RE: Die Wälder von Irland - 20

Marcellus antwortete nichts darauf.
Das Edo von Eichenberg sprach, stimmte ihn ruhig.
Keine Ahnung weswegen.
Es lag möglicherweise daran, weil Eichenberg nicht vom Militär kam.
Er schien so weit weg.
In der Adels-Ecke.
Genau dort, wo keine Leute ihn suchten.
Nun meldete sich Orfes zu Wort.
"Du hast gehört, was Marcellus gesagt hat, Kleiner."
Orfes hielt die Luft an.
Marcellus erhob sich nun und blickte seinem Freund finster entgegen.
Das konnte doch nicht sein ernst sein!
"Oh nein."
Marcellus packte Edo fest an der Schulter.
"Es ist nichts persönliches", sagte er dann.

Edo hielt ebenfalls inne als Orfes den Namen nannte.
'Oh nein!', ging es Edo ebenfalls durch den Kopf und da geschah es, Marcellus stand schon bei ihm.
Edo schluckte beunruhigt, besorgt dachte er gerade über sein bitteres Ende nach.
Was hatte er vor?
Was sollte er sagen?
Es ignorieren!?
Einen Merchisten!
Da wurde er auch schon fest an den Schultern gepackt!
Und da schoss ihm Isamu durch den Kopf, der ihm einst Napoleon genannt hatte.
'Owe aber ich bin ein Vampir, verdammt!
Es gibt keinen Otopianer der die Merchisten nicht kennt!'
"Na!", protestierte Edo und stellte sich wiederum unwissend, und das sollte besser gehen als erwartet, da er ohnehin in Aufruhr war.
"Natürlich nehme ich es persönlich, wenn man mich abweist!", verschärfte er seine Aussage und das letzte Zischte er, ja schon beleidigt und das war Edo tatsächlich.
Er sträubte sich innerlich von Marcellus so gepackt zu werden!
Normarweise kämpften sie Rücken an Rücken!

"Tja, die Welt ist ungerecht", meinte Marcellus, der Edo dann vor sich herschubste.
Jetzt sollten Edos letzten Minuten schlagen.
Die Zeit war gekommen der Ära der Merchisten nun ganz ein Ende zu setzen.
Denn Marcellus meinte es ernst.
Während er Edo nach draussen drängelte, griff er von Orfes ein Schwert, dass er dann hinter seinem Rücken verschränkte.
Orfes blickte ihm mit unzufriedener Mine hinterher.
Edo wurde durch ein paar grobe Schubser aus der Höhle gedrängt.
Schliesslich versetzte ihm Marcellus einen festen Tritt und warf den Jungen in hohem Bogen zu Boden.
Das Schwert hielt er nun fest umklammert in seiner Rechten.
Orfes trat hinaus.
Ihm, so schien es, war es nicht recht.

Edo wurde aus der Höhle geschubst und er stolperte Richtung nach hinten, konnte sich aber rechtzeitg an einen dicken Ast halten und sich wiederum knapp aufrichten.
Als nächstes wurde er gepackt und fort geworfen.
Edo landet auf dem Boden und schürfte sich auf.
"Nah!", Edo biss die Zähne auf die Lippen und finster blickte er zu Marcellus.
Die Erde klebte an seinem Hogwartsmantel und das Wappen von Gryffindore konnte man nur noch halb erkennen.
"Sag das nicht mir Marcellus, es gibt einen dem du mehr Ungerechtigkeit hinzugefügt hast als mir!", kam Edo nun zu Wort und es war ihm egal, wenn man ihn erkannte.
Es hatte keinen Sinn.
Wenn, dann lieber so sterben.
Cyrill hatte Recht in seinen Augen nach all den Jahren, nach all den Leiden die Marcellus ihm schuldig war noch befürwortet zu werden.
"Hör zu.
Ganz ruhig, es ist ein Fehler wenn du... mich tötest, jah?", Edo stand werlos da, nicht einmal ein Zauberstab in der Hand (den er auch nie besitzt hätte.)
"Du hast deine Aufgabe nicht erfüllt, schon klar.
...
Du hattest Deine Gründe Marcellus, ich weiss.
Aber wenn du das hier jetzt so beendest... ", Edos Züge nahmen Ernsthaftigkeit an, "dann wird die Merchisten Ära für immer erlöscht sein."
Edo fühlte wie sein Herz nach diesen Worten anfing ruhiger zu Pochen.
Edo konnte das Schwert von Marcellus noch nicht sehen.
"Erinnerst du dich an die Sümpfe?
Wenn es einen Ort gibt, der so vollkommen ist... dann muss es dieser sein!
Ich bin in ihnen gewesen- nein halt! Ich habe ihn getroffen- deinen Vater Marcellus", Edo öffnete seinen Mund und hielt kurz inne.
Es war schon zu lange her, aber es ist gewiss, was damals bei den Kremnitz geschehen war.
Mary war doch Zeuge!
Ja selbst Joel, wo auch er immer seine Seele auch sei!
"Milexûs!
Wir haben geredet und er war tot verstehst du?!
Aber in den Sümpfen ist nichts unmöglich.
...
Ich weiss nicht wie es sich anfühlt, aber beende es nicht so!", entfuhr es von Edo, der nicht mehr ausgewachsen vor Marcellus stand.
Es war wirr gewesen, dass Edo von den Sümpfen begann, aber es war der einzige Ort der sie beide einholte.
Schlussendlich der einzige... der sie vielleicht zur Vernumft brachte.
Edo blickte ruhig und forschend zu ihm.

