RE: Quelle - 73

Mary fuhr sich etwas an die Stirn. Na, das konnte ja noch lustig werden.
"Okay, okay. Gut. Genau weiss ich's zwar nicht, aber ich behaupte ganz einfach mal, dass wir hier im.."
Die junge Mara hielt inne und blickte zurück über ihre Schulter.
Der Raum wurde nur durch die wenigen Fackeln erhellt und ansonsten konnten man die Schatten der draussen stehenden Vampire ausmachen, die Mary ganz einfach mal als japanische Soldaten einschätzte.
"dass wir hier im japanischen Dorf in Otopia sind."
Mary schloss den Mund und sah ein wenig fragend zwischen den anderen hin und her.
"Vielleicht irre ich mich, aber vielleicht auch nicht. Aber es sieht so aus."
Dass sie in einer Erinnerung waren, wollte sie noch für sich behalten, damit die anderen erst einmal verdauen konnten.

Chans Augen weiteten sich entgeistert.
"Wir sind in einem Dorf von Japan?"

Sibylla legte ihre Stirn skeptisch krauss.
Sie waren... was?!
"Otopia?"

Kieran setzte sich demonstrativ im Schneidersitz und er verschränkte die Arme.
Er glaubte dem ganzen kein Stück.

Mary nickte...und schüttelte schliesslich auch etwas den Kopf.
"Na ja...schon, aber auch nicht."
Sie schwieg und betrachtete alle anwesenden nacheinander.
Fragend. Auf eine Art bestimmt, auf eine andere auch unsicher.
"Wir sind...in einer Erinnerung. Also...wir sind hier und sind es doch nicht."
Ein klein wenig bescheuert kam sie sich schon vor.
Schliesslich, wer von ihnen würde ihr schon glauben?

Und da öffnete sich die Türe.
Erneute Rufe waren zu hören von draussen, während ein junger Soldat von etwa 100 Jahren herein trat und auf die Anwesenden blickte.
Er hatte sich dabei an Chan gewandt und machte eine kurze, knappe Verbeugung.
Kieran blickte fragend zu dem Japaner auf, der seiner Meinung nach sehr ernst wirkte und er stand auf.
Lieber aufstehn als sitzen bleiben.
"Fürst Toranaga-sama heisst euch willkommen im Japanischen Dorf", sprach der Japaner nun an Chan gewandt und die Türe hinter ihm schloss sich.
"Er hofft, dass Ihr eine sichere Reise hinter euch hattet. Wir wissen, die Truppen von Zubaya-sama haben harte Kämpfe hinter sich. Wir stolz euch bei uns Schutz und Rast zu gewähren. Bitte seid Gäste im Hause meines Vaters, Fürst Toranaga lässt sich entschuldigen, ihn könnt Ihr morgen sprechen."
Der Japaner hatte eine ruhige und angenehme Stimme.
Wie Chan und Mary trug er sein Haar nach oben gebunden und die gleiche Uniform die auch die beiden hatten.
Was bei ihm affiel war, das er Katsumi und Isamu sehr ähnlich sah.

Chan machte grosse Augen.
Wie bitte, was?
Noch ein kurzer fragwürdiger: "Oh- Blick" auf Mary und wiederum zu dem Japaner blickend.
Chan lächelte verlegen.
"Sagen Sie Fürst Toranaga-sama vielen Dank und äh- (?) ja", Chan lächelte in seiner Unschlüssigkeit, "liebe Grüsse!"
"Hehe jah", leicht beugte sich Chan, so wie er es sich von Katsumi gewohnt war.
'Na Gott sei Dank hat Katu sich diesen Katsumi aufgegabelt.'

Sibylla beobachtete das vor sich schon etwas innehaltend.

Die sonst schon so ernste Miene des Japaners verfinsterte sich augenblicklich.
Von draussen her waren erneut Rufe zu hören.
"Hoch lebe der König!"
"Ich werde ihm Eure empfehlung ausrichten", sagte dieser und blickte weiterhin finster zu Chan.
Schliesslich beäugte er kurz Mary, die ja alles andere als Japanisch aussah.
Die beiden Diener hingegen ignorierte er komplett.
"Mein Name ist Minoru", stellte sich der Japaner dann schliesslich vor und sein sonst so finsteres und strenges Gesicht wurde etwas ruhiger.
"Sohn des ehrenwerten Kaito-san."

'san', ging es Chan aufmerksam durch den Kopf während er dessen Gesichtszügen vor sich natürlich nicht entgangen war.
Chan war nun um einiges wachsamer und wollte klarer überlegen, zu welchen Worten er griff.
Chan lächelte sanft auf.
"Das freut mich ich äh", Chan deutete leicht auf sich udn hielt dabei kurz leicht inne, fragwürdig wanderten seine Augen Richtung gegenüber der Wand.
Doch schliesslich blickte er wiederum erfreut lächelnd zu ihm, nun ganz sicher. xD
"Ich bin Chan Robbins, Sohn des De."

Minoru nickte und er gab sich mit Chans Worten zufrieden.
Ein 'freut mich', wie Chan soeben gesagt hatte, sparte er sich natürlich.
So seltsam stellte er sich nicht an.
Daher blickte er abwartend zu Mary, wer sie denn war.

