RE: Reich von Saélu - 42

Miranda wurde hochgeworfen,
aber war dann in der Nähe des Kopfes.
Schnell stach sie in die Wange und
zog die Klinge langsam herunter.
Ins Auge wollte sie eigentlich nciht stechen oder
sollte sie das machen.
Sie wollte ihn ja nicht töten oder zu doll schmerzen zufügen.

Die Schwert als Verlängerung der Hand.
Und das war es auch.
Als würde es einen eigenen Willen, eine eigene Kraft besitzen, stach es durch die gepanzerte Wange des Trolls - mit leichtigkeit - hindurch auf der anderen Seite wieder heraus.
Schmerzhaft stürzte der Sump und fasste sich an den Mund, wobei er sich selber noch mehr verletzte und die Izhiken laut applaudierten.
Auch die Trolle, denn das hier war kein Gegeneinander, sonder ein Miteinander.
Das Feuer hob sich auf, die klinge von Cén entfernte sich von selber und das scharfe Schwert flog in die Hand des starken Schwertmeisters zurück.
Der Troll richtete sich mühselig aus, aber sprach die erlösende Worte in tiefer Sumpfsprache, wobei Djano auf Miranda zuhüpfte und sie sogleich auch von den anderen umringt wurde.
Miranda hatte diesen Kampf gewonnen, denn der Sump hatte sich ergeben und ihr den Sieg zugesprochen.

Miranda schaute besorgt zum Sump und ihr Blick ging zu den andern,
weil sie ja um ihr standen.
Ihr Arm schmerzte leicht,
aber sie veruscht es zu ignorieren.
"Djano" sagte sie lächelnd und sanft.
Ihr Blick ging dann wieder kurz zum Sump.

Djano legte ihr seine Hand auf die Schulter.
"Du hast gut gekämpft", sagte er und sah dann, wie sie zu dem Troll sah.
Sein Blick schweifte durch die Anwesenden, suchend nach Laurus, weil nur dieser übersetzen konnte.
Und Laurus stand bereits beim Troll, wissend das Miranda vielleicht mit diesem sprechen wollte.
Der Sump war nicht alleine.
Seinesgleichen standen um ihn und brumten tiefe Töne vor sich her und Djano küsste Miranda kurz auf die Stirn.
"Scheue niemals ein Wort."

Miranda nickte und ging langsam zu dem Troll.
"Ich hoffe es geht" sagte sie sanft zu diesem und schaute kurz zu Laurus.
Ihr Blick war sanft.

Laurus begann das Gesagte sogleich in Trollsprache zu übersetzen.
Das heisst, seine Stimme nahm eine ganz andere Tonlage an.
So wie die Trolle stets sprachen, sprach nun auch Laurus.
In unglaublicher Tiefe und gebrumse, dass die Stimme nur so vibrierte.
Wirklich, es sah komisch aus bei dem Izhiken, weil es gar nicht passte.
Der Troll sah zu Laurus und dann wieder zu Miranda.
Auch er brummte einige Worte vor sich her, während Laurus dann übersetzte.
"Dieser Sump sagt, dass du ehrenvoll gekämpft und gewonnen hast. Es ist ein fairer Kampf gewesen und das Leiden niemals durch Waffen entstehen."

Miranda nickte und berührte kurz sanft den Sump.
"Es war mir eine Freunde mit ihm zu kämpfen"
sagte sie dann und lächelte auch sanft.

Erneut übersetzte Laurus und der Troll nickte einige Zeit.
Laurus lächelte dann und sah wieder zu Miranda.
"Auch er ist erfreut, denn Kampf geführt zu haben, Àmàela, Bekannte des Prinzen und Trägerin des Ringes. Mit Céns Klinge hast du dich als würdig erwiesen und gekämpft hinzu zum Sieg. Denn siegen heisst nicht töten, sondern Eintracht und gegenseitige Anerkennung."
Der Troll murmelte nun wieder einige Worte von sich und machte Anstalten zu gehen.
Laurus übersetzte sogleich.
"Der Sump verabschiedet sich von dir, Àmàela, denn seine Brüder wollen weiterziehn und sehen, was das Fest noch mit sich bringt."

"Ich wünsche ihm und seinen Brüdern noch eine gute Reise" sagte Miranda und
lächelte immer noch.
Ihr Blick ging kurz zu Djano,
sie wurde gleich zu ihm gehen.
Sie wollte sich auch noch genauer das fest angucken oder
sollte sie nochmal gegen jemanden kämpfen?

Laurus sagte Mirandas letzte Worte und die Trolle gingen ab, während der Izhike sich wieder Miranda zuwandte.
Wie schön sie doch war in dieser Gestalt.
"Du bist anmutig", sagte er.
"Wie aus Marmor gemeiselt. Möchtest du mehr zeigen? Es gibt einen Kampf, mit tanz vereint...jeder kämpft gegen sich selber und die Unsichtbarkeit."

