RE: Hütte von Merchist Edo - 19

Edo wurde leicht hellhörig.
Cyrill wollte kommen?
Leicht perplex blickte er den Diener an.
Das letzte Mal als er Cyrill gesehen hatte, war das noch in den Kerkern von Vladimir gewesen.
Ruhig nickte dann Edo.
"Lass ihn eintreten."

Cyrill kam herein.
"Ich möchte gerne Joelina holen", kam er gleich auf den Punkt.

Edo hob leicht die Augenbrauen, also wusste er davon.
Lange blickte er Cyrill an, doch es war klar, weshalb.
Nach einem bestimmten Nicken vom Merchisten machte sich auch gleich ein Diener auf sie zu holen.
Doch nun ging Edo etwas durch den Kopf und dies machte ihn misstrauisch.
"Du weisst was mit Mary passiert ist...?
Hast du es von Vladimir erfahren?", wollte er nun erfahren.

"Nein, von Rul", sagte Cyrill darauf und setzte sich hin.
"Sie haben Sie mitgenommen, genaueres hat er auch nicht gesagt."

"Ach?", fragte Edo und ihm gefiel die Sache nicht.
'Wie ich ahnte...'
"Ich hoffe dir ist bewusst, dass Rul einer der Gesuchten ist, Cyrill", meinte er nun ernster.
"Cyrill, hast du im allem Ernstes vor den Rebellen noch zu helfen?
Ich hoffe dir ist bewusst, was du damit bezweckst."

Cyrill blickte ernst zu Edo.
"Was hast du schon mit der Zauberwelt zu tun", sagte er und in seiner Stimme war Verachtung heraus zu hören.
Verachtung gegen Otopia, deswegen, dass sich diese grosse Welt nun um Kram von kleinen Ländern kümmern würde.
Cyrill fand es erbärmlich.
"Verhafte mich doch...wenn ich mich strafbar mache."

Edo erwiderte seinen Blick weiterhin mit demselben wie vorher, tat aber nichts.
Er hatte keine Befehle dafür und seine Meinung ging niemanden etwas an.

"Also? Darf ich Joelina haben oder-"
Cyrill stoppte.
Ihm ging ein Licht auf wegen Mary.
"Sag nicht, das du es warst."

Die Schiebetür hinter Edo wurde aufgetan.
Edo rührte sich einen Augenblick nicht, serwohl war ihm nicht entgangen, was Cyrill meinte.
Er trat nun einen Schritt zur Seite, so dass die vorher bedeckte Joelina endlich vor Cyril stand und somit sichtbar wurde.
"Weisst du noch damals in den Sümpfen?
Eigentlich solltest du mich besser kennen, Cyrill", war Edos Antwort darauf, beinahe schon etwas belanglos.
Sein Blick wurde dann vielsagender.
"Hör zu.
Ich handle oft auf Befehl, vielleicht ist es gerade das... weil wir niemals Freunde werden können.
Und ja, du darfst sie mit dir nehmen."

Cyrills blick wurde leicht bekümmert.
"Nein...Mary kann dir dankbar sein, dass Joelina noch lebt."
Er lief nun zu der Kleinen.
"Und du sie mir gibst."
Er hob Joelina dann auf seinen Arm.

"Oh, nein, ich danke dir", sagte Edo nun offen zu ihm gewandt.
"Wärst nicht du hier aufgetaucht, so glaub mir... ich hätte nichts derweitern für sie getan", war seine Antwort, auch so hart sie auch klingen mag.
Er hätte nicht extra jemanden aufgesucht, wer hätte sich schon den Wünschen des Königs wiedersetzt, wenn es hiess, dass Joelina auch noch ausgeliefert werden müsste?
Aber nun war Edo sehr froh, dass Joelina in Sicherheit gebracht werden würde durch Cyrill.
"Ich hoffe du riskierst dieses Mal nicht zu viel", seine Miene hellte sich leicht zufrieden auf und er fuhr Joelina noch einmal der mit dem Handrücken der Wange entlang.
Schon niedlich war sie.
Er nickte dann Cyrill anerkennend zu.
"Leb wohl."

"Mein Leben ist schon lange nichts mehr wert", erwiderte Cyrill darauf.
"Leb wohl."
Er ging dann mit Joelina davon.

Edo stand im Hauptzimmer des kleinen, japanischen Häusschens.
Kalif liess sich von der Dienerin herein führen, die sich demütig vor dem Merchisten verneigte, ebenso Kalif verneigte sich und Edo erwiderte die Höflichkeit mit einem leichten Nicken.
"Omi-san scheint also der Gast zu sein", Kalif lächelte sanft und ging auf seinen Neffen zu.
"Die Vorbereitungen sind bereits getan, möchtest du etwas Tee und Cha?"
"Oh, zu freundlich!
Aber ich warte noch lieber auf den Hauptgast", ohne zu Fragen setzte sich Kalif hin und genoss die Bequemlichkeit sofort.
"Stellt Euch vor!", begann der alte sofort zu erzählen, woraufhin Edo leicht seine Augenbrauen hob und fragend zu ihm runter sah.
"Heute bin ich im Wald gewesen!
Und ratet einmal wen ich dort gesehen habe."

Edo seufzte im Gedanken sanft auf und setzte sich nun selber auch langsam hin.
"Isamu-san?", aufmerksam blickte er zu ihm.

Ein Samurai kam herein und er verbäugte sich.
"Edo-sama! Omi-san bittet einzutreten."

Edo blickte zu dem Samurai der eingetreten war.
"Lass ihn eintreten", sprach er ruhig und Kalif war nun sehr gespannt.