RE: Heulende Hütte - 37

Miranda kam hinein gerannt.
"Sorry, tut mir leid das ich zu spät komme!" sagte sie und setzte sich schnellm irgentwo hin.

Yanez sah zu ihr.
"Immer hereinspaziert, ebenfalls heraus spaziert, wenn es langweilig wird. Wir haben uns soeben über die verschiedenen Vampirarten unterhalten in Otopia, gibt es weitere Fragen dazu?"

Miranda blieb erstmal leise.

Kieran sah zu Miranda und er lächelte freundlich.
"Hi."
Dann wandte er sich wieder an Yanez, da er so einige Fragen hatte.
"Professor, wenn ich jetzt nach Otopia wollte, mit meiner Freundin zusammen, zum Beispiel. Was kann ich dort tun um Geld zu verdienen? Wie finde ich mich dort zurecht?"

Miranda lächelte Kieran kurz zu.
Sie schuate dann wieder zu Yanez und wartete was er wohl antwortetn wurde.

"Mit deiner Freundin also...hä..."
Yanez kaute kurz genüsslich an seiner Zigarre und er nahm einen tiefen Zug davon.
"Also als erstes Rate ich dir, deine Freundin zu heiraten. Als Sicherheit. Weil sobald sie ein anderer beisst, gehört sie nicht mehr dir."

Kieran runzelte leicht die Stirn.
"Gehören? nein, ich will nicht, dass sie mir gehört. Ich will einfach mit ihr zusammen Leben. Aber wenn ich sie jetzt heirate, woher wissen Fremde dass sie mir gehört? Sie könnten sie ja ebenso gut beissen."
Kieran war gerade jetzt sehr froh, dass Eliza zaubern konnte.
Ja, das würde sicher helfen, vor viele Gefahren.

"Also nein, dann habe ich mich wohl etwas zu unklar ausgedrückt", gestand nun Yanez, da man unter heiraten eine Menge mehr als nur ein Urkundeschein meinte.
"Unter heiraten versteht man zwar schon die Zeremonie - die übrigens meistens auf dem Friedhof stattfindet - aber das unter dem Wesentlichen verstehen wir hier den Ehebiss. Das heisst, du wirst deine Braut beissen müssen, nicht zu fest und nicht zu wenig, damit sie dann automatisch zu deinem Eigentum gehört. Tja, so sind halt die Regeln, eine Frau in Otopia ist schlicht und einfach Eigentum des Mannes."

Kieran verstand nicht ganz.
"Aber ich bin ja gar kein Vampir, wie kann ich sie denn beissen? Muss ich zuerst einer werden?"

"Ohja, Bürschchen, das musst du. Du musst einer werden, deine Freundin ja nicht, sonst gehört sie einem anderen. Also lasse dich von jemanden beissen, ich bin immer zur Stelle, wenn du das willst."
Kieran fasste sich an die Kehle.
Ihm grauste davon und er schüttelte schnell den Kopf.

"Lieber nicht", sagte Kieran und er verzog den Mund.
"Aber wenn...Eliza...also wenn die Frauen als einfaches Eigentum angesehn werden, dann haben sie es dort nicht so schön, oder? Würde sie dort mit mir glücklich werden?"

Das war sie also, die Heulende Hütte. Infecto sah unbeeindruckt rein und wollte schon gehen, als er Stimmen hörte. Er öffnete die verbarrikadierte Tür und gesellte sich zu den Leuten.
"Ähm ... hallo. Ich ... ich will nicht stören."

Miranda drehte sich kurz um und schaute dann wieder zu Yanez.
Ihr Blick war nachdenklich.

"Mein Junge, wenn du deine Freundin liebst, dann würde ich lieber hier mit ihr bleiben", sagte Yanez offen.
"Die bürgerlichen Verhältnisse für eine Frau sind schrecklich. Du müsstest schon in den Adel aufgenommen werden, um ihr ein gutes Leben bieten zu können. Ah, nur herrein-"
Yanez sah zu Infecto.
"Wir haben gerade Unterricht, jeder kann gehn wann immer es ihm langweilig ist."
Kieran, dem soeben jegliche Träume von einem Leben in Otopia geplatzt sind, verwachte in seinem kurzen Selbstmitleid und er sah zu Infecto.
Diesen kannte er ja noch von gestern!
Wie es ihm jetzt wohl ging?
Er winkte ihm.
"Einfach hinsetzen, zuhören oder Fragen stellen. Wir sprechen über Otopia."

Infecto fand, dass die Frage, was bitteschön Otopia war, unangebracht gewesen wäre und setzte sich einfach nur still hin.
Kieran nickte er nur fast unmerklich zu, das Gespräch von gestern Abend hatte es natürlich nie gegeben ... zu verletzlich hatte er sich da gezeigt.