RE: Haus von Joyce - 4

Ian verdrehte leicht die Augen.
"Ja, du warst schon immer neugierig.
Hast lange Finger und lange Ohren."
Er trank dann seinen Wein zuende und reckte sich ein wenig.
"Was, ausser Lehrer würde noch zu mir passen?"

[Frisör ^^]

Joyce lachte leise. Dann überlegte sie und betrachtete Ian dabei.
"Vielleicht solltest du dich als Weinhändler versuchen." schlug sie vor.

[xD]

Weinhändler.
Leicht gequält verzog Ian das Gesicht.
"Du hast dabei an Charles gedacht, nicht wahr?"

Joyce schüttelte ehrlich den Kopf.
"Nein, nein hab ich nicht" sagte sie. "Wieso? Ist er auch Weinhändler?"

Ian hob nun eine Augenbraue und ungläubig sah er zu Joyce.
Wie hatte sie das nicht mitbekommen können?
"Du warst doch damals in seinem Anwesen", sagte er.
"Ja, er ist im Blutweingeschäft.
Deshalb hat er auch so viel Dreck am Stecken."

"Blutwein" sagte Joyce dann. "Das mögen die Menschen nicht."
Sie schaute Ian an. "Wie wäre es mit normalen Wein? Ohne Blut oder so?" fragte sie dann.
"Oder du wirst Koch. Wir suchen noch einen" grinsend stellte sie ihr Glas ab und
schuate Ian an.

Weinhändler in der Menschenwelt.
Er?
Ian stutzte und als sie ihn auf den Koch ansprach, verzog er leicht den Mund.
"Koch in eurem Restaurant", sagte er.
So seltsam es vielleicht sein mochte, aber es brachte ihn zum Nachdenken.
Ian suchte wirklich eine Alternative zum Lehrersein und dazu brauchte es eben auch Mut, etwas anderes zu probieren.
"Darf man schummeln mit Zauberei?", fragte er sie.

Joyce lachte und zuckte dann mit den Schultern.
"Sagen wir es so, deine Kollegen sind größtenteils alle Hexen und Zauberer.
Wenn du es heimlich machst, aber verlang dann nicht von mir, dass ich dich
als Koch ansehe" sagte sie. "Nur wer alleine kocht ohne Zauberstab, darf Koch genannt werden."
Sie schlug die Beine übereinander und überlegte. "Oder du fängst erst mit den Salaten an. Dass du die
Salate zubereitest und so"

"Salate vorbereiten. So weit lass ich mich sicher nicht erniedrigen", sagte Ian.
Aber was den Koch betraf, so hatte Joyce recht.
Natürlich war ein Koch auch bloss ein Koch, wenn er seinen Zauberstab nicht benutzte.
"Gib mir etwas Zeit, mich drauf einzustellen, dass du vielleicht mein Boss werden könntest."

Kevin hatte die Adresse vom Zettel sich angeschaut und er hatte sich in Otopia daran erinnert,
das dieses Haus auch zerstört worden war.
Der Gryffindor hatte dann weiter gesucht und irgendwann hatte er in England einen Tipp bekommen.
Eine Joyce Bailey sollte hier leben mit ihrer Tochter.
Endlich erreichte er das Haus, aber anklopfen tat er nicht.
Kevin sah etwas Licht durch ein Fenster und trotzdem war es schon zu spät.
Der junge Gryffindor wollte nicht gleich wieder einen schlechten eindruck machen und
sowieso konnte er sich irgendwo hier in der Straße ausruhen.
Müde setzte sich Kevin auf ein paar Trümmern des gegenüberliegenden Häusern und
ein entspanntes Seufzen entwich seiner Kehle.
Noch 2 Tage hatte er genau Zeit und dann würde seine Mutter sterben,
aber er hätte schon davor Ian getroffen.
Jeder Muskel schmerzte und seine Augen fielen fast jeden Moment zu,
denn er hatte in Otopia so gut wie gar nicht geschlafen.

"Es wäre mir eine Freude dich herumzukommandieren"
sagte Joyce höchst erfreut darüber und kicherte leise.
"und wenn du dich gut anstellst, bekommst du vielleicht auch irgendwann mal eine
Gehaltserhöhung." sagte sie. "Was aber im Moment noch nicht danach aussieht"

Ian erhob sich und innerlich kamen ihm die Zweifel auf.
Er musste lebensmüde sein so ein Angebot anzunehmen.
Und doch interessierte es ihn andererseits.
"Danke für deine Gastfreundschaft, Joyce.
Es ist schon spät.
Ich melde mich, ja?"

Joyce erhob sich und nickte. "In Ordnung"
Sie brachte Ian zur Tür. "Melde dich aber wirklich, okay? Sag bescheid, sobald
du einen Job hast" bat sie lächelnd und umarmte ihn kurz, auch wenn es ihm vielleicht nicht gefiel.

Ian erwiderte die Umarmung zögernd.
Zum Abschied hob er nochmals die Hand und trat dann hinaus ins Freie.

Kevin bemerkte sofort Ians Geruch als dieser aus dem Haus kam und erhob sich etwas taumelnd.
Er hatte es endlich geschafft!
Ein erleichtertes Seufzen entwich seiner Kehle, aber er blieb noch an Ort und Stelle.
Konnte Kevin mit ihn reden oder war es zu einer schlechten Zeit?
Vielleicht sollte er am nächsten Morgen erst mit ihm reden,
wobei es dann bei seiner Mutter nur noch ein Tag sein würde.