RE: Reich von Saélu - 29

Djano sah ruhig zu ihr.
Als sie die Worte sagte, nickte er.
Schliesslich, und ganz vorsichtig, strich er mit einer sanften feder über die verletzten Adern und er blickte zu ihr.
"Tut das weh?"

Eine Ader bewegte sich nun schnell und pochte stark.
"Mal tut es weh, jetzt aber nciht gerade" sagte sie und starrte auf ihren arm.

"Jetzt nicht?"
Djano lächelte und er strich mit der Feder weiterhin sanft über den Arm.
Er sah zu Miranda.
"Kümmert sich jemand um diesen Arm?", fragte er, und die Frage war tiefer, als sie schien.
Djano meinte damit, ob sich jemand auch mal um Miranda kümmerte.
Denn was Krank war, musste gepflegt werden, mit Zartheit und Vorsicht behandelt werden.
Versteckte man es eine Wunde bloss, oder liess es ignoert sein, so würde sie nicht bessern, oder ginge höchstens auch kaputt.
Was Djano Miranda hier zeigen wollte ist, dass durch eine sanfte Geste wie durch diese Feder, etwas gestillt werden konnte.

"Sie ist erst verheilt, wenn ich den Töte der mir den Fluch aufgehetzt hat" sagte sie leise.
"Viele kümmern sich um meinen Arm, aber es ist wohl nciht zu heilen!"

"nein", sagte Djano und er schüttelte den Kopf.
"Dein Arm ist ein...ähm...Teil vom dir. Aber wenn dein ganzer...Körper schreit und weint...wird sich jemand darum kümmern?"
Er sah sie aufrichtig an.

"Ja, aber ich zeige das nciht gerne" sagte sie und schaute zu boden.
"Ich meine Traurigkeit oder Schwäche!"

"nein, nicht?"
Djano nickte dann.
Ja, jeder hatte seine eigenen Gefühle.
Und doch war Miranda erst 17.
noch so Jung. Für ihr Alter hatte sie schon viel gesehn, und doch so wenig.
Sie musste doch auch für sich schauen, nicht nur sich zuliebe.
Auch für diejenigen, die sie liebte.
Djano wandte seinen Blick nun wieder auf den pulsierenden Arm und er nahm die Feder weg.
Ganz sanft und ohne irgendwelchen Abschaum beugte er sich leicht runter und er küsste Mirandas Arm zärtlich.
Danach strich er sich das lange Haar zurück, blickte zu Miranda auf und er lächelte sanft.

Miranda lächelte schwach zurück.
Die Adern bewegten sich nun wieder heftig und
langsam breiteten sich ein paar Adern schon an ihrer Schulter aus.
Sie schaute kurz grübelnd nach unten.

Djano sah das, und er richtete sich wieder auf.
"Wirst du sterben?", fragte er und sein Blick war auf einmal traurig, herzerreisend und ebenso seine Stimme.

"Vielleicht" sagte sie leise.
"Ich weiß es nciht, aber ich werde bald einen alten Feind vernichten und
dann wird denke ich wird der Fluch wieder weg sein!"

Djano griff sich ein Kissen und er schlang es etwas um sich.
"Ich will nicht, dass du stirbst", sagte er ernst.

"Das will ich auch nciht" sagte sie traurig.
"Aber leider weiß man es nie" sagte sie dann ernst.

Djano schwieg eine kurze Zeit.
"Ich würde dir gerne helfen...doch ich kamm nicht, darf nich."
Er zog seine Beine An und schlang die Arme drumherum.
"Aber wenn du...stirbst, wird auch ein kleiner Teil von mir sterben...Àmàela."
Er lächelte bitter und sah wieder zu ihr.

"Ich verspreche dir, dass ich nicht sterben werde, versprochen!"
sagte sie leise.
Sie strich ihn über seinen Arm.

"Und wenn du dein Versprechen brichst?"
Er blinzelte kurz.
"Dann werde ich dir nicht anschreien können."
Er lachte leicht und setzte sich wieder aufrecht.
nein, die Situation war ernst, doch es half, sie etwas zu entspannen.
Und doch ging es ihm nicht durch den Kopf, dass er Miranda vielleicht niemehr sehn würde.