Sag das nicht mir Marcellus, es gibt einen dem du mehr Ungerechtigkeit hinzugefügt hast als mir!
Diese Worte konnten nicht deutlicher kommen.
Es war wie ein Schlag.
Ein schwerer Schlag in das Gesicht.
Als würde ihn ein Messer von hinten durchbohren.
Und Marcellus wurde es eiskalt ums Herz, als diese Worte aus dem Mund des Jungen kamen.
Aus diesem Mund...eines Jungen.
Eines Asiaten.
Edo.
Nur er sprach so.
Jedes einzelne Haar in Marcellus' Körper stellte sich auf.
Jede Zelle in seinem Körper pulsierte.
Und doch - er war zu Stein erstarrt.
Konnte nicht laufen.
Konnte nicht gehn.
Nicht einmal die Hand bewegen - so gelähmt war er vor lauter Schock.
Es war ein Alptraum den er da vor sich fand.
Auch Orfes hielt die Luft an.
Doch was Marcellus begriff, verstand er noch lange nicht.
Was er lediglich erkannte war die Blässe seines Freundes und das ungewollte Zittern am Leib.
Das Schwert fiel ihm aus der Hand, als Edo sprach.
Die Worte des Merchisten.
Ein Todesstoss.
Der Richter.
Der einzige, der ihn Anklagen konnte.
Es war, als würde Tarabas ein zweites Mal zu ihm sprechen.
Da lag er:
Schutzlos, auf dem Boden, kauernd.
Feigling!
Na los, töte mich!
Marcellus tröpfelten Schweissperlen von der Stirn.
Seine muskulöse Brust zuckte.
Edo sprach weiter.
Ganz ruhig, es ist ein Fehler wenn du... mich tötest, jah?
Du hast deine Aufgabe nicht erfüllt, schon klar.
Dein Blut ist besudelt, Marcellus. Du bist zu denen geworden, die dich gebändigt haben. Ein Nichtsnutz bist du, und ein Verräter!
Ich bin in ihnen gewesen- nein halt! Ich habe ihn getroffen- deinen Vater Marcellus.
Milexûs!
„Das reicht!“
Marcellus hinkte einen Schritt nach vorne.
Die Waffe war ihm längst entwicht.
Totenblass, voller Reue und buchstäblicher Angst in dem Gesicht, torkelte er auf den am Boden liegenden Jungen zu.
Als er von seinem Vater sprach.
Als er von der Vergangenheit sprach.
Als er von den Sümpfen sprach.
Marcellus fiel auf die Knie zu Boden und war ihm nur noch um Gesichtesbreite entfernt.
Er nahm seine Hände und griff Edos Wangen damit.
"Nur du", sagte er und seine Worte klangen wie bitteres klagen.
"Nur du!"
Marcellus stockte der Atem.
Mehr Worte entwichen ihm nicht.
Nur du.
Sie bedeuteten so vieles.
So vieles, was man Edo zuschreiben konnte.
Nur er.
Nur er würde in den Sümpfen weiter leben.
Marcellus glaubte daran.
Er wusste, dass die Sümpfe unendlich waren.
Das sein lieber Vater es dorthin geschafft hatte, liess ihm Ruhe geben.
Nur du.
Doch nur Edo.
Nur Edo würde eines Tages auch dort enden.
Er von ihnen.
Er war stets der bessere gewesen.

