RE: Elis zu Haus - 103

Yoshio war froh, dass der alte Lehrer aufmachte. xD
"Hey dankeschön.
Oh, ach dasch?
Hehe, paschiert mir öftersch mal", meinte Yoshio dagegen etwas vergnügt und trat ein.
"Ischt der Danny zu hausche, Profeschor?"

Danny saß am Fensterbrett und betrachtete ein Prospekt in seiner Hand.
Immer wieder verzog er ein wenig das Gesicht, da er ja nicht lesen konnte, es aber gerne wollte.
Und auch die zu sehenden Bilder halfen ihm weniger, bis gar nicht.
Der junge Chinese hob den Kopf, als es anklopfte, erhob sich und machte die Türe auf.
"Hallo, Eli", lächelte er und schielte schließlich zu Yoshio.
Seine Augen wurden ein wenig größer und schließlich stahl sich ein freudiger Ausdruck auf sein Gesicht.
Ihn hatte er nicht erwartet!

Es war ein dunkler, regnerischer Abend. Alles in der Straße schien ruhig zu sein, bis es an Elis Tür sturmklingelte.
Infecto stand mit Mantel und Kapuze vor derselben, seine Augen waren nicht zu sehen und auch nicht, wohin er blickte. Der Mantel verdeckte fast seine komplette Haut, aber seine Hände, die zu sehen waren, schienen bleich und waren mit Adern gespickt. Als wurde er älter.

Wieso war er hier? Infecto wusste es nicht. Alles ging den Bach runter, und seine Suche brachte nichts mehr. Und einmal wollte er den alten Mann ... Roxana ... nochmal sehen. Fast nichts regte sich in ihm, als er das Gesicht von Eli erblickte - aber fast freute er sich ein wenig, hier zu sein.
"Eli", stellte Infecto leise fest. "Ich darf reinkommen?", fügte er dann hinzu.
Und plötzlich geschah alles ganz schnell. Ein Windstoß von der Seite fegte Infecto die Kapuze vom Gesicht - seine bleiche, weiße Haut, gespickt von roten Adern, seine in ihren Höhlen rasenden Augen und seine schwarzen, von Augenringen gekennzeichneten, dunklen Augen waren für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen und im nächsten Moment raste seine rechte Hand zur Kapuze und zog sie hoch und die linke zu seinem Zauberstab, den er aber nicht packte. Dieser kurze Moment vereiste die Luft, die Stimmung kippte sofort ins Angespannte.
Dann trat Infecto ein.

"Nein, nein, danke. Kein Tee. Ich brauche ... nur einen Platz zum Schlafen."
Infecto stand unschlüssig im Wohnzimmer und bemühte sich, Eli nicht in die Augen zu sehen. Er war froh, dass keine seiner Töchter hier war - vor allem nicht Roxana.

"Kein Problem", antwortete Infecto leise, mit den Gedanken war er schon woanders. Seine Augen zuckten hin und her auf der Suche nach besagter Couch.
"Dann lege ich mich mal hin."
Er zog seinen Mantel aus und legte sich in Hose und Hemd aufs Sofa. Eine Decke brauchte er nicht.
"Es ist spät. Tut mir leid für die Störung. Du solltest jetzt schlafen gehen", murmelte er abwesend. Seine Hand lag auf seinem Zauberstab, der in seiner rechten Hosentasche verstaut war.

Er grummelte etwas Leises als Antwort. Dann war es still, aber kurz bevor Eli das Zimmer verlassen hatte, drehte Infecto sich zu diesem und fragte vorsichtig:
"Eli ... geht es Roxana gut?"