würde ich mich mit mehreren adeligen Frauen treffen und Dinge unternehmen, die
'normale' Bürger nicht unternehmen können.
Einmal im Monat gäbe es einen Ball für die reichsten Adelsfamilien. Somit wäre ich gut bekannt."

[thx für eure beiträge!]

Frazer hatte sich in Ruhe angehört, was jeder erzählte.
"Sehr schön", sagte er dann.
"Auch wenn nicht alles genau stimmt, lassen wir es dabei. Sie sehen also, das leben der Reichen ist luxuriös aber auch anspruchsvoll. Man muss sich beweisen und immer weder den Kontakt suchen, damit man nicht aus der Gesellschaft verstossen wird. Machen wir einen Wendepunkt. Gehen wir in die dunkle und kalte Vampirstadt. Wie würde wohl Ihr Leben aussehn, wenn sie arm wären?"

"ich würde jeden tag ums Überleben kämpfen.
Vielleicht würde ich sogar stehlen um zu überleben"
sie überlegte weiter.
"Kann man vielelicht kleinere Jobs machen? Gibt es Arbeitstellen in Otopia, sir?"

"Es gibt Berufe in Otopia", nickte Frazer.
"Für Frauen meistens in der Wäscherei oder oftmals auch in Gasthäusern, aber eher selten. Des weiteren gibt es Kutscher, Kaufmänner, Marktleute und weiteres. Aber wenn sie arm sind...dann frage ich mich, wie man an die Arbeit herankommt."

"Vielelicht einfach hingehen und fragen... Zum Beispiel in einer Wäscherrei..."
überlegte Joyce. Dann lächelte sie leicht. "Oder man sucht sich einen reichen Gut aussehenden Mann."

"Ich bin mir nicht sicher, ob ein reicher Mann mit einem Armen etwas zu tun haben möchte.
Wenn es rauskommt, wollen die Reichen vielleicht nichts mehr mit dem Mann zu tun haben.
Es könnte doch sein oder, Professor?
Es ist also sehr schwer einen Job zu bekommen, wenn man gesellschaftlich nicht gut da steht.
Ich würde sagen, für einen armen Mann, insbesondere einer Frau, ist es fast unmöglich einen Job zu finden.", sagte Mary schnell.

Céline hörte den anderen stumm zu.
"Na ja", meinte sie dann.
"Ich würde wohl schon zu nem Job finden, man muss sich durchschlagen können und nicht einfach die Flinte ins Korn werfen.
Ich würde mich eher bei einer Wäscherei sehen, Professor."
"Ohja ich auch", schmunzelte Amy.