RE: Anwesen Jerome Renouard - 13

Ein Brief für Robina erschien.

Sehr geehrte Mrs. Renouard,

Ihr Brief hat mich neugierig gemacht und ich würde Sie gerne kennen lernen.
Hochschätzend,

Edoardo Brown

Geschätzter Freund, geehrte Mrs. Renouard,

Es wäre mir eine Freude, Sie als meine Gäste in meinen Anwesen zu bewirten.
Heute zur Teestunde, Sie können gehen wann immer Sie wollen - vorausgesetzt ich lasse Sie nicht eigenhändig hinausjagen!
Scherz beiseite, mein guter Freund Eichenberg lässt sich - Gott sei es gedankt! - entschuldigen, die Gefahr ist also bereits schon beseitigt.
Mit freundlichen Grüssen und bester Laune
Sir Douglas A.

Geehrte Mrs. Renouard,
Ich würde mich sehr freuen, wenn sie sich für eine Tasse Tee die Zeit nehmen können.
Das gute, alte Gebirge, hat sich auch nicht verändert.
Ich hoffe sie scheuen sich nicht vor der langen Reise.

Mit freundlichen Grüsse Mrs. Icey.

Jerome sass im Speisesaal mit Robina.
Leicht tupfelte er mit seiner Serviette am Mundwinkel entlang und sah dann zu ihr.
"Wie ich gehört habe, warst du neulich beim Grafen."
Er schwieg dann und seine Augen funkelten einen kurzen Moment.
"Oja, liebste Robina nun erwarte ich eine Erklärung", sprach er ruhig, allerdings mit einem finsteren Ton.

Robina hatte wie immer ein anmutige Haltung und aß mit Bedacht.
Als Jerome sie auf den vergangenen Besuch beim Grafen ansprach, legte sie das Besteck zur Seite und wartete noch einen Moment.
"Verzeiht Jerome, es stand mir nicht zu ohne Eure Erlaubnis zu gehen."
Ihr Blick war leicht gesenkt, doch nur um nicht unhöflich zu sein.
"Aber eine gewisse Begebenheit trieb mich dazu, dennoch so zu handeln."

"Eine Begebenheit?", fragte Jerome.
"Nun, Robina, sprich weiter du erweckst meine Neugierde."

"Wie Ihr wisst, ist der Graf ein großer Künstler der Worte. Ich wollte mir eigenes Bild seiner selbst machen...versteht Ihr?"
Sie sprach ruhig und blickte langsam zu ihm auf.
Natürlich entsprach dies nicht ganz der Wahrheit und sie wollte ihren Mann nicht anlügen, aber sie würde ihre Tochter nicht verraten.

"Hat er dich eingeladen?", fragte Jerome nun und betonte das "dich" besonders.

"Ich bat ihn um ein Gespräch.", sagte sie ehrlich.
"Ich weiß, dass es mir nicht zu stand. Bitte verzeiht mir."

"Ein Gespräch also", Jerome schwieg und sah sie verachtendswert an und legte die Serviette ab.
"Hat dich jemand gesehn,jaoder nein?
Hast du nach dem Gespräch mit jemanden gesprochen und um was handelte sich dabei?"

"Ich weiß nicht, ob mich jemand gesehen hat.", sagte abermals ehrlich.
"Und nein, ich habe danach mit niemandem gesprochen. Ich bin sofort wieder zurück nach Hause gefahren."
Sie senkte wieder etwas den Blick.
"Nun ja, es ging dabei um vielerlei Sachen. Im Großen und Ganzen allerdings ging es um seine Werke."

Jerome nickte und stand auf.
"Wirklich nur um seine Werke?
Hast du nicht noch andere Dinge bei diesem Grafen getan?"
Er sah nun direkt und sehr kalt zu ihr.
"Wenn du mich anlügst Robina, so wahr ich hier stehe, so soll dich das Unglücklich schneller treffen, als dich beliebt.
Hast du nicht gehört was mit Yvonne Claire geschehen ist?"