[boa... also.... kriegt man da noch worte! wundervoller gigantischer post!!! mir fliesst das blut in die ader!]

Edo hielt inne, denn da schritt Marcellus auch schon auf ihn zu.
Schockiert betrachtete er wie Marcellus näher Schritt- aus Edos Mund kam kein Ton mehr heraus, es war wie... als wäre alles in ihm verstickt.
Als würde kein Ton jemals wieder heraus kommen.
Das Ende war nah.
Edo glaubte bereits die Tore der Sümpfe wieder zu sehen... König Lótius...
Marcellus schien Mühe zu haben und Edos Augen weiteten sich.
Marcellus torkelte am Ende und Edo schluckte.
Der Merchist liess sein Schwert fallen und Edo sah zu wie er sich zu seiner Höhe runter liess... und da- passiserte es!
Das Unfassbare!
"Nur du!"
Edo erstarrte.
"Nur du!"
Edo fühlte die starken Hände Marcellus auf seinen Wangen...
Er sah den eindringliche Blick von Marcellus...
Edos Augen wurden glasig und er verzog seinen Mund.
"Ehre... und Stärke!", Edo hatte Mühe beim Sprechen er umgriff Marcellus Handgelenk mit seiner rechten Hand.
"mein Freund", Edo atmete zitternd aus und er fühlte wie die Träne der Wange entlang rollte.
Beschämt senkte er seinen Blick kurz und wischte sich mit der freien Hand die störende Träne aus dem Gesicht.
Edo fühlte den Schmerz tief in sich.
Wie hätte das passieren können!
Wieso nur?
Wieso!
Warum hatte Marcellus nur so fahrlässig gehandelt!?
"Verdammt Marcellus!", Edo war ausser sich und verbittert.
"Warum bist du damals nicht zu mir gekommen?
Wir hätten es aufhalten können, gemeinsam mein Freund."

Marcellus' Hände zitterten.
Ehre und Stärke.
Ehre und Stärke!
Es war, als würde ihm Edo einen kurzen Moment wieder ein Leben schenken.
Ohne verurteilt zu werden.
Ohne gehasst zu werden.
Hatte er jemals begriffen, wie gute Freunde sie waren?
"Nein Edo", sagte der Merchist schliesslich, als sein Gegenüber ihn auf das Warum ansprach.
Warum, weshalb.
Das alles spielte keine Rolle mehr.
Er würde niemals mehr wissen werden weshalb.
Seit dem Moment als er Tarabas' Körper von dieser Welt getrennt hatte, wusste er, dass es kein Warum mehr gab.
Es war zu spät.
Orfes trat einen Schritt näher.
Was ging hier vor?
Er verstand das ganze nicht, hielt sich jedoch zurück.
Wie komisch das aussah.
Marcellus mit diesem kleinen Jungen...schluchzend.
Oh man, wie schlimm war es um seinen Freund geschehn?
Marcellus blickte auf die Klinge neben ihm am Boden.
Er sah dann zu Edo und schluckte leicht.
Etwas entschlossenes bildete sich auf seinem Gesicht.
Ein kurzer Anblick von Mut und stärke.
Marcellus war stets ein glorreicher Soldat gewesen.
Er hatte seine Männer gut gefürt.
Man hatte es ihm stets angesehn - die Entschlossenheit.
"Ich habe versucht zu beichten, mein Leben in Armut zu leben, Reue zu zeigen.
Doch ich wusste immer, dass ich mich eines Tages doch meiner verlorenen Ehre stellen muss."
Marcellus hob nun das Schwert von dem Boden und drückte es fest in Edos Hände.
"Jemals noch in Ehre sterben zu können...
Die weisen Könige, sie haben mein Flehen erhört."