RE: Quelle - 58

Mary dagegen nickte ihr kurz etwas zu, ließ sich dann auf den Sarg sinken und wartete.
Jedoch kam ihr das Warten auf Joel nicht so lang vor, wie das vorherige.
Auf Joel hätte sie auch ihr ganzes Leben gewartet, wenn es sein musste.

Joel stand dann nach einer Weile vor dem Zimmer in dem Mary und Jeszicà sich befanden.
Er wartete noch kurz und klopfte dann aber an, er hoffte, man hatte ihm richtig bescheid gegeben.

Edo befand sich dann inzwischen auch schon wieder in seinem Geamch und wartete.
Wartete darauf, dass Joel dann zurück kehren würde, damit er dann Mary noch einen Besuch bestatten konnte.
Es war ihm egal, ob das gegen die Forschrift verstiesse, was gar nicht typisch Edo war.
Aber dies war eine Vergangenheit, sie hatte keine innerliche Bedeutung für ihn, sei es Gesetze oder der gleichen.
Und Mary war ihm wichtig, er musste mit ihren reden, so konnte es nicht sitzen bleiben bei ihm.

Lajos trat nicht in sein Zimmer, sondern er lief durch die vielen Gänge schliesslich in eine Art düsteres Arbeitszimmer, worin viele Regale waren, es ähnelte sehr einer Bibliothek.
Er war nicht der einzige hier, viele seiner Brüder und Cousins lernten fleissig die alten Schriften und 900 Verse.
Auch Lajos machte sich an die Arbeit und er setzte sich.

Jeszicà horchte auf.
noch nie im Leben hatte jemand hier an die Tür geklopft!
Fragend und zugleich gezeichnet von Schock sah sie zu Mary, ob diese vielleicht wusste, was hier vorging.

Mary hatte zwischenzeitlich immer mal wieder in den Spiegel gesehen.
Sie sah wirklich unmöglich aus!
Nicht, wegen dem Gewand oder weil sie plötzlich etwas gegen ihr Aussehen hatte...aber ihr passte heute einfach nichts an sich selbst.
Und so weit die Zeit verstrich und Mary nichts anderes hatte, worüber sie nachdenken konnte, als über Joel - sie wollte auch über nichts anderes nachdenken - fielen ihr immer mehr Makel auf.
Daher war sie unendlich froh, als es endlich klopfte und sie sprang sofort auf.
Noch einmal strich sie sich durch die Haare, dann öffnete sie die Tür.

Joel sah zu wie die Tür sich öffnete und Mary zum Vorschein kam.
Ja, man sah Mary an dass sie sich nun den anderen anpassen musste, sie trug ein weisses Kleid und er sah zufrieden zu ihr.
"Hallo Mary", grüsste er sie, Joel wusste noch nicht, das jemand anderes sich in ihrem Zimmer befand.

Als Mary Joel's Gesicht erblickte, kostete es ihr mehr an Überwindung, nicht glücklich aufzulächeln, als je zuvor.
Immerhin war Jeszicà noch im Zimmer hinter ihr und konnte vielleicht merken, dass da was faul war.
Und jetzt stand sie vor einem Problem. Konnten die beiden von hier weggehen, damit sie ungestört waren?
Oder musste sie tatsächlich bleiben und sich von einer unbekannten Mara belauschen lassen. xD
"Hallo Joel", antwortete sie daher eher schwesterlich. Und da fiel ihr auch schon etwas ein.
Fast vergessen!
Schnell verbeugte sie sich tief vor ihm, wie ihr gesagt wurden war. So war es ja verlangt.
"Schön, dass Ihr (?) mich besuchen kommt. Ich teile mir das Zimmer übrigens noch mit jemand anderem", wies sie behutsam daraufhin.

Joel sah zu wie sie sich verneigte und so sah er auch schon zu der Mitbewohnerin und seine Miene wurde bestimmter.
Ja, jetzt verstand er.
Er nickte dann ruhig.
"Es ist schön meine Schwester nicht alleine zu wissen."
Joel trat dann ein und sah sich in dem Zimmer um, um einiges schöner war es, als die der Vampire.
Er sah dann zu Jeszicà und seine Miene ihr zu war freundlich gesandt.
Nun musste er sich auch etwas einfallen, vielleicht wurden sie auch alleine gelassen (?)

