RE: Die Wälder von Irland - 19

Edo wusste nicht wie ihm geschah.
All seine Kräfte... machtlos gegen Marcellus Kraft und seiner Grösse.
Er war sich von Vladimir schon einmal gewohnt gewesen mit dem Kragen hochgehoben zu werden, doch noch nie kam er sich selbst so schwerelos und machtlos vor.
Er hatte keine Chance.
Nicht in diesem Körper!
Edo erwiderte Marcellus Blick am Anfang verblüfft und am Ende veränderte sich sein Blick... bedenklich.
Cyrill hatte Recht.
In diesem Zustand... durfte er ihn nicht überwältigen oder gar besiegen!
Er hielt Marcellus Blick dann nach einer Weile nicht mehr stand und der Junge wandte ihn stattdessen AB nach unten gerichtet auf Marcellus Gütel.
"Joel", gestand Edo und man hörte aus seiner Stimme Scham... Edo schämte sich wirklich, aber die Wahrheit wäre nicht gut ausgefallen.
Vielleicht wäre es das letzte Mal um Marcellus Gewissen anzuregen.
Edo blickte zu Marcellus auf, vielsagendes lag in seinem Blick.
'Gedenke an dein Vater Marcellus, hatte nicht er sich für ihn geopfert?', raunte es in Edos Innern schon etwas prüfend und er hoffte sehr darum.
"Fünf Tage.
Ohne eine grosszügige Mahlzeit, ohne Wegweiser... würde ich nicht des nachts wandern... so würde ich nicht durchkommen", beharrte er weiter darauf und hoffte um sein Vertrauen..
"Bitte.
Helfen Sie mir, ohne Sie werde ich derjenige sein der am Ende hier ausgeraubt wird.
Ich habe mich hinter dem Baum versteckt nicht um Sie auszurauben.
Aus Misstrauen, diese Wälder wollte ich vermeiden, aber ich kam nicht drumherum", legte Edo weiter seine wirren Erklärungen ab.
Sachlich und mit möglichst wahrheitsgetreuem Stimmton.
Jah bittendes lag dahinter.
Flüchtig aufgegriffenes, wie ein Kind erklärt mit lauter Ausreden und aber ich- und doch, es war so!
Er hoffte Glaubhaft in Marcellus Augen zu sein, doch dies war nicht sicher.
Edo blickte Marcellus beim nächsten Gedanken schon etwas empört an.
"Warum sollte ich einen Erwachsenen angreifen?
Das ist nicht der Sinn und Zweck der Chinesischen Kampfkunst", fügte Edo hinzu.
"Ich gehe keinen Kriminellen Weg", endete Edo und innerlich seufzte er leicht auf, mit leicht geöffneten Mund sah er Marcellus direkt in die Augen, hoffend, suchend.
'Was geht bloss in ihm vor?', fasziniert studierte er seine Mimik, während Schweigen einkehrte.

[wundervoller post!!!]

Marcellus drohender Blick und die zusammengepressten Augenbrauen lösten sich.
Als Edo den Namen Joel nannte, schien sich etwas in dem Mann zu regen.
Er besänftigte sich.
Und während Edo sprach und sich eifrig aus der Situation rettete, blieb Marcellus Blick ernst und auch misstrauisch, aber nicht mehr feindselig.
Er schien ihm die Sache abzukaufen.
Als Edo geendet hatte, setzte er den jungen wieder ab und liess einmal seine Knochen knacken.
"Na schön", mit rauer, unzufriedener Stimme.
"Du kommst mit mir, Chinese mit europäischem Namen.
Ich werde dich hinführen, wohin die Strasse uns führt."

Edo zog die Stirn zurück und baff blickte er den ehemaligen Merchisten vor sich an.
'Oh!', ging es innerlich in ihm vor, wie eine Welle... die alles in ihm drohte zu überfluten.
Das war Marcellus, wie er leibt und lebte.
So mächtig und mit ganzer Aufrichtigkeit.
Moment, wie hatte er ihn genannt?
'Chinese?', auf Edos Stirn zeichnete sich eine feine Falte
Mit dieser Beleidgung musste sich Edo halt nun mal abfinden.
Na wenigstens erkannte er ihn nicht, schon mal ein Vorteil! xD
"Vielen Dank", Edos Miene hellte sich zufrieden auf.
"Wir müssen in einer Woche dort sein, dann fängt die Eröffnungsfeier an", fügte Edo noch zuversichtlich zu.
Erwartungsvoll verschränkte er dann die Arme und blickte zu Marcellus hoch.
In ihm radelte es, er musste es irgendwie anstellen und seine eigenen Zähne feilen.
Desto schneller sie auf Trap waren, desto schneller würden sie nach einem langen Tageschmarsch müde sein.
Das verschaffte Zeit.
'Nur nicht einmal Lächeln, dann kriegst du es schon hin', raunte es in Edo, seine eigenen Augen funkelten kurz bei dem Gedanken auf doch noch am Ende erkannt zu werden.

