RE: Quelle - 68

Mentor räusperte sich.
"Chrm chrm! Seid wann seid Ihr denn hier", korrigierte er Eloise sogleich.
"Ich bin hier seid gestern, auf ähnliche weise wie du hierher gekommen bist. nun...das könnte ein Problem werden, ich behalte dich nähmlich ungern hier in meinem Sarg. Vielleicht...sollte ich dich...dem Gastgeber einfach vorstellen?"
Als zweite Opfergabe?

"Oh, ich dachte..." 'nachdem du mir Todeangst eingejagt hast nicht wirklich daran dich zu Siezen!'
"Natürlich, Sir."
Sie nickte leicht. "Mein Name ist Eloise", stellte sie sich dann vor, obwohl sie sich nicht sicher war, ob er sich dafür interessierte.

"Freut mich, ich bin Mentor", sagte Milexûs sogleich.
Doch da fiel ihm auch schon wieder ein, dass sie sich ja hier bei den Kremnitz' befanden und es wirklich lächerlich wäre, wenn ihn jemand mit Mentor ansprach.
"na schön, Milexûs", meinte er dann.
"Interessierst du dich für Vampire, Eloise? Wie alt bist du eigentlich?"

Sie wusste nicht genau, was sie auf die erste Frage antworten sollte.
"Ja. Sehr sogar. Aber ich bin bisher noch nicht Vielen begegnet.
Oh, ich bin 14."

Mary erschrickte leicht, als der Nebel die beiden nun ganz umhüllte.
Er schien so dick zu werden, dass sie nicht einmal mehr ihre eigene Hand vor Augen sah. Daher lief sie fast blind weiter durch die Gänge, die Hände und Arme jetzt allerdings ausgestreckt, um sich abstützen zu können, wenn sie zum Beispiel über etwas oder jemanden stolpern sollte. Der Gedanke daran ließ die junge Mara ganz blass um die Nasenspitze werden.
Sie wollte ja nicht auch gegessen werden, nur, weil sie nichts sah!
Durch den Nebel wurde es auch dementsprechend kälter um sie herum und Mary begann unweigerlich zu zittern.
Wohin führte der Vampir sie nur?
Als plötzlich unerwartet die Treppe erschien, die hinabführte, griff sie aus lauter Furcht, sie könnte doch noch stürzen, nach links und rechts. Links konnte sie sich gerade noch an die Wand stützen, wenn nicht schon fast mit den Händen daran festkrallen.
Leise atmete sie aus und lauschte weiter Lajos Schritten. Bog...bog dieser gerade ab?
Mary biss sich auf die Zähne, als die Schritte des Vampires immer leiser wurden.
Schnell beeilte sie sich, die paar Meter wieder aufzuholen, so weit es ihr möglich war. Zwischen all dem Nebel wäre sie sogar fast an der Tür vorbeigelaufen, die sich direkt neben der Treppe auftat.
Mary schlüpfte hinein, weil sie glaubte, ihn dort zu hören und folgte weiterhin den Schritten.
Und...plötzlich war da kein Nebel mehr!
Die junge Frau atmete schon fast schwer, weil sie den Vampir nicht verlieren wollte und gleichzeitig war sie fasziniert von dem schwarzen Marmor, dass den ganzen kleinen Gang hier füllte.
Doch als Lajos das Tor passierte und im weißen Rauch verschwand, raffte Mary ihr Gewand an und beschleunigte ihre Schritte.
Kaum betrat sie den runden Saal, suchten ihre Augen sofort nach dem jungen Grafen.
Aber...er war fort! Fort! Keine Schritte waren zu hören und nicht...wirklich nichts war zu sehen.

"Also schon im heiratsfähigen Alter", meinte Milexûs und er nickte.
"na schön. Wir werden so tun, alls ob du meine...ähm...Tochter wärst, einverstanden? Eine stumme Tochter!"

