RE: Grenze - 16

[hach, ich bin so stolz auf draco =) ]

Er hoffte wirklich, dass er es schaffte.
Und während Draco hoffte, verging die Zeit.
Beide streiften durch die Wälder, Mentor und Lehrling.
Und obwohl bloss zwei weitere Tage vergingen, so lernte Draco viel.
Denn Cyrills Schüler war ehrgeizig und willig.
Nichts liess den stolzen Lavie einfach so in die Knie zwingen oder ihn zum Aufgeben verführen.
Selbst wenn die Kraft mangels Blut immer schwächer wurde, so forderte Cyrill alles von ihm, sportlich und mental.
Draco hatte die Chance Cyrill hie und da als Fledermaus genauer zu studieren und seine Zeichnungen zu verfeinern.
Derweilen lockte ihn Cyrill mit Blutfläschchen, die er in seiner Nähe aufstellte, aber rechtzeitig wieder entfernte, bevor Draco danach greifen konnte.
Nach den zwei Tagen hatte ihm Cyrill sämtliche Stützpunkte bei den Todesvampiren gezeigt, die dazu dienten Nachrichten zu übermitteln, oder den eigenen Standpunkt anzugeben.
Es wurde Abend und Cyrill hiess Draco ein Lagerfeuer aufbauen, während der Zigeuner einige Eisenfallen verteilte gegen die schwarzen Hunde.

[=) danke]

Am gemeinsten fand Draco, dass Cyrill überall die Blutfläschchen verteilte.
Langsam musste er sich zusammenreißen und auch merkte er, dass er lernen
musste sich zu beherrschen. Oft hatte er hier und doch versucht aus einem hinterhalt ein Fläschchen
zu stibitzen, doch Cyrill war halt schneller als er.
Nun suchte Draco Äste und Zweige zusammen und legte dann Steine in einem kreis zusammen.
Er legte dickere Äste nach unten und schichtete es so, dass sie nach oben hin dünner wurden.
Dann holte er den Feuerstein aus seiner Tasche und betrachtete ihn kurz.
Es dauerte wieder ein bisschen, bis Draco es hinbekam, da er noch ungeübt war und ein wenig
nervös war, wegen des Blutdursts. Schlussendlich hatte er es dann jedoch geschafft und er legte
ein paar Äste zur Seite, damit hin und wieder nachgelegt werden konnte.

Cyrill derweilen hängte die letzten Holzstöcke an die Bäume und schon erklang das Klopfen von allen Seiten her.
Müde setzte sich der Zigeunerjunge hin und atmete einmal tief aus.
Seit Cyrill wieder ein Kind war, brauchte er fast doppelt so viel Schlaf als sonst immer.
Schon war er wieder an sein Limit angekommen, würde das aber natürlich niemals zugeben.
"Gut, Draco.
Zur Pause 30 Liegestützen und dann sehn wir weiter."
Natürlich forderte er den ehemaligen Zauberer mit Absicht so.
Seit 4 Tagen hatte Draco kein Blut mehr geschmeckt und Cyrill wollte rausfinden, wo seine Grenze lag.
Ab wann Draco ihn angreifen würde und es nicht mehr ging.
"Aber bisschen hurtig."

Draco schuate Cyrill müde an und doch ohne etwas zu sagen, stand er auf und
tat wie ihm geheißen. Es dauerte nurn etwas länger, bis er seine 30 voll hatte.
Seine Arme zitterten unter seinem Gewicht und als er irgendwann -es kam ihm vor
wie eine halbe Ewigkeit- fertig war, ließ er sich einfach auf den Boden fallen.
Er drehte seinen Kopf und schaute Cyrill an. In seinem Kopf hatte er den kleinen schon oft umgebracht,
nicht weil er ihn Liegestütze machen ließ, sondern weil er Durst hatte.
Kurz bevor er dem Drang nachgeben wollte, schlug er einmal mit der Faust auf den Boden und setzte sich auf.
Am Lagerfeuer zog er die Knie an und schaute immer wieder rüber zu Cyrill.

Cyrill warf ihm dann ein Stück Brot entgegen, während er es sich am Lagerfeuer gemütlich machte.
"Als nächstes werden wir jagen lernen", sagte Cyrill, der das bisher noch etwas aufgeschoben hatte.
Sie sassen am Feuer und assen.
"Sag mal, Draco, hast du noch keine Freundin gefunden?"

Draco fing das Brot geschickt auf und betrachtete es lustlos.
Nein er wollte kein Brot. er wollte etwas anderes.
Er kniff die Augen zusammen, als er schon wieder aufspringen wollte und
sich buchstäblich an Cyrills Hals werfen wollte.
Dann riss dieser ihn jedoch aus seinen Gedanken und er schaute auf.
"Hm? Oh... ich äh... nein" antwortete er dann und schüttelte den Kopf.

"Aber du stehst schon auf Frauen, oder?", versicherte Cyrill sich.

Draco verdrehte die Augen. "Ja natürlich, nur kann man das was ich mache, nicht
als Beziehung oder die Frauen als meine Freundin bezeichnen" Draco schüttelte den Kopf.
Seiner Meinung nach wurde das zu Privat. "Nunja was ich damals gemacht habe."
verbesserte er sich und biss von dem Brot ab.