Jeszicà erhob sich und sie verneigte sich dann höflich vor Joel.

Mary erhob sich also wieder und sah Joel dabei zu, wie er eintrat.
Sie ging ihm etwas nach und stellte sich leicht neben ihn, jedoch mit gewissem Abstand, dass es nicht zu unhöflich aussah.
Die junge Mara presste die Lippen aufeinander und blickte nun auch zu Jeszicà.
Sie selbst zu fragen, ob sie gehen konnte...nein, das wollte sie nicht.
Das war ihr zu unangenehm, weil es ja eigentlich ihr Zimmer war.

Jeszicà jedoch kam gar nicht auf die Idee weg zu gehn. xD
Sie blickte kurz zwischen Joel und Mary hin und her, schliesslich setzte sie sich wieder und wandte sich ihrem Haar zu.

Joel erwiderte die Verbeugung mit einem leichten Nicken.
Er sah dann zu Mary und schwieg kurz einen Moment.
Schliesslich fiel ihm was ein, was für beide Wege gehen würde.
"Du wolltest mit mir sprechen, habe ich erfahren", begann er dann und hoffte, dass Mary das bestädigten würde.

"Ja, das stimmt", bestätigte sie sofort, weil es ja auch wahr war.
Jedoch war es ihr unangenehm, wenn Jeszicà mit dabei war. Konnten sie nicht woanders hingehen?
"Es ist schön, wenn Ihr Zeit für mich findet. K-könnten wir woanders hingehen?"

Joel schwieg kurz, so dass es seiner Rolle entsprechend auch besser passte.
Er sollte ja schliesslich ahnungslos wirken.
Er nickte dann entschieden und nahm sie an der Hand.
Die Tür öffnete sich automatisch und er trat mit Mary hinaus.
Joel schwieg während er mit ihr den Gang runter lief und sie in seinen eigenen Raum führte, der ihm zur Verfügung gestellt wurde.
Er sah dann zu Mary und seine Miene verlor die Ernsthaftigkeit wieder und wurde wiederum vertrauter.
"Ist alles gut gegangen, seit man dich in dein Gemach gebracht hatte?"

Mary folgte ihm natürlich ohne zu zögern und ließ sich von ihm in seinen Raum führen.
Sie hatte die ganze Zeit über bedenklich auf den Boden gesehen und zu ihren Füßen und war froh, jetzt mit ihm allein sein zu können.
Und plötzlich wurde ihr so vieles mit einem Schlag sofort wieder bewusst:
Wie sehr sie ihn vermisst hatte!
Wie sehr sie nach all den Jahren immer noch an Joel hing!
Wie viele Tränen sie geweint hatte und wie ihr Leben seitdem verlaufen war.
Und sie fühlte sich noch immer als die glücklichste Mara, als sie den Blick hob und lange zu ihm aufsah.
Wirklich, ihre Gefühle hatten sich kein Stück geändert, waren vielleicht noch etwas größer gewurden, jetzt da, da sie ihn wiedersah, obwohl das eigentlich nicht möglich sein konnte.
Wie sehr die junge Frau doch an diesem Vampir hing und das nach so langer Zeit.
Nicht einmal sein Tod hatte etwas ändern können...nichts.
"Jah", antwortete Mary leise und sah ihn noch immer an. Hier musste sie sich nicht verstecken, hier konnte sie sie selbst sein.
"Ich hab dich wirklich vermisst, Joel."
Mary sah ehrlich zu ihm auf und wenn er in ihre Augen blickte, dann wusste er, dass sie mit Sicherheit die Wahrheit sagte.
"Seit du gegangen bist, habe ich jeden Tag an dich gedacht."

Joel bemerkte sehrwohl den Blick in ihren Augen, wier ernst es Mary doch war.
Er ging näher zu ihr und seine Miene nahm etwas sehr sanftes an sich.
"Das freut mich Mary.
Ich hab dich auch sehr vermisst.
Der Tag damals an dem See... den werde ich wohl nie wieder vergessen", seine Augen nahm nun etwas fraglichees an sich, da ihm wieder die Frage einfiel, weswegen sie denn Vampir geworden war.
"Mary?
Ich muss dir etwas erzählen", sagte Joel nun offen zu ihr.