RE: Alte Grabkammer - 58

"Sehr Gut. Mein Sohn kennt wie immer keine Grenzen."
Der König erhob sich.
"Amon, entschuldigt mich nun. Ich muss unverzüglich nach Island reichen, Meine Wächter werden Euch hinausbegleiten, sobald ihr abreisen wollt"
Blackwell verließ die Grabkammer alleine.

Amon hörte dem König zu mit grossem Interesse.
Es ist bemerkenswert, denn ein weiblicher Vampir ist tief im Inneren stärker, als ein Mann.
Amon lächelte kalt.
Jeder otopianischer Vampir wäre wohl in Rage gefallen, so etwas zu hören.
Frauen stärker als Männer?
Undenkbar!
Doch Amon dachte anders und blieb ruhig.
Er hatte keine Widerrede, denn ob Mann oder Frau, seiner Meinung nach waren sie alle dem einen wichtigen untergeordnet.
Und er wusste um die List und Tücke seiner Schwester Bleànca.
Sie war eine starke Figur, daran hatte er niemals gezweifelt.
Es wäre sogar gefährlich, ihre Willenskraft zu unterschätzen.
Als Blackwell dann von den Söhnen erzählte, die ihrerseits Väter und Brüder töteten, nickte er verstehend.
Ja, das klang doch alles ganz logisch, denn offenbar schien es dagegen kein Gesetz zu geben.
Als Culaard kam, wandte Amon den Blick auf den Boten und sah dann wieder zu dem König, der sich erhob.
Auch Amon stand auf vom Stuhl und verneigte sich.
Er achtete darauf, tiefer zu sein als Blackwell, als er an dem grossen Amon vorbeitrat.
"Mein König."
So war Blackwell also verschwunden und Amon lächelte belustigt.
Doch das freundliche Angesicht wurde härter, als er sich an Culaard wandte und schnipste mit dem Finger.
"Ich gehe davon aus, dass man mir hier ein Gemach zugeteilt hat.
Diener-Bote-was auch immer, führe mich dorthin.
Doch vorher sage mir den Namen des Sohnes, dem ich dienen soll."

Culaard sah dem König hinterher, dann richtete er seine gelben Augen auf Amon.
"Natürlich, Ritter Amon. Folgt mir, bitte."
Er ging voraus.
"Tristan Randel ist sein Name. Habt Ihrbereits von ihm gehört, Ritter Amon?"
Er konnte spüren, dass Amon...ein anderes Wesen war, als all die anderen, die im Moment in der Nähe waren. Ein Wesen, dass Stärke besaß, Stolz, Kraft, und vieles mehr. Culaard bewunderte ihn jetzt schon.

"Nein, ich habe nicht von ihm gehört", sagte Amon, der durch die Gänge streifte und sich führen liess.
"Doch das tut nichts zur Sache."

Culaard blieb stehen und drehte sich zu Amon um.
"Oh, ich denke schon.
Tristan Randel ist 14, ein junger Vampir, ein junger Prinz und er ist ein perfekter...Manipulator. Er manipuliert alle, die in seiner Nähe sind undzieht alle auf seine Seite. Eines Tages wird er ein großer Schlächter." erklärte Culaard.
"Ihr wisst, was das heißt? Er könnte euch...benutzen, um den König zu töten."

Als Culaard stehen blieb, tat es ebenfalls Amon, doch er sah ihn nicht an.
Er blickte auf die düsteren Wände der Grabkammer und hörte, was ihm erzählt wurde.
Ein guter Manipulator.
Amon lächelte kalt.
"Eine seltene Gabe", sagte er.
"Die allzuweilen sehr nützlich sein kann."
Und als Culaard davon sprach, dass der Prinz ihn für eine potentielle Ermordung des Königs gebrauchen konnte, wandte Amon seinen Blick auf ihn.
Er hob seine Augenbrauen, leicht spöttisch.
Erstens einmal würde er dafür Sorgen, dass sein Geist keine Besitzeszunahme zulassen würde und zweitens:
"Ich bitte dich, du möchtest doch nicht behaupten der Prinz würde eine solche Tat schon nur in Betracht ziehen.
Schäme dich, deine Gedanken sind voll von Verrat."

"Verzeiht mir!"
Culaard verbeugte sich leicht, da er deutlich unter Amon in der Rangkette stand.
"Ich- Ich wollte Euch nur vor dem Jungen warnen. Wollt Ihr sofort zu ihm?"
Es ist wahr, Culaard hatte viele Gedanken. Auch Verrat war dabei und das war bei ihm nichts unnormales. Nicht ohne Grund verbannte MArcus ihn vor vielen Jahren in den Tempel.

[cooler char!]

Natürlich dachte Amon daran, dass Tristan den König töten wollte.
Was Culaard ihm sagte, war eine Warnung und die nahm er an.
Doch Angst hatte Amon nicht, denn er war der Überzeugung, dass Tristan es nicht schaffen würde ihn zu manipulieren.
Zumal er unter dem Schutz Jaskos stand und eigentlich ein Toter war.
Vielleicht konnte er es so drehen, Tristan zu überzeugen, den Verrat eigenhändig zu begehen, was weitaus ehrenhafter war, als sie über einen schmutziges Hintendurch zu tun, so seine Überzeugung.
Aber solche Dinge würde er vor Culaard nicht äussern, sonst würde Blackwell seinen Kopf in Stücke schneiden, erführe es der König.
Amon blieb kalt und blickte weiterhin stolz durch die Gänge.
"Führe mich zu ihm", sagte er dann.

