RE: Elis zu Haus - 104

"Nein, nein, Eli, bloß nicht!", winkte er sofort ab. "Sie soll mich nicht sehen. Sie hat ... ihr eigenes Leben."
Und er dachte kurz nach.
"Eli, Sie wissen nicht zufällig, wer ... ob ... kennen Sie jemanden, der sich mit schwarzer Magie befasst und Bücher von ihr hat?"

Aber genau damit stürzte er ihn in noch ein größeres.
Infecto sah Eli lange an, aber er glaubte ihm. Dann würde er wohl weitersuchen, auch wenn keine Aussicht auf Erfolg da war.
Lange betrachtete er Eli.
"Wissen Sie, Eli ... ich wäre gerne so geworden wie Sie. Sie sind ein guter Mensch. Mit einer wunderbaren Familie. Sie sind ... ein guter Mensch", wiederholte er schließlich. Mit seinen Gedanken war er jetzt in einer fernen, fernen Welt, mit seltsam hellem Licht. In einem kleinen Häuschen mit Roxana und ihren Kindern. Glücklich.
Aber dann blinzelte er und sah wieder Eli vor sich. Die Schwärze der Nacht brach über ihn herein. Vor ihm war kein Glück, keine Familie. Nur der Tod.
"Ich danke Ihnen."

Infecto hörte die Worte lange Zeit verklingen.
Er aber strebte nach dem Leben - nach dem Überleben. Musste er das aufgeben und dem Tod ins Auge blicken, um davor noch einmal glücklich zu werden? Aber könnte er das?
Tja, Philosophie, und ebenso ihre Aussagen hatten immer ihre Grenzen ... Fälle, für die sie nicht galten. Manchmal hatten sie ein Ende. So wie alles ein Ende hatte.
Infecto schlief ein und verschwand am nächsten Tag sehr früh, ohne sich zu verabschieden. Er wollte Eli nicht wecken und ebenso Roxana nicht sehen.
Leise drehte er sich noch einmal um und lächelte dem Haus ganz kurz zu. Dann verschwand er.

Es klopfte an Roxanas Türe.
Danny hatte sich fein rausgeputzt und wartete etwas zweifelnd vor dem Zimmer der Mara.
Ob das so eine gute Idee war?
Er wusste es nicht, würde es aber wohl bald erfahren, wenn sie denn da war.

Roxana öffnete.
Verblüfft sah sie auf Danny und seine schicke Aufmachung.
Sie hatte von dem Besuch vno Infecto nichts mitbekommen, Eli hatte ihr absichtlich nichts gesagt.

Danny sah etwas zurückhaltend zu Roxana und er zog etwas kleines aus seiner Hosentasche hervor.
Es war eine selbstgebastelte xD Karte, die er ihr entgegenstreckte, damit sie sie öffnete und vielleicht verstand.
Innen drinnen war kein Text noch sonstiges zu sehen, da er ja nicht schreiben konnte, aber etwas, das aussah, wie ein Tisch, mit zwei Stühlen und in der Mitte des Tisches stand eine Kerze. Je zu beiden Seiten außerdem Gedeck.
Unsicher fuhr sich der junge Asiate durch die Haare.
Ja, er wollte sie gerne zum Essen ausführen.
Er hatte nämlich vor kurzem einen kleinen Aushilfsjob am Markt angenommen, der nicht weit von hier war und hatte ein wenig Geld gespart, was er jetzt dafür verwenden wollte.

Roxana blickte auf die Karte und sie begann breit zu grinsen.
Nein, war das süss!
Als sie sie öffnete und die schöne Zeichnung sah, verstand sie und sie lächelte.
"Du willst mich zum Essen ausführen? Wow."

Danny wurde ein wenig rot um die Nasenspitze, doch er nickte dann langsam.
Seine Augen leuchteten einen Moment auf und wie ein kleiner Schuljunge trat er von einem Bein auf das andere.
"Würdest du denn mit mir gehen, Roxana?", fragte er sie.
Natürlich hatte er sich ein anderes Lokal gedacht, als das, in dem sie zuletzt gewesen waren.
Sie musste ihn ja nicht noch einmal so sehen.

"Wenn du das möchtest."
Roxana fuhr sich kurz durch das Haar.
"An welches Lokal hast du denn gedacht?"

Danny verzog den Mund.
Wenn er das wollte? Aber sie sollte es doch auch wollen! Oder...war das nicht so üblich?
Hach, es war so schwer mit diesen Frauen. xD Er schwieg noch kurz, nahm ihr die Karte fort, drehte sie um und wies auf die Rückseite.
Darauf zu sehen war ein Steg und große wie kleinere Schiffe.
"Eines am Hafen", erklärte er stolz.

Roxana lachte kurz.
Nein, das war wirklich zu süss.
"Gut, einverstanden. Heute Abend?"

Es waren ein paar Stunden vergangen, als Roxana aus ihrem Zimmer heraus trat und sich frisch gemacht hatte.
Ihr Haar war wie immer offen und sie trug ein schwarzes - welche Farbe denn sonst - Kleid, dass ihre Figur stark betonte.
"Danny?", sie klopfte an sein Zimmer.
"Ich bin soweit."