RE: Teeladen - 2. Etage - 33

Masha winkte Làzló noch kurz mit einer kurzen Handbewegung zum Abschied, ehe sie sich dann wieder ihre Brille aufsetzte und das Schwert zu Ende schliff.
Als sie dies fertig hatte, legte sie es beiseite und machte sich daran neue Pfeile vorzubereiten.
Die Vorbereitung dauerte schon ziemlich lange, da sie sowohl den Pfeil selbst, die Spitze und das Ende bearbeiten musste.

Stunden später, nachdem sie Rundhölzer alle angespitzt hatte, war sie noch damit beschäftigt Federn in Leim zu tauchen und an das Ende zu kleben, damit die Pfeile eine gute Flugbahn einschlugen.
Erst spät in der Nacht war die Mara fertig und konnte sich schlafen legen.

Am nächsten Morgen ging es drunter und drüber.
In den Gängen huschten sie alle umher: Toni, Làzló, Samantha, Irina, Alois und sonst jegliche Leute.
Die Stimmung war etwas angespannt, was man hie und da durch den Tonfall hören konnte.
Seit Cyrill schon lange Zeit nicht mehr bei ihnen war, wuchs die Anspannung und Unzufriedenheit von Tag zu Tag.
Der Überblick fehlte einfach und man wusste teils nicht, was für Pläne der Zigeuner hatte.
"Ich brauche noch Brot!", rief Toni durch die Gänge, die einen grossen Korb Lebensmittel mit sich trug.
Sie war zuständig für die Flüchtlinge unter Cyrills Wohnung und brachte ihnen Regelmässig Nahrung und Blut.
Seit König Tarabas' Tod war es schwerer geworden mit dem Handel.
Sie mussten sich auf ihre Schmuggler verlassen oder auf Señor Yanez, doch dieser war ebenso wie Cyrill verschollen und kaum zu erreichen.

Ein unerwarteter Gast kam an.
Rul war schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen und so kannte ihn Masha nichteinmal.
Die andern aber schon.
"Hey Rul", grüsste ihn Alois freudig.
"Schön dich zu sehn."
"Mein Gott, Rul.
Was machst du denn hier?"
Überrascht umarmte ihn Toni und sie küsste ihn auf die Wange.
"Wir haben dich vermisst", sagte sie mit trauriger Stimme und dieser legte ihr seine Hand auf die Schultern.
"Ist Cyrill da?", fragte er.
"Cyrill?"
Samantha kam gerade aus der Garderobe gelaufen. Sie hielt einen Korb mit Stoffen gefüllt gegen ihre Hüfte gedrückt und war auf dem Weg zur Wäscherei.
"Ja klar, als ob er hier wäre.
Wenn du ihm mal begegnen solltest, frag ihn, ob er noch lebt."
Sie lief dann davon und Toni wandte sich seufztend ab.
Rul runzelte die Stirn.
"Aber er hat mich herbestellt", sagte er.
"Ich muss, ehrlich gesagt, in die Menschenwelt zurück, also wenn er nicht da ist-"
"Du bist auch nicht beseser, als er!", fauchte Toni, die sich wütend zu ihm zurück drehte.
"Hey Toni, ruhig", besängtigte Alois sie und Làzló kam sogleich.
"Ich will dir unsere Schmiedin vorstellen", sagte er und schon zerrte ihn Làzló aus der Gefahrenzone.
Bei Masha klopfte er dann an die Türe und trat ein.
"Masha, ich will dir Rul vorstellen.
Von ihm hast du ja schon gehört."

Masha war gerade dabei einige Eisenstücke zusammen zu suchen, die sie für die Wurfsterne verwenden konnte, als es an der Tür klopfte.
Sofort blickte die mara auf und schaute zur Tür.
In diesen Zeiten, da die Lebensbedingungen bedingt durch die Trauer um den Prinzen verschärft waren, war man gezwungenermaßen auch wachsamer geworden.
Allerdings würde jemand, der sie festnehmen wollte, wohl kaum anklopfen.
als sie Làzlós Gesicht in der Tür sah, stahl sich ein gewitztes Lächeln auf Mashas Gesicht und sie winkte in herein.
"Hallo Làzló!", meinte sie gut gelaunt.
"Deine Pfeile sind dort drüben", wobei sie auf eine Wand deutete, wo sie in einem Kübel standen, damit sie nicht quer durch den Raum fielen.
Als sie Rul hinter Làzló eintreten sah und dieser ihn vorstellte, wischte sie sich die Hände kurz ab ehe sie ihm die Rechte hinstreckte um ihn zu begrüßen.
"Hallo Rul!"

Làzló liess sich das nicht zweimal sagen und er lief zu den Pfeilen, während Rul mit Masha ins Gespräch kam.
Er schüttelte ihr die Hand.
"Freut mich dich kennen zu lernen, Masha.
Neuvampir?"

Draco hatte den Schlaf nötig nach seinem langen Aufenthalt in der Menschenwelt und den Wäldern Otopias.
So hatte Cyrill ihn gelassen und man hatte ihn vorsichtig in die Kutsche gelegt.
Das Schwert von Draco lag gut verpackt neben ihm, so das man seinen Wert nicht unbeginnt erkannte und man sich daran auch nicht verletzte.
Die Reise dauerte zwei Tage schon und hinten in der Kutsche war Draco alleine.
Hie und da sagte ihm der Kutscher, dass sie auf dem Weg zu den Gebirgen wären, und das er sich gedulden sollte.
Blut erhielt er während dieser Zeit nicht, sollte er doch zumindest an sein altes Limit herankommen, wenn nicht sogar einen Tag mehr.
Am 3. Tag hielt die Kutsche an und der Kutscher öffnete Draco die Tür.
"Von hier müsst Ihr zu Pferd weiter, Herr", sagte er, denn der Kiesweg durch den Wald hatte aufgehört.
Die Bäume lagen eng auf einander weiter vorne, so das die Kutsche unmöglich passieren konnte.
Aber Draco war nicht alleine: Neben der Kutsche sass Cyrill auf seinem Pferd und mit einem weiteren für Draco.
"Na, gut ausgeruht?"

