RE: leurya ki là zyklopei - 7

Cyrill öffnete nun auch seine Augen und er blickte kurz auf ihre Hand, dann wieder zu ihr.
"Oh...weil ich sie alle in eine Schublade stecken wenn du kommst und sie erst wieder hervornehme, wenn du fort bist."
Er zwinkerte.

Mary lachte.
"Jah, natürlich. Diese Schublade würde ich ja gerne mal sehen.", grinste sie vor sich her.
Das Mädchen lächelte ihn an.

Einige Glühwürmchen schwirrten den beiden entgegen.
Sie leuchteten gelb, grün und blau.
"Und deine Schublade, Mary? Hast du auch eine?"

"Ähm...nun ja, ich hätte gerne eine, denk ich. Aber nein, ich besitze so eine Schublade nicht."
Sie seufzte leise, weil sie sich wünschte, dass es doch so etwas gab. Etwas, was sie manchmal von sich selbst vielleicht befreien würde.
"Wäre vielleicht ganz praktisch zum Beispiel mal die ein oder andere schlechte Eigentschaft loszuwerden."

"Ich denke, um eine schlechte Eigenschaft loszuwerden, braucht man nicht nur eine Schublade, sondern ein ganzes Feuer, das jede kleine Missetat verbrennt."
Cyrill musterte.
"Ich denke, das es die Erfahrungen sind, die uns verändern. Das Leid, vorallem das Leid. Eine Schublade ist um etwas...zu verstecken, für einen Moment."

Mary nickte darauf leicht und sah ihn offen an.
"Jah, da hast du wohl recht! Das sehe ich genauso, wie du."
Sie seufzte leicht und dachte etwas nach. Hatte das Leid denn sie verändert? Und konnte man das, was ihr widerfahren war, überhaupt Leid nennen? Durfte sie es überhaupt so nennen, wenn sie doch an Cyrill dachte und an so viele andere, die schlimmeres durchmachen mussten als sie?

Stimmen waren in den Lüften zu hören. Genau genommen Gesang, ein angenehmer Gesang und Cyrill lächelte.
"Magst du Feen, Mary?"

Mary sah sich nach den Stimmen um. Was hatte das zu bedeuten?
Die nächste Frage Cyrills irritierte sie jedoch etwas. Sie hatte leider noch nie wirklich Feen gesehen.
"Ich kann es dir nicht sagen, Cyrill. Magst du sie denn?"

"Ja, Feen sind wirklich schöne Wesen", sagte er und der bekannte weisse Dampf, Nebel kam ihnen wieder entgegen. Jedoch waren sie nicht da, wo sie anfangs herkamen.
"Diese Musik kündet sie an, die Wasserfeen. Übrigens soll es hier auch Nixen geben, aber bisher hab ich noch keine gesehn in dieser Gegend."

"Oh...", meinte Mary lächelnd und sah dem Nebel entgegen.
Sie wollte schon immer mal gerne Feen sehen, von Nixen ganz zu schweigen. Mit jedem Moment mehr, den sie hier verbrachte, spührte sie, dass es wohl keinen schöneren Ort mehr für sie gab.
Warum kann ich nicht hier leben? Das alles hier...es ist so wunderschön...

Cyrill deutete auf einmal auf den Himmel nach oben.
Direkt über ihnen schwebte eine prachtvolle Nebula. Sie schien schon fast zum Greifen nah und schimmerte vor sich her.
Ihre Farben waren blau, schwarz und violett.
Das Wasser begann gelblich zu schimmern.

Mary sah begeistert nach oben zur Nebula und schluckte leicht.
Sie wusste nicht, was nun passieren würde, deshalb wartete sie gespannt ab.
Das Mädchen hatte keine Angst. Warum auch? Sie war hier in den Sümpfen und Cyrill war in ihrer Nähe. Da musste sie nun wirklich keine Angst haben.
Gespannt huschten ihre Augen über die Nebula.

Der Gesang aus der Ferne war immer noch zu hören und auf einmal tippte sie Cyrill an den Schultern.
Über seiner Handfläche schwebte eine blaue Wasserfee.
Sie war klein und ihre feinen Flügel glasig und transparent.
Sie zog grüne Funken um sich her.

Mary wandte sich zu ihm um, als er ihr an die Schulter tippte.
Mit einem Lächeln betrachtete sie die kleine Wasserfee und ließ ihren Blick über ihre feinen glasigen Flügel gleiten.
Die grünen Funken machten sie neben ihrem schönen Aussehen noch zu etwas viel besonderem.

Die Fee blickte in Marys Augen und strahlte vor sich her.
Die Umgebung um Mary begann sich währenddessen zu ändern, und es schien schon beinahe, als Drehe sich alles.
Cyrill sprach mit Mary, doch seine Stimme verhallte, wurde leiser und Dumpf.
Es war wie in einer Art Trance, einer angenehmen Trance.
Nur die Fee war noch scharf vor ihren Augen, alles andere verschwamm ineinander und schien unwichtig zu sein.