Das Marcellus zu der Vemutung kam, dass Edo ein Chinese sei, war nicht zufällig.
Schliesslich hatte der kleine Junge aus seinem eigenen Mund von Chinesischer Kampfkunst gesprochen.
Für den starken Merchisten war es also klar, aus welchem Kulturkreis er kam.
"Hör auf zu jammern, sondern folge mir", brummte Marcellus, der Edo dann einen kräftigen Stoss gab und durch den Wald stampfte.
Der schwere Wanderstock begleitete seine schwermütigen Schritt tritt und tritt.
Dass Edo ein Japaner war, hatte Marcellus noch nicht bemerkt.
Vielleicht wollte er es nicht bemerken?

'Oh', ging es innerlich in Edo als er den kräftigen Stoss spürte und er Marcellus Kraft ganz anders wahr nahm als bei ihrer letzten Begegnung.
Edo fühlte eine innerliche Erfurcht und ohne etwas zu erwidern folgte er dem Merchisten aufmerksam.
Benommen war Edos Schritte dagegen zu Marcellus schwermütigen...
In Edo rattelte es die ganze Zeit.
Stille herrschte.
Kein Gespräch.
Das einzige das zu hören waren, waren die Schritte der beiden Otopianer.
Den Aufschlag des Stockes, wenn er durch die Kiesel und die Erde bohrte.
"Bist du oft auf Reisen?", hörte man Edo fragwürdig fragen. xD Wirklich, schon etwas verunsichert.
Man konnte gut hören, dass man ebenso von dem Wetter reden konnte, so unpersönlich war die Frage gestellt.
Es war wohl Zeit ins Gespräch zu kommen.
Aber als Freund stand Edo nicht mehr da, sondern als kleiner fremder Junge mit dem Prinzennamen.

Marcellus antwortete Edo nicht.
Stattdessen warf er ihm einen scharfen Blick zu, der einerseits bedeutete das Maul zu halten, andererseits aber auch von Schwermut zeigte.
Womöglich wollte er einfach alleine sein in Gedanken.
Sie liefen ein langes Stück weiter, bis sie an einen Felsen kamen, hinter dem es Funken leuchtete.
Dahinter konnte man Feuerknistern hören.
Ein Mann trat hervor - deutlich Otopianer, das konnte man an seiner Kleidung sehen.
"Orfes - ich grüsse dich."
Marcellus und der Mann reichten sich die Hände.

Edo verstand Marcellus Blick und so gingen sie schweigend nebeneneinander her.
Folgten den dunklen Pfäden.
Am Horizont begann sich die Sonne allmählich zu zeigen, es wurde langsam hell...
Edo machte sich daran auf seinem Weg ebenfalls nach einem Wanderstock Ausschau zu halten.
Mal hier und Mal da hob er einen kräftigen Stock auf, doch dann passten ihm die Grösse nicht, oder die Feuchtigkeit war ein Dorn in Edos Augen.
Der Weg war lang und die Zeit ging vorrüber.
Marcellus schien schwermütig zu sein und die beiden tauschten kein Wort aus.
Ernsthaftigkeit lag stattdessen in der Luft und Seufzen.
Es war kein otpianischer Wald in dem sie sich aufhielten, ein fremder und feuchter Ort, an dem es drohte jederzeit Wasser zu regnen und Hagel.
Edo glaubte eine Ahnung zu haben.
Im Grunde... glaubte er gut zu wissen, wie sich Marcellus wohl fühlen musste.
Fühlte er sich nicht etwa gleich?
Nur stand er auf der anderen Seite, während Marcellus einen Fehler begonnen hatte.
Was war das in der Halle, dass er Cyrill anvertraut hatte?
Wie ein Gefängnis war es hier... eingesperrt in einen zu jungen Körper aus längst verganger Zeit...
Als Fremder in einer Menschenwelt? Aus der eigenen Welt verstossen?
Edo wurde bedenklich und endlich kamen sie dann an.
Ein Mann zeigte sich und Marcellus schien diesen zu kennen.
Edo hielt an und misstrauisch wurde sein Blick.
'Nanu?', Edo blieb einen Abstand entfernd von den zwein.
Wenn es ein Otopianer war musste er doch um Marcellus Verrat wissen.
Oder gab sich Marcellus seit neuem mit Menschen ab?

"Es ist gut, dass du kommst.
Ist schon spät geworden", meinte der Mann, den Marcellus mit dem Namen Orfes gerufen hatte und sie klopften sich auf die Schultern.
Ein kurzer Blick zu Edo, ein paar Worte darüber und Orfes führte die beiden hinter den Felsen, wo eine kleine Höhle ihnen Einlass und Schutz gab.
Draussen war es hell geworden.
Marcellus wollte sich erholen.
Der Otopianer setzte seinen Stock ab und legte sich auf den kargen Steinboden.
Draussen zwitscherten die Vögel des Waldes.
Orfes warf einen fragenden Blick zu Edo.
Irgendwie passte der Junge nicht in diesen Wald.
Womöglich lag es an seiner Nationalität.
Aber mehr noch...es war die Uniform.
Die Kleidung, die ihn verriet.
Denn Orfes wusste darum.
"Du scheinst einen weiten Weg hinter dir zu haben, kleiner Mann."