Der erste Tag in der Kutsche war für Draco nicht sehr angenehm.
Die Nachwirkung des Alkohols ließ nur langsam nach und das Schaukeln der
Kutsche hatte die ganze Situation nicht sehr verbessert.
Als Draco endlich aussteigen konnte, war er froh, doch es legte sich, als es hieß, dass
er zu Oferd weiter reiten musste. Er hatte wieder Durst, doch wusste er, dass er lernen
musste sich zu beherrschen. Also nickte er dem Kutscher zu, nahm sein Schwert und stieg aus.
Er band das Schwert an den Sattel und schaute Cyrill an. "Ja, der schlaf tat gut" sagte er und
stieg auf. "Bist du hinterhergeritten? Oder wo warst du?"

"Ich musste noch was erledigen", sagte Cyrill, der dem Kutscher zum Abschied dann noch zunickte.
"Danke Plaszéch. Und pass bei der Weide auf!"
"Ja, junger Herr Cyrill. Das werde ich."
Der Kutscher zückte noch seinen Hut und machte sich dann auf den Weg zurück.
Cyrill wandte sich dann wieder an Draco und lächelte.
"Zwei Tagesritte, dann sind wir dort.
Wenn du dich in eine Fledermaus verwandeln kannst, wird es dich die Reise nur noch halb so lange kosten."
Cyrill trabte dann langsam los.

Draco schaute der Kutsche hinterher und prüfte dann nochmal,
ob sein Schwert auch wirklich fest am Sattel war. Dann ließ er sein Pferd ebenfalls lostraben,
jedoch blieb er immer ein Stück hinter Cyrill, da er den Weg nicht kannte.

[im Waffenlager]

Masha nickte Rul zu, während sie ihm die Hand schüttelte und beantwortete damit seine Frage.
"Na, hast du Cyrill in letzter Zeit mal gesehen?" fragte sie ihn dann, während sie sich auf den Ambos setzte, auf dem sie normalerweise Rüstungen zurecht bog bzw. hämmerte.
Ihre Frage wirkte nicht, als ob sie es erwartete, einfach nur plaudernd.
Kurz blickte sie dann zu Làzló, der sofort zu den Pfeilen lief, ehe sie sich wieder auf Rul konzentrierte.

Eingang Höhle

Cyrill und Draco hatten es nach zwei weiteren Tagen geschafft.
Der kleine Zigeuner reichte Draco daraufhin ein Blutfläschchen, denn bei solch vielen Leuten sollte man lieber nichts riskieren, und sie traten ein.
Gewaltige Säulen und Platteaus taten sich vor ihren Augen auf.
Cyrill deutete dann auf die vielen Hängebrücken - die Transportwege der Kaufmänner.
"Wir müssen zu Fuss gehn", sagte er.

Waffenlager

Rul schüttelte seinerseits den Kopf.
"Nein, ich hab ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehn", sagte er.
Denn bei den Menschen war die Zeit etwas schneller verlaufen als hier.
(Siehe Zeitsprung).
Làzló trat nun zu Masha und klopfte ihr auf die Schultern.
"Gute Arbeit. Wir sehn uns später wieder, bis dann."
Sie gingen dann davon.
Rul wartete noch einen Tag auf Cyrill, aber als dieser nicht kam, ging er in die Menschenwelt.

Draco hatte dankend das Fläschchen angenommen und schnell trank er es leer.
Es störte ihn, dass er so sehr von Cyrill abhängig war.
Erstaunt betrachtete er die Hängebrücken und nickte, ohne Cyrill anzuschauen.
Das war einfach unglaublich, was für eine Welt sie hier gebaut hatten!

Eingang, Brücke

Cyrill und Draco bestiegen die wackeligen Hängebrücke.
Langsam weitete sich die Distanz vom Boden her und man konnte die armen Bettelsleute beim Eingang von oben betrachten.
15 Minuten dauerte es und sie hatten den 1. Stock erreicht.

--> 1. Stock [sorry falscher thread hier xD]

Rul derweilen war schon zu Ella gegangen, er hatte nicht gewartet.
Cyrill und Draco kamen herein.
Hier war ein kleiner Teeladen, indem es wohl kaum Kunden zu sein gab, denn es war verstaubt und alt.
Ein Vampir sass hinter der Theke und las Zeitung.
"Tag Alois", grüsste ihn Cyrill.
"Hey Boss!", rief Alois erfreut, der sich aufschwang.
"Der Neue?
Wir habens alle schon mitgekriegt."
Cyrill nickte.
Hinter ihnen schloss er die Tür zu und er trat dann mit Draco auf Alois zu.
Dieser machte ihnen Platz und öffnete dann eine Lucke, die ins Unterirdische fürhte.
Cyrill kletterte die Leiter voran, während Alois Draco seine Hand reichte.
"Alois.
Willkommen bei uns."
Unten angekommen begrüssten sich Làzló und Cyrill gegenseitig.

Ein Teeladen? Draco schaute sich um und ihm viel
dann der Alois auf. Wurde denn hier noch verkauft?
"Draco, danke" Draco schüttelte kurz Alois' Hand, dann folgte er Cyrill nach unten.
Dort schaute er zu Làzló und Cyrill.