RE: Grenze - 18

Fabiola blieb stehn, wo sie war, während Draco ihr Schwert hob und sich an sie wandte.
"Gebt mir mein Schwert wieder!", sagte sie augenblicklich.
"M- mein Weg ist meine Angelegenheit."

Bevor Draco auf das einging, was sie sagte, nahm er das Pferd bei den Zügeln.
Dann betrachtete er das Schwert und dann das Pferd.
"Sicher, dass ihr mir nicht sagen wollt, wo ihr hinwollt?" fragte er.

Fabiola wurde unsicher.
"In die Stadt", sagte sie dann und ihre Stimme wurde höflicher.
"Ich danke Euch für die grosszügige Hilfe.
Doch...möchte ich jetzt gehn."
Mutig trat sie dann vor ihn her und streckte die Hand aus.
"Mein Schwert."

"Warum führt ihr ein Schwert mit euch?" fragte Draco, blieb jedoch stehen und hielt
das Schwert fester in der Hand. Die Antwort war theoretisch ganz logisch: zur Verteidigung.
Wieder betrachtete er das Pferd, schaute dann jedoch zu Fabiola.
"Die Wälder sind gefährlich, warum seit ihr allein?"

"Meine Dienerschaft wurde getötet", antwortete ihm Fabiola auf die zweite Frage.
Sie beherrschte sich, im Schloss wäre sie ungeduldiger gewesen, doch hier im Wald war sie schliesslich keine Prinzessin.
Hier war sie bloss eine Frau und musste sich zusammen nehmen.
Auch wenn es ihr schwer fiel.
"Wenn Ihr mir das Schwert nicht hier geben wollt, edler Herr, so könnt Ihr es zu mir nach Haus bringen und mich begleiten."

Doch Draco schüttelte darauf den Kopf.
"Nein ich habe noch anderes zu erledigen" sagte er.
"Ihr scheint das Pferd nicht zu gebrauchen" schlussfolgerte Draco, da sie nur von dem Schwert gesprochen hatte.
Dennoch ließ er die Waffe nicht aus der Hand.

[ ]

Das stimmte, Fabiola scherte sich nicht um ihr Pferd, vielmehr um die Waffe.
"Das Vieh ist jetzt nutzlos", sagte sie darauf.
"Ich werde zu Fuss schneller sein, andernfalls wird es mir bloss Probleme bereiten.
Die Schwarzen Hunde werden es hier verzerren."

Draco verzog das Gesicht. "Wie kalt und herlos ihr doch seit" Er ließ die Zügel los und
schlug mit der flachen Seite des Schwerts auf den Pferdehintern.
Das Pferd erschrack und humpelte in den Wald hinein.
"Hoffen wir, dass es nicht leiden wird"

Fabiola blickte dem Tier hinterher.
Leicht seufzte sie.
"Ja, hoffen wir es", log sie dann und blickte sich leicht unsicher um.
Zu dumm hatte sie ihren einen Diener getötet.
Hier hätte sie ihn gebrauchen können als Schutz.
Nun war sie diesem Fremden ausgeliefert, der aber Herz zeigte.
"Dann behaltet das Schwert und lasst mich gehn", schlug sie schliesslich vor.

[Zu dumm hatte sie ihren einen Diener getötet oO]

Draco schaute den Tier gespielt mitleidig nach.
Dann wandte er sich an Fabiola. "Warum wollt ihr mir so plötzlich das Schwert überlassen?" fragte er,
überrascht über ihren Sinneswandel.

Er spielte mit ihr, doch was wollte er genau.
Sie angreifen?
Sie gehen lassen?
Oder entschied er das einfach spontan?
Von der einen Sekunde auf die andere, wurde Fabiola angespannter.
"Ich will nur nach Hause, das ist alles, was ich verlange.
Das Ihr mich gehen lässt.
Nehmt das Schwert zum Dank und lasst es gut sein."

Nein Draco dachte nicht daran sie einfach gehen zu lassen.
Es war mal eine nette Abwechslung mit jemand anderen zu reden als nur mit Cyrill
und den anderen. "Warum zum Dank? Ihr hättet das Pferd doch eh einfach in der Falle gelassen"

"Ja, Ihr habt recht", antwortete ihm Fabiola schliesslich unzufrieden.
Die Situation passte ihr gar nicht.
"Was schaut Ihr so?
Ich sehe es genau, dass Ihr ein Neuvampir seid.
Ich gebe Euch deswegen einen Rat..."
Fabiola versuchte ihren Tiefstatus zu wechseln.
Denn ihre Ungeduld wuchs und einmal mehr kam die Prinzessin in ihr auf.
"...mischt Euch nicht in Angelegenheiten, die Ihr nicht kennt."

Draco lachte auf. "Danke für die Warnung" meinte er und rammte das Schwert in den Boden.
"Aber leider muss ich jetzt gehen" kurz schaute er noch zum Schwert und wandte sich dann von ihm ab.
Einfach so überließ er ihr das Schwert nicht. Es war schon mit einem Hintergedanken verbunden.
Schließlich wollte Draco einmal hoch hinaus und da kam es nicht gut, wenn er als
Dieb bezeichnet wurde. Auch wenn das hieß, dass er nun unbewaffnet war und nicht wusste,
ob Fabiola ihn angreifen würde oder nicht.

Fabiola blinzelte.
Was war bloss los mit dem Kerl?
Und das Schwert steckte fest im Boden.
Sollte sie es rausziehn, oder nicht?
Er stand ja noch in der Nähe, also tat sie mal einen auf "Unbeeindruckt" und verschränkte die Arme.
"Dann geht.
Das Böse in Euch!"