Edo blickte sich in der Höhle um und verschränkte die Arme.
'Perfekt', raunte es in seinem Innern.
Dies erfüllte seinen Zweck und Edo sah formlich ein Bild vor sich das er einst in einer heilgen Schrift gelesen hatte.
Sein Blick streifte auf Marcellus der sich niederlegte auf den harten Steinboden, Edos Augen funkelten bei diesen Anblick.
"Du scheinst einen weiten Weg hinter dir zu haben, kleiner Mann."
Edo erwachte aus seinen Gedanken und blickte direkt zu dem Mann.
Edo war doch etwas uberford nach dieser Feststellung.
"Na ja", Edo hielt inne.
'Woher weiss er das?', innerlich aufgewuhlt musste er sich doch äusserlich fassen.
"Es ist schon ziemlich spät.
Normalerweise... wandere ich nichts des nachts", versuchte Edo daher seinen Satz zu beenden.
Passte das? xD
Edo fuhlte unbehagen und er nickte Orfes zu.
Na hoffentlich wuerde dieser verstehen, dass er es einsah mit der langen Wanderung mit Marcellus. xD
Um himmelswillen wie kam er darauf

Orfes merkte es sofort.
"Du bist Otopianer", stellte er fest, während Marcellus sich auflegte.
"Was?", fragte der.

'WAS?!'
Innerlich brach für Edo gerade eine Welt zusammen.
Edo blickte dem Mann fassunglos entgegen.
Schockiert!
Baff!
Marcellus richtete sich auf und da stand er nun... der unsichere Edo in seiner jugend Gestallt.
Nicht einmal die Zähne hatte er sich gefeilt!
Edo spürte wie seine Hände wärmer wurden und im Nacken der Schweiss ausbrach.
Fliehen?
Edo schilete Richtung Hölenausgang, während er noch immer sprachlos vor den beiden stand.
Kämpfen?
Ausgeschlossen!
'Nicht einmal wenn Isamu neben mir drei Köpfe grösser wäre!', ging es ihm direkt durch den Kopf.
Edo nahm den Blick vom Ausgang und sein Blick schweifte von Orfes zu Marcellus.
Edo schluckte und öffnete seinen Mund dann einen leichten Spalt.
"Jah", gab er zögernd zu.
"Gibt es... ein Gesetz das, dass verbietet?", stellte sich Edo daher unwissend und hoffte, dass es klappen würde. xD

"Nein, aber das ändert natürlich die Situation", sagte Marcellus, der seine Augen verengte.
Orfes beobachtete den ehemaligen Merchisten und den Jungen ausgiebig.
Wie es schien, hatte sich der Bengel Schwierigkeiten aufgehalst.
"Wie war das noch gleich?
Eine Kung-Fu-Schule?"
"Was, der Junge kommt aus Hogwarts", meinte Orfes sogleich.
Marcellus schielte von seinem Freund zu Edo.
Nun gab er ein schnaubendes Brummen von sich.

gab ein schnaubendes brummen vor sich grrr

Edo zögerte.
Blinzelnd hörte er Orfes zu, der da... gerade alles... richtig stellte.
'Unglaublich', ging es innerlich in Edo vor, der das unmöglich gehalten hatte.
Woher wusste der das alles?!
Edo rührte sich nicht, sein Blick fiel stattdessen auf Marcellus dessen Blick er - innerlich aufgewühlt - erwiderte.
"Mag vielleicht sein", gab Edo dann seine Meinung kund.
"Aber mein Onkel leidet dort eine Kung-Fu Schule... ein äh- Unterricht!
Es fördert den Sport und den Teamgeist", setzte sich Edo mit seiner Meinung dann durch. xD
Er hoffte doch noch sein Vertrauen zurück zu gewinnnen... falls es überhaupt über den Null-Stand vor, doch jetzt war es bestimmt unter dem Null-Stand.
Edo zögerte und fragend sah er zu Marcellus runter.
"Keiner hat mich nach meiner Rasse gefragt", fügte er hinzu. xD
Das sollte reichen!
Zurechtgefertigt und Ende.
'Die Ohrfeige kassiere ich und das mit gutem Gewissen', ging es Edo innerlich ausatmend durch den Kopf.

"Du hast hier nichts mehr zu suchen, Bürschchen.
Geh nach Haus", sagte Marcellus darauf.
Einmal Skepsis, immer Skepsis.
Der Junge war ihm nicht geheuer.
Womöglich ein Spion.

"Wa-s?", Edo blickte entgeistert zu Marcellus.
Seine Augen schimmerten, ungläubig und innehalten starrte er den Otopianer vor sich an.
Geschockt!
Wie in aller Welt kam es dazu... das ein Kind dem Merchisten ein Dorn im Auge war?
Edo schluckte und sein Blick wurde benommener.
'Du musst schon recht verzweifelt sein mein Freund!'
"Ach, werde ich jetzt deswegen verstossen?", stellte ihm Edo nun direkt die Frage.
"Ich dachte Ihr wolltet mir helfen", Edos Blick wanderte kurz zu Orfes, dann wiederum suchend zu Marcellus.
"Oder gehört ihr beiden Eichenberg an und sucht einen Menschen?"