Cyrill wählte mit Absicht ein so privates Thema, um Draco mehr zu integrieren.
Für ihn war der junge Zauberer bereits Teil der Gruppe und mit der Zeit sollte er sich auch so fühlen.
"Dann wirds, glaub ich, Zeit eine andere zu finden", sagte Cyrill.
"Samantha könnte dir gefallen, sie ist unsere Schneiderin.
Aber bis ich dich ins Hauptquartier nehmen kann, dauert noch ein Weilchen."
Schritte waren zu hören und hinter ihnen tauchte Katsumi auf.
Cyrill war erleichtert, endlich der Japaner.
"Du hast dir aber Zeit gelassen."
Katsumi trat näher und er blickte kurz zu Draco.
Ihm nickte er zu, während er sich dann zwischen ihn und den Zigeuner setzte.
"Jetzt bin ich hier", sagte er und Cyrill nickte.
"Und ohne deine Frau.
Sei froh, ich hätt sie eh wieder nach Haus geschickt.
Draco, erzähl doch mal Katsumi, was du alles gelernt hast die letzte Zeit."

Draco horchte auf, als er Katsumi hörte und wandte sich in seine Richtung.
Er erwiderte das kurze nicken und rutschte ein wenig zur Seite, als
der Japaner sich zwischen sie setzte. Den Gedanken an Samantha und anderen Frauen
hatte er schnell wieder verdrängt, denn nun musste sich Draco doppelt anstrengend
nicht irgendjemanden zu überfallen. Er war ziemlich vertieft und schaute erst fragend zu cyrill,
bevor er verstand, was der Zigeuner von ihm wollte. "Achso, was ich gelernt habe" sagte er
und schaute Katsumi an. "Ich habe meine körperliche Fitness-" er machte eine kurze Pause.
"Ich habe viel Sport gemacht, habe eine Fledermaus gezeichnet, ich kann so gut es geht ein Lager aufbauen
und ich bin dabei mit zu kontrollieren" Er schaute nach oben und ging alles im Kopf nochmal durch.
Ja das müsste alles gewesen sein.

Cyrill lachte und er grinste schadenfreudig.
"Ja, unser gute Draco hat jetzt schon fast eine Woche kein Blut gehabt.
Aber er macht sich gut."
Katsumi blickte daraufhin ruhig zu Draco.
"Mit der Zeit wirst du lernen einen ganzen Monat ohne Blut zurecht zu kommen", sagte er.
Cyrill winkte ab.
"Katsumi übertreibt.
2 Wochen ist der Standart und eine Topleistung.
Also Katsumi, wenn du schon hier bist wollen wir die Arbeit teilen.
Ich mach weiter mit Waffentraining und du wirst ihn mental fordern."
"Du meinst, ihm otopianisches Denken beibringen."
"Genau."
Cyrill reichte dann an Katsumi ein Stück Brot, doch dieser winkte höflich ab.

Dracos Augen weiteten sich, als er hörte, dass er einen Monat aushalten sollte.
Wollten die beiden sich etwa umbringen?
Zwar war er erleichtert, als Cyrill sagte, dass es doch nur zwei Wochen sein sollten,
doch er hatte jetzt schon Probleme sich zu beherrschen.
"Cyrill? Verfällt man nach einer bestimmten Zeit in einen Blutrausch?
Also so stark, dass man auch nicht mehr weiß, was man tut?"

Cyrill wurde nun etwas ernster, als Draco die Frage stellte und er wandte sich an ihn.
Draco hatte recht, denn man konnte das solala abschätzen und die Erfahrung zeigte, dass es bei allen etwa gleich war.
"Also du bist Neuling...", begann Cyrill, der sich leicht die Stirn rieb.
"...also wirst du mich spätestens in zwei Tagen attakieren.
Ich habs eigentlich schon heut erwartet, aber du bist gut."

2 Tage? Hatte der Zigeuner denn keine Angst?
In irgendeiner Art und Weise, fand Draco es beruhigend, dass er in etwa ein
Zeitrahmen hatte. Dies veranlasste ihn dazu sich noch mehr anzustrengen, da er Cyrill nicht angreifen wollte.
Immer mehr wurde Draco klar, dass das Blut eine Art Droge für Vampire war.
Eine überlebenswichtige Droge. Leise seufzte er und schaute dann zu Cyrill.
"Was ist dein Rekord?" fragte er.

Cyrill schüttelte den Kopf auf Dracos Frage.
"Das geht dich nichts an", sagte er und stand dann auf.
"Ich hol jetzt meine Sachen.
Katsumi: Viel Spass."
Der kleine Zigeuner ging dann und liess Draco mit dem Japaner alleine.
Dieser blieb erstmals ruhig sitzen, ehe er dann mit dem Training begann und sagte:
"Ich möchte, dass du deine Augen schliesst, Draco.
Und ich möchte, dass du dich genau vor Augen siehst, mit der Kleidung, die du gerade trägst."