RE: Haus von Joyce - 3

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Joyce schüttelte lächelnd den Kopf.
"Hauptsache, du besuchst uns überhaupt" sagte sie und ging wieder ins Wohnzimmer.
"Sie hat dich wirklich gern" sagte Joyce und nahm wieder ihr Glas zur Hand.

"Sie hat mich nur einmal gesehn", meinte Ian, der es bevorzugte zu stehn und sich dann sein Glas Wein nahm.
"Sie ist winzig", sagte er.
"Kann sie schon lesen?"

Verständnislos schaute Joyce zu ihm hoch. "Du kannst es einfach nicht leiden, wenn ein
Kind dich nicht mag" sagte sie und schüttelte dann den Kopf. Teils über Ian teils als antwort
auf seine Frage. "Nein kann sie noch nicht. Aber mit ein paar Fehlern kann sie schon das
Alphabet und ein Zählen"

"Gut, dann hast du ihr etwas beigebracht", meinte Ian, der dann nicht recht wusste, ob er sich setzen oder lieber stehn wollte.
Er zögerte und blieb dann trotzdem stehn.
"Was denn, was sind das für Anschuldigungen?", fragte er.
"Also ich hab keine Mühe, wenn jemand mich nicht mag.
Das ich nicht Mr. Perfect bin, weiss ich selber."

"Natürlich habe ich ihr etwas beigebracht" Joyce trank einen Schluck und schaute ihn dann
wieder an. "Ich habe nicht gesagt, dass du Mr Perfect bist. Niemand ist perfekt.
Aber du musst zugeben, dass du es nicht magst wenn Kinder dich mögen"

Ian verzog leicht den Mund.
Er setzte sich dann zu Joyce und stellte sein Glas ab.
[color=cadetblue"Warum denkst du das?"[/color], fragte er sie herausfordernd.

Joyce überlegte einen Moment und lachte leise.
"Weil du es bevorzugst respektiert zu werden, das hat jetzt vielleicht
nicht so viel damit zu tun, dass du nicht willst, dass Kinder dich mögen"
Joyce zuckte mit den Schultern. "Du weißt nicht wie du mit Kindern umgehen sollst.
Du hast einfach keinen Draht zu ihnen"

"Ich habe überhaupt keinen Draht zu ihnen, das stimmt", gab Ian zu.
"Das hatte ich als Kind auch nicht.
Aber soll ich dir mal was sagen?
Ich hab unheimlich mühe, wenn jemand mich nicht ausstehn kann.
Zumindest weiss ich das seit neuem."
Er seufzte leicht.
"Kieran hast mich."

Joyce betrachtete ihn. Das war ihr neu. Sie hatte immer gedacht,
dass Ian dadrüber stehen würde, wenn jemand ihn nicht leiden konnte.
"Aber- warum?" fragte sie. Hatte er sich denn keine Mühe gegeben?
Ihm nicht das Gefühl gegeben, dass er zu Hause war?

Ian runtelte die Stirn.
Das warum schmerzte ihn sehr.
Er wusste auch nicht genau warum, aber möglicherweise hatte Kieran seine Gründe.
"Der Zug ist halt abgelaufen...vorbei", sagte Ian, der sich dann über die Stirn fuhr.
"Egal was ich tue, er sieht in mir noch den Bailey-Zombie-Professor, was auch immer ihr mir da angehängt habt.
Was ich auch tue, nichts ist gut genug."

Joyce stellte ihr Glas ab und hob ihre Schultern. Sie wusste auch nicht,
was sie machen sollte. "Weißt du denn, ab welchen Zeitpunkt er sich so verändert hat?
Oder war er von Anfang an so?"
Auf den Bailey-Zombie-Professor wollte sie nicht eingehen ^^

"Er war schon von Anfang so", sagte Ian, der sich an die Tage in Hogwarts gut erinnerte.
"Als ich rausgefunden habe, dass er mein Sohn ist und er den Avada Kedavra übte, habe ich natürlich eingegriffen und ihm den Zauberstab entzogen.
So hat das damals angefangen.
Er hat mich gehasst und tut aber heute noch - so ein Sturkopf."

"Er hat erst sehr spät herausgefunden, dass du sein Vater bist.
Vielleicht braucht er Zeit. Zeit es zu verarbeiten und es zu verstehen" vermutete Joyce.
"Gib ihm die Zeit und versuch ihm dennoch zu helfen, damit er merkt, dass du
für ihn da bist, egal was gerade los ist" schlug sie vor. Eine andere Lösung wusste
sie auch nicht.

Ian nickte.
"Ja, eine andere Lösung gibt es wohl nicht", sagte Ian darauf.
"Danke, Cousinchen."

Joyce zuckte mit den Schultern.
"Für dich spiel ich gerne den Psychologen"
Sie lachte dann leise.