RE: Teeladen - 2. Etage - 30

"Eine unfreiwillige Begegnung mit einem hungrigen Soldaten"
erklärte Luciana und schaute sie entschuldigend an.
Sie reichte es ihr. "Vielleicht kann man da noch etwas retten"

Samantha nahm das Kleid zurück und nickte.
"Ja, bestimmt. Aber als Trost geb ich dir mal ein schöneres, edleres.
Gibst du dich eben als Mädchen vom Land aus."
Sie deutete Luciana dann in ihr Zimmer zu kommen, das vollgestopft war mit jeglicher Art von Kleidern.
Sie zog dann eines heraus und reichte es Luciana.
"Voilà, sollte dir passen."

Luciana folgte ihr und schaute sich staunend um.
"Ist das schwer ein Kleid zu Schneidern?" fragte sie dann und nahm
dankend das Kleid an.

"Ja, ziemlich", sagte sie.
"In der Zauberwelt kann man einfach schneidern, aber hier.
Normalerweise hab ich immer recht moderne Dinge gemacht, oder Kleider wie deins hier...Herr der Ringe Inspired."
Sie grinste breit.
"Aber zum Beispiel Cyrills Uniformen, die sind sehr schwierig."
Sie deutete auf einen Kleiderständer, der voll gelagert war nur mit Uniformen verschiedener Arten.
"Die müssen natürlich ganz genau sein, sonst merkt man die Fälschung.
Wir haben sie beide zusammen gemacht von jeder Gruppe...wir haben den einfachen Offizieren bis hoch zum Obergeneral."

"Wow" Luciana nickte anerkennend. "Ich kann noch nichtmal ein Loch zu nähen"
Sie lachte leise und betrachtete die verschiedenen Uniformen.

Samantha fühlte sich geschmeichelt und sie lächelte.
"Danke, du bist wirklich sehr nett."
Sie trat dann von den Uniformen weg und deutete auf die overdressten Barockkleider.
"Die sind aber gekauft, sowas könnte ich nie im Leben schneidern.
Nicht meine Baustelle."
Sie lachte dann und schüttelte leicht den Kopf.
"Alte Mode eben.
Darüber lässt sich immer streiten."

Luciana folgte ihr und betrachtete die Kleider.
"Du hast wirklich großes Talent. Wo hast du es gelernt?"
interessiert schaute sie zu Samantha.

"Meine Mutter und Grossmuter haben es mir beigebracht", sagte sie und liess Luciana ruhig ein wenig stöbern.
"Den Rest hab ich selbst gelernt.
Ich hab sehr viel Material verschwendet beim üben, weil ich es wirklich intensiv lernen musste.
Aber gut fehlt es uns nicht an Geld, eher am Personal.

"Ich bewundere die Leute die soetwas können" Luciana schaute sie lächelnd an und
stöberte dann weiter. "Meine Großmutter hat immer Kleider für meine Puppen genäht"
Leise lachte sie bei dem Gedanken.
"Aber ich habe es mir leider nie zeigen lassen wie soetwas funktioniert"

Samantha lächelte leicht.
"Wie süss", sagte sie.
"Das ist ja fast das gleiche, wie wenn man Kleider für Cyrill näht."
Sie lachte dann und schüttelte über sich den Kopf.
"Nein, nichts gegen Cyrill...ich mag die keline Grösse, passt zu ihm.
Klein aber fein."

Luciana schmunzelte.
"Im moment ist er ein sturkopf." sagte sie und schüttelte kurz den Kopf.
"Ein kleiner sturer Bock"

Samantha lachte erneut und herzlich auf.
"Nicht nur im Moment, Luciana.
Daran wirst du dich gewöhnen müssen."
Sie hielt sich dann ein edles Gewand vor den Körper und betrachtete sich im Spiegel.
Sie legte es wieder zurück und öffnete einen Schrank mit Schmuck und Accesoires.
"Darf ich dich mal was fragen?
Warum kämpfst du für den König, magst du ihn?"

"Ich kenne den König nicht." erwiderte Luciana und beobachtete sie.
"Ich mache es für Cyrill" Sie schaute auf das Kleid hinunter und strich über den Stoff.
"Verückt oder?"

Samantha sah sie eine Weile an.
"Bisschen schon", sagte sie dann erstaunt und wandte sich wieder dem Schmuck zu.
"Cyrill-"
Sie wollte etwas sagen, brachte es aber nicht aus sich heraus und schloss den Schrank wieder.
Erneut wollte Samantha zu einem Satz ansetzen, liess es aber wieder.
"Du..."
Sie räumte dann eine Stoffrolle zusammen und stellte sie an ihren Platz zurück.
"Ich tue es, weil der König so jung ist", sagte sie dann.
"In meinem Augen ist er ein wenig wie ein Teenager, weisst du.
Das merkt man auch an der Art und Weise, wie er regiert.
Rebellisch, nach Gefühl..."
Sie lächelte und sah dann auf zu Luciana.
"Magst du Cyrill?"

Luciana wunderte, wieso sie zweimal ihren Satz abbrach.
Sie nickte kurz. Bei der ganzen Propaganda war es schwer sich für den
König zu entscheiden. Doch wie würde für den König kämpfen. Dafür hatte sie sich entschieden.
Kein König war perfekt. Niemand regiert ein Land so, dass es jedem gefällt. Noch nicht einmal die Demokraten.
"Ich... ja ich mag ihn sonst wäre ich nicht hier"
Schon oft hatte sie darüber nachgedacht.