Stille.
Die Türe hinter Mary, aus dem Gang, von dem sie eben gekommen war, schloss sich und sogleich war auch nichts mehr davon zu sehn.
Mary war ganz in dem weissen Rauch eingeengt.
Erneute Stille...
Aus der Ferne konnte man einige Tropfen auf den Boden plätschern höhren als wären dort hinten irgendwelche Tropfsteine, Todesvampiren machte Wasser schliesslich nichts aus.
Kurz war hinter Mary ein leichtes Flattern zu hören, eine Fledermaus flitzte an Marys Schulter vorbei und mit einen schrillen Quicken, verschwand sie auch schon wieder ins nirgendwo.

Eloise sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
Heiratsfähig? Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und nickte dann.
"Das kriege ich hin." Die junge Ravenclaw war Milexûs wirklich dankbar für seine Hilfe.
Sie hatte nie wirklich zu denen gehört, die allen immer sofort sagten was sie dachten und so glaubte sie nicht, dass es schwierig für sie werden würde stumm zu bleiben.

"Also das hoffe ich schwer, weil ich riskiere hier übrigens meinen Kopf", meinte er.
"Achja, da fällt mir gleich auf...das hier ist nur eine Art...Erinnerung. Wenn du stirbst, wird es deinem wirklichen ich nichts passieren."

"Eine Erinnerung?" Fasziniert berührte sie den Rand des Sarges, nur um zu spüren, dass er wirklich da war und sie sich all das nicht einfach nur einbildete.
Doch er fühlte sich so echt an, dass ihr keine Zweifel kamen.
"Danke Milexûs, Sir. I-ich weiß es wirklich zu schätzen", fuhr sie dann lächelnd fort.

Milexûs bereute es schon, dass sie ihn mit diesem namen ansprach. [lol]
Hätte er es doch bei Mentor gelassen, und er blinzelte kurz.
"Die perfekte Kleidung trägst du ja schon, jetzt muss ich nur noch...ähm...die Zeit...also in gut zwanzig Minuten gibt es Frühstück, perfekt."
Er trat nun zum Ausgang und dieser öffnete sich automatisch.
"Kein Wort!", sagte er nochmals warnend zu ihr und er war bereit, mit ihr aufzubrechen, um den Hausherrn zu suchen.

Mary hielt die Luft an und zuckte leicht zusammen, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel und nicht mehr zu sehen war.
Beklommen griff sie sich an das blaue Gewand und als das Plätschern an ihre Ohren drang, blieb sie nun vollkommen an ihrer Stelle stehen.
Jedoch, als die Fledermaus plötzlich an ihrer Schulter vorbeiflitzte, konnte sie sich ein kurzes Aufschrein nicht verkneifen.
Allerdings, so schnell wie sich ihr Mund geöffnet hatte, war er auch schon wieder geschlossen.
Und der Laut, der ihre Lippen verließ, ging sicher schon einige Sekunden später in dem dicken Nebel unter.
Mary fühlte sich in dem Moment ganz elend, weil sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde.
Jedoch musste sie ja jetzt erstmal einen Anhaltspunkt finden...eine Mauer oder ähnliches.
Also schritt die junge Frau geradewegs vorwärts, flach atmend.

[ ]

Eloise wurde ein wenig rot. Sie nahm seinen Kommentar über ihre Kleidung als Kompliment.
"Verstanden." Gehorsam kletterte sie aus dem Sarg und trat zu ihm.

Mary konnte laufen so viel sie wollte, der Raum schien enlos zu sein und jeder ihrer Schritt war deutlich zu hören.
Auf einmal griff sie eine Hand von hinten und Lajos stand hautnahe an ihr.
"Wir...mussen schneller sein...das hier...ist kein...Spaziergang."
Daraufhin leuchtete seine Augen kurz aus und ein sehr begieriges Lächeln, kam über seine Lippen.

Milexûs lief daraufhin voran.
Immer gut achtend, dass Eloise ein wenig hinter ihm lief.
Würde diesen ihn irgendwie einholen, beschleunigte er sofort ein wenig den Schritt.
Er lief mit ihr den Gang geradeaus, die Treppe hinunter und dann richtung Messkapelle.

Eloise sah sich um, begierig darauf so viel von diesem Ort zu sehen wie möglich.
Sie bemerkte, wie er seine Schritte beschleunigte und erriet seine Absicht.
Mit ernstem Gesichtsausdruck folgte sie ihm und achtete nur am Rande darauf, nicht schneller zu werden.