RE: Teeladen - 2. Etage - 37

Doch kaum hatte Cyrill die Türe geöffnet, da fiel ihm wieder ein, dass Alois Masha erst kürzlich einen Auftrag gegeben hatte und sie für einige Zeit wegsein würde.
Der Raum drinnen war dunkel und die Arbeiten abgedeckt, damit sie geschützt waren während ihrer Abwesenheit.
Cyrll schloss die Türe wieder zu.
Er verschwand dann im Zimmer, schrieb einen Brief und erledigte weitere Arbeiten.

Am nächsten Tag standen in Dracos Zimmer Besen, Schaufel, Schrupptücher und weiteres, zum sauber machen.
An dem kleinen tragbaren Becken mit Wasser darin klebte ein Zettel:

Draco betrachtete die ganzen Sachen und beäugte dann nocheinmal den Zettel.
Da würde ja lieber rennen, bis ihm das Herz stehen blieb! Er war doch hier
nicht die Putzfrau! Genervt nahm er sich erst den Besen, schließlich wollte er erst den Groben
Dreck weg haben. Lustlos begann er mit der Arbeit, doch wirkliche Mühe gab er sich nicht.
Wem störte hier unten schon ein wenig Dreck?!

Zwei leuchtende Augen spähten durch einen Türspalt nach draussen.
Draco wurde beobachtet und einen kurzen Moment später trat die zierliche Chaya hinaus.
Sie blickte Draco beim Putzen zu und machte dann einen weiteren Schritt nach vorne.
"Ich bin Chaya", sagte sie.
"Ich helfe dir."

[bin kurz essen ]

[oki ]

Draco hatte sich beobachtet gefühlt,
doch er hatte sich nicht umgeschaut, da er so schnell wie möglich
fertig werden wollte. Nicht dass er noch damit aufgezogen wurde.
Draco die Putzfrau. Er verzog bei dem Gedanken das Gesicht und bemerkte erst dann Chaya, als
sie schließlich aus ihrem Zimmer kam. Draco richtete sich auf und betrachtete sie.
"Draco" sagte er und nickte ihr zu. Ohne zu zögern reichte er ihr dann einen Besen. "Danke"

Chaya nahm den Besen in die Hand.
"Danke."
Sie lief dann an die andere Seite des Flurs und begann von dort aus zu fegen.

Draco war einen Moment verwundert. Sie hatte ihn nicht angezickt?
Schulterzuckend wandte er sich dann wieder dem dreckigen Boden zu
und fegte stumm weiter. Zwar dachte er über ein Gesprächsthema mit Chaya nach,
doch über was sollte er mit ihr reden?
"Wird hier oft sauber gemacht?" was besseres viel ihm nicht ein.

Chaya fegte zügig und kam schon bald bei Draco an, der sie dann auch fragte.
"Ja, alle zwei Wochen", sagte sie und schrupte weiter.
"Sonst würden wir wohl in dem ganzen Staub ersticken."
Sie stellte dann lächelnd den Besen ab und sah in Dracos Gesicht.
"Welche Vampirart hat dich gebissen?", fragte sie ihn dann.

Mary, Làzló und Joelina kamen die Treppe runter geklettert.
Sie liefen aber nicht weiter durch den Gang, sondern nahmen die erste Tür links.
Làzló klopfte an und Mary konnte mit ihrer Tochter dann eintreten.
In dem Raum hockte Cyrill, eine Gebrauchsanleitung in der Hand haltend.

Mary trat samt ihrer Tochter ein, doch noch ehe sie einen Ton sagen konnte, hüpfte die glückliche Joelina schon auf Cyrill zu und wollte tatsächlich schon erbarmungslos die Arme um ihren lieben Onkel Syrill schlingen, da sie ihn schätzungsweise eine Ewigkeit nicht zu Gesicht bekommen hatte, sah jedoch in diesem Raum nur einen Jungen hocken, der etwas in der Hand hielt.
Enttäuscht ließ die Kleine die Arme und glückseelig verzogenen Lippen hängen.
Wo war er denn nun?
Mary deutete mit einem Kopfnicken auf den jungen Cyrill.
"Geh schon, er ist es."
Nun doch schüchtern werdent, trat Joelina nur bedächtig an den Jungen heran.
"Onkel Syrill?"

Cyrill war in seine Gebrauchsanleitung vertieft und erst als die kleine Stimme Onkel Syrill sprach, blickte er auf.
"Joelina?"
Er hatte das kleine Mädchen hier als allerletztes erwartet.
Wie dumm von ihm, er hätte jemanden vorbei schicken sollen!
Fragend wandte sich Cyrill zur Tür, wo auch Mary stand und ein leichtes Lächeln formte sich.
Er wandte sich dann wieder der kleinen zu und strich ihr übers Haar.
"Du bist so gross geworden!"
Und ich so klein.
Cyrill schmunzelte leicht.