Mary war ein wenig zur Seite getreten, als Minoru hereingetreten war.
Natürlich fiel ihr die gewisse Ähnlichkeit zu den beiden Japanern Katsumi und Isamu auf und ihr wurde noch bewusster, dass sie sich wohl tatsächlich im japanischen Dorf befanden.
Vollkommen reflexartig hatte sie sich verbeugt, bis sie auch schon kurz darauf in ihrer Bewegung innehielt, da in ihr die Frage aufkam, ob dies wohl auch bei den Männern so üblich war. Wohl schon-?
Marys Blick wurde unsicher und sie räusperte sich schweigsam, um sich wieder erneut aufzurichten.
Kurz lauschte die Mara dem knappen wortwechsel von Chan und dem fremden Japaner, bis dieser sich auch schon in ihre Richtung drehte und Mary ein wenig fragend innehielt.
Was sollte sie nun sagen?
Einen japanischen Namen zu erfinden wäre wohl das dümmste!
Schliesslich...sie sah nicht mal annährnd einem Asiaten ähnlich.
"Wir würden es sehr begrüssen, Euren Vater morgen zu sprechen. Mein Name ist Martin, konnichiwa."

"Toranaga-sama ist nicht mein Vater, Martin-san", sagte Minoru in strengem Ton, der etwas Mühe hatte Marys Namen auszusprechen.
Die Türe öffnete sich wieder und er deutete hinaus.
"Mein Vater wünscht euch zu sprechen, jetzt. Es ist mir eine Ehre, euch zu ihm zu führen."
Daraufhin trat er hinaus und die Türe zum Nebenzimmer wurde aufgeschoben, wo auch schon ein etwas älterer Japaner im Schneidersitz auf dem Boden sass und sich Tee einschenken liess.
Minoru wartete darauf, das Chan und Martin ihm folgen würden.

Innerlich weiteten sich ihre Augen ein wenig. Oh Gott, da hatte sie wohl etwas falsch verstanden.
Sie nickte und wollte besser nicht noch weiter darauf eingehen.
Mary begann sich zu fragen, in welcher Weise der fremde Japaner wohl zu Isamu und Katsumi stand.
Wohl sicherlich ein Verwandter? Vielleicht der Vater? Bruder? Cousin?
Ganz egal, was es war, sie sahen sich wirklich ähnlich.
Jedoch nicht so ähnlich, wie sich die beiden Zwillingsbrüder sahen.
Mary blickte zu dem ehemaligen Professor und als sie gerade so stand, dass nur er ihr Schmunzeln sehen konnte, machte sie eine leicht amüsierte Verbeugung und eine dezente Handbewegung.
"Ich lasse Ihnen den Vortritt, Chan-san. Bittesehr."
Nicht, dass sie die Situation lustig fand. Ganz im Gegenteil...sie freute sich auf weiteres.

Sibylla blinzelte.
Perplex.
Jedoch schluckte sie dann leicht und ihre Miene zeigte Ruhe, mit einem kurzen Seitenblick auf Kieran und dann wiederum dem Vampiren nachsehend.


Chan war leicht überrascht.
Als Mary ihm noch den Vortritt überliess und dazu noch mit der Verbeugung, wank Chan selber leicht mit der Hand ab, (zugegeben er brauchte kurz bis er verstand xD) doch packte er trotzdem die Gelgenheit und folgte ohne "aber".
Was das alles zu bedueten hatte?
Nein dazu blieb noch keine Zeit, jetzt hiess es handeln und sich nciht etwa den Kopf zerbrechen wegen Marys Aufmachung die also doch einen Zweck hatte.
Und über seine langen Haare erst!
Nein besser war es jetzt zu erfahren, was diese Japaner von ihnen wollten.
Chan trat ein.

Leicht hob Sibylla ihre Hand und fuhr sanft ihren Eckzähnen entlang.

Kieran runzelte die Stirn.
Er stand auf und machte sich auf, den beiden nachzufolgen.
Doch kaum waren die aus dem Raum getreten, wurde vor seiner Nase auch schon die Tür zugeschoben!
Er drehte sich um zu Sibylla.
"Was ist das hier? Ein Psychofilm?"

Kaito war ein friedlicher Mann.
Er verneigte sich leicht, als Chan eintrat und schliesslich auch bei Mary.
"Willkommen", grüsste er seine Gäste und er wies mit seiner Hand auch schon zu seiner rechten, wo niemand anderes als Isamu sass.
"Isamu-san, mein Jüngster."
Minoru trat als letzter ein.
"Vater, Chan-san, Sohn des De und...Mart...in...Dies ist mein Vater, Kaito-sama."
"Bitte nehmt platz, Amu-san, schenke Tee aus für meine Gäste."
Die Geliebte namens Amu tat wie geheissen.
Sie sass zu Kaitos linken und begann Tee in die Schalen einzugiessen, während Kaito auf die beiden Sitzkissen ihm gegenüber deutete.
Minoru machte eine leichte Verneigung und trat wieder hinaus.

Mary war also auch eingetreten und sie verbeugte sich nun abermals.
Ob es falsch war oder nicht spielte keine Rolle. Jedenfalls war es eine Form der Höflichkeit und Höflichkeit war immer gut.
Warum also den Fehler begehen, etwas wegzulassen, was doch allzu offensichtlich war?
Sie richtete sich wieder auf und sah kurz zu Chan hinüber.
"Konnichiwa, Kaito-san. Wir danken für Eure Gastfreundschaft", nahm sie das Angebot, auf dem Sitzkissen Platz zu nehmen, gerne an.
Kurz noch sah sie Minoru beim Hinausgehen nach und dann fiel ihr Blick auch direkt auf Isamu.
Sie lächelte, ohne es zu wollen und schüttelte schliesslich innerlich ihren Kopf über diese Reaktion.
"Konnichiwa, Isamu-san."