Miranda wurde leicht rot und lächelte verlegen.
"Demali" sagte sie und überlegte dann weiter über das andere Gesprochene.
"Kann ich es mir erstmal ansehen?" fragte sie leise.

Laurus deutete mit seiner Hand, mit zukommen und lief voran.
"Yawà."
Sie kamen wieder bei der kleinen "Bühne" an, auf der bereits der erste Kämpfer tänzelte.
Dieses Mal waren es vorallem Maien, die zusahen und Djano noch mit Cén zurück geblieben.
Doch sie würden schon kommen, wenn es Zeit würde.
Denn Gehetze kannte man nicht.
Nur endlosigkeit.
Und während der junge Maien sich schwang, seine langen und wahlrossartigen Zähne schimmerten im Licht, deutete Laurus Miranda gut zuzuschauen und versuchen zu verstehen.
"Jeder Kämpfer erzählt eine Geschichte", sagte der Izhike mit ruhiger und angenehmer Stimme.
Der Maien schwang sich in der Luft hin und her, während er aus seinem Köcher zwei Pfeile zog und sie mit dem Bogen hoch in die Luft schos.
"Dieser Maien ist ein Bogenschütze. Sein Herz vereint mit der Luft und dem Getier das dort fliegt."
Die Pfeile schossen wieder hinab gegen die Erde, wobei der Maien einen dritten Pfeil gezückt hatte und ihn mit grossem schlänker um seine Achse schwang und die beiden Pfeile darauf abprallten und gegen einen Pfosten in der Mitte der Bühne sausten.
Sie blieben darin haften und die Wesen applaudierten um Beifall.
Der Maien machte eine leichte verbeugtung, zog dann erneut zwei Pfeile.
Diese beiden, und den von vorhin in der Hand, also drei, spannte er wieder und schoss sie alle gleichzeitig in die Luft.
Während sie in die Höhe schossen, tanzte der Maien um den Pfosten, schwang sich auf dessen Spitze und mit einer Schraube hüpfte er wieder hinab.
So leicht wie die Izhiken waren die Maien nicht, daher sprangen sie auch nicht so hoch.
Und erneut rasten die Pfeile zu Boden.
Der Maien stellte sich entschlossen darunter und sie zielten allesamt haarscharf an ihm vorbei.
Erneutes klatschen kam und Laurus stimmte mitein.

Miranda hörte interessiert zu und
beobachtete dabei auch den Maien.
Sie klatschte auch und
es sah wirklich gut aus was er da tat.
Konnte sie den auch sowas?
Nachdenklich schuate sie drein und überlegte wegen der Frage.
"Es sieht schön aus" sagte sie sanft und
schaute dann zu Laurus.
Was könnte sie vorstellen...

Laurus nickte und er blickte aufmerksam zu dem Maien, was er als nächstes tat.
Dieser tänzelte nun um die drei Pfeilen, die im Boden eingsteckt waren und schoss weitere in die Erde.
"Luft und Erde, die Verbindung darin", sagte Laurus und er sah friedlich zu dem Kämpfer.
"Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Er erzählt von seinem ersten Kampf. Den Pfeilen seines Lehrmeisters und dem richtigen Weg, den er einschlug. Er sagt, dass jeder sich selbst einen Stein setzen muss. Das Leben wir einem nicht gemacht, man muss es sich selber verdienen und dafür kämpfen. Die drei Pfeile um die er tanzt, sind seine drei Frauen, die er allesamt liebt. Sie bilden den Kern, das Hauptgeschehen, um das sich sein Leben dreht."
Erneut schoss der Maien Pfeile in die Luft, dieses Mal vier auf einmal, so viel der Bogen und seine geschickten Finger vermochte abzuschiessen auf einmal.
Er schoss sie wagrecht auf einen Troll zu und ehe sie diesen erreichten, machten sie von selber kehrt und drehten sich im Kreise.
"Die kreisenden Pfeile", sprach Laurus ruhig, der alles gut verstand.
"Die Gezeiten, das Geschehen...die Endlosigkeit. Die Weisheit und die Vollkommenheit. Habe keien Furcht, Àmàela. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Traue dich und gehe hinein. Zeige, dass auch du eine von uns bist."

Miranda lauschte Laurus,
was man alles nur dadurch rausfinden konnte über den Maien.
Vorsichtig ging sie hinein und strich sich durchs Haar.
Ihr Blick war zu den anderen Zuschauern nun gegangen und dann zu Laurus.
Sie nahm das Rohr und pustete herein und Feuerlinien umspielten ihren Körper.
Miranda selbst drehte sich leicht in mitten des Feuers und
hob dann sanft ihre Hände,
das Feuer ging kurz an ihren Händen hoch und
dann hinauf zum Himmel.
Miranda machte einen leichten Sprung und eine Ruckwärts Rollein der Luft und
landete auf ihren beiden Händen und machte nun einen Handstand,
wo sie ein elegante Bewegung vollführte.
Das Feuer kam nun wieder und glitt an ihrem Körper hinab.