Im Gang

Draco zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Es war irgendjemand aus
dem Gefangenenlager" erklärte er und schrubte ein paar Mal hin und her.
Er lächelte ungläubig und schaute zu Chaya. "Erst habe ich ihn dafür gehasst."
er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Aber jetzt danke ich ihm" mir hätte nichts besseres passieren können...
Dennoch würde er Deniz umbringen oder zumindest schwer verletzen, wenn er ihm nocheinmal unter die Augen trat.

Joelina strahlte sogleich und fiel ihm schlussendlich doch um den Hals-
"Onkel Syrill! Ich hab dich soooooo vermisst!"
Daraufhin küsste sie ihn auf die Wange und umarmte ihn sogleich noch einmal.
Mary grinste breit und trat näher an die beiden heran.
"Scheinbar hat da jemand meinen Platz eingenommen", spielte sie auf Joelinas Begrüßung hin an, da Marys es sonst immer gewesen war, die ihn sofort umschlungen hatte.
"Schön, dich zu sehen, lieber Cyrill."
Doch wurde ihr Gesicht gleich daraufhin ernster.
"Ist Myla bei dir eingetroffen?"

Im Gang

"Vergebung ist bitter,
doch ihr Lohn ist süss", sagte Chaya, die Hochachtung hatte vor Draco,
der seinem Feind die Sache mit dem Biss vergab.
So was war nicht leicht.
"Es war ein Dunkelvampir", sagte sie dann, nach kurzen Augenblicken.
Sie stellte den Besen ab und blickte auf das Becken mit dem Wasser darin.
Für Draco gefährlich, da er nicht immun dagegen war.
"Lass mich das machen.
Feg du die anderen Räume."

Cyrills Zimmer

Cyrill lachte und er schwang die kleine Joelina, die er dann auch fest an sich drückte, zweimal um seine eigene Achse herum.
Als er sie dann grinsend losliess, blickte er fragend zu Mary und auf ihr ernstes Gesicht.
"Myla?"
Er blinzelte verwirrt.
"Nein, natürlich nicht.
Sie kommt ja mit dir."

Im Gang

Verwundert zog Draco die Augenbrauen zusammen und drehte leicht seinen Kopf zu ihr.
Woher wusste sie denn das?
Als sie dann auf das Wasser zu ging, schüttelte er den Kopf. "Aber du wirst dich verletzen"
sagte er und wollte sie schon am Arm festhalten und sie wieder zurück ziehen,
doch er ließ lieber die Hand sinken. Wer weiß, wie sie reagieren würde.

Mary hätte ihm das, was sie jetzt sagen musste, liebend gerne erspart.
Doch das konnte sie nicht. Es war nun einmal eine Tatsache, dass Myla seit Tagen nicht wieder aufgetaucht war.
Nur schwer konnte sie die Tränen des Vorwurfs und der Sorge unterdrücken und schluckte hart.
"Cyrill...nein - sie ist...Cyrill, sie war nicht bei uns, weil-"
Schwer atmend und sich niederlassend, sah Mary von ihm weg.
So sehr hatte sie sich bis jetzt an diesen Hoffnungsschimmer geklammert, dass Myla bereits hier war!
"Mein lieber Cyrill, es tut mir so schrecklich leid... - hätte ich früher gewusst, dass sie nicht bei dir ist, hätte ich sie bereits gesucht...u-und dann dachte ich, sie wäre bereits unterwegs zu dir, verstehst du? Ich bin nicht ihr Vormund, sie kann kommen und gehen, wann sie will, wenn du nicht da bist, oder? Sie meldet sich ja sonst auch nicht bei mir ab, deshalb habe ich mir nichts weiter dabei gedacht...oh Gott, es tut mir schrecklich leid.."

Im Gang

Chaya wandte sich lächelnd um zu Draco.
"Du bist sehr nett", sagte sie ihm.
"Es ist schön, dass du dich für mich sorgst.
Aber du brauchst keine Angst zu haben."
Daraufhin tauchte sie ihre ganze Handfläche in das Beckenwasser hinein und wieder raus:
Sie war heil.
"Wasser kann mir nicht schaden", sagte sie.
"Mich hat ein Todesvampir gebissen."

Cyrills Zimmer

Cyrill lief ein kalter Schauer über den Rücken und sein Körper verkrampfte sich.
Es war wie eine Ohrfeige, ein harter Schlag, der ihn da traf.
Myla fort...
Und wie lange schon?
Hatte sie sich vielleicht aufgemacht, ihn zu suchen?
"Ich glaub es nicht", murmelte Cyrill matt und er liess sich auf den Boden sinken.
"Sie könnte überall sein.
Ich bin der schlechteste Vater der Welt."