(Ach, ich mag Amon mehr. xD)

"Natürlich."
Culaard ging dann weiter.

Vampir-Tempel, Speisesaal

Marcus Grabkammer.
Der Sitz des Königs.
Der Sitz des Herrschers.
Di eZwillinge und Evelyn erreichten die Kammer.
"Willkommen in der Grabkammer der Vampire!"
"Hier liegt Marcus Randel begraben. Einer der stärksten..."
"...und mächtigsten Vampire."
Es war ein einziger, großer Raum. Hinten war der Marmor-Sarg, davor stand der Thron. Ansonsten waren bei den Wänden einige Stühle.
Und alles war aus Marmor. Marcus liebte Marmor, schon als kleiner Junge.Aber das wusste kaum jemand...
"Der Prinz ist bestimmt gleich da! Er ist echt cool."
"Ja! Er akzeptiert alles und jeden."

Etwas aus der Puste betrachtete sie die Grabkammer. Oniji und Shunji hatten wirklich ein gehöriges Tempo an den Tag gelegt.
Zwar hatte sie sich einen doch etwas ... nun ja, freundlicheren Ort vorgestellt, doch die Zwillinge hatten nun mal einen recht makaberen Geschmack.
Vorsichtig sah sie sich etwas um und ging an der Wand entlang. ,,Dieser ... Marcus Randel schien wohl ein Fable für Marmor zu haben, oder?''
Stellte sie eher fest, als das sie die Frage ernsthaft fest. "Ja! Er akzeptiert alles und jeden." Diese Aussage beruhigte Evelyn nun doch schon etwas mehr.
Dieser Prinz war also keiner von der strengen Sorte, also hatte sie zumindest mal die Chance, nicht gebissen und versklavt zu werden.

"Ja, er liebte Marmor über alles. Seine stärksten Feinde endeten am Ende ebenfalls als Marmor. Die MArmorfiguren versteckte er dann in einer Höhle, und niemand weiß bis heute, wo sich diese Höhle befindet."
Prinz Adrian kam vom Haupteingang herein und ging direkt auf die drei zu.
Hinter dem Sarg war ein Ausgang, der direkt in den Tempel führte.
"Ich bin Prinz Adrian Blackwell, und deine Schönheit haut mich glatt um" meinte erlächelnd und blieb vor ihr stehen.
Sie war ein Mensch. Und Menschen fand er schon immer wunderschön, interessant,...
Dann ah er zu den Zwillingen: "Oniji und Shunji müssen dich interessant finden, sonst hätten sie dich nicht hierher gebracht. Du musst wissen...Die Zwillinge brechen nur Regeln, wenn sie sich in jemanden verliebt haben, den sie bewundern."

Evelyn zuckte etwas zusammen, als ihr plötzlich eine fremde Stimme antwortete. Sein Kompliment schmeichelte ihr sehr
und machte sie für einen Moment sprachlos. ,,Ähm, Danke. Ich bin Evelyn.'' sagte sie ein wenig schüchtern.
Wie sollte sie sich gegenüber einem Prinzen verhalten? Ganz normal? Oder mit Hofknicks und so? Evelyn wusste es nicht
und so blieb sie einfach wie angeklebt stehen. Ohne die Hand auszustrecken oder ähnliches zu tun. Lieber gar nichts machen,
als das Falsche war ihr Motto in dieser Situation. Die darauf folgenden Worte des Prinzen jagten ihr dann doch eine Gänsehaut über den Rücken.
Regeln brechen heißt Konsequenzen, heißt Bestrafung von ihrem Boss, welcher Culaard ist und der zu ihrem Übel noch ihr Lehrer war.
Also keine gute Idee Regeln zu brechen bzw. von den Zwillingen unwissend gebrochen zu haben. ,,Das, ähm, schmeichelt mir sehr,
aber ich hatte nicht die Absicht jegliche Regeln zu brechen oder ... Sie damit zu stören.'' meinte sie sogleich beschwichtigend.
Dabei warf sie den Zwillingen einen Das-hättet-ihr-mir-ruhig-sagen-können-Blick zu. Aber ob sie dann ernsthaft mitgekommen wäre? Wohl eher nicht.

"Schon okay" sagte er und kicherte loch.
Der Prinz näherte sich dem Thron und betrachtete diesen eine Weile.
"Ihr Boss wird davon nie etwas erfahren. Außerdem stehe ich über ihn und du bist heute mein Gast!"
Er legte seine Hände auf die Köpfe der Zwillinge und fuhr durch ihr Haar. Oniji und Shunji warendie Kinder der Könige und Prinzen. Besonders für die Prinzen waren sie sehr wichtig.
Und Adrian liebte Geschwister über alles. Er akzeptierte sogar Tristan als Bruder, obwohl sie nicht verwandt sind.
"Die beiden hier wünschen sich, dass du noch eine Weile bleibst und mit uns isst. Auch Vampire essen eure...Spezialitäten. Oniji und Shuni zum Beispiel müssen was anderes essen, da Blut sie töten könnte. Vampire sind seltsame Geschöpfe, nicht wahr?" er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.

Oniji und Shunji nickten schnell auf und ab.
"Ja!"
"Das Essen ist toll!"
"Unser Koch war vor 600 Jahren ein Mensch."
"Und auch noch der Koch eines englischen Königs."
Die Zwillinge grinsten breit auf.