RE: Küsten am Meer - 5

Sie lächelte ihn an.
"Nun falls du es noch nicht wusstest hat meine Wohnung eine Videoüberwachung...warum auch immer, aber mit etwas Zauberei kann man die Zeit so umstellen das wir darauf zu sehen sind wie wir Mittags um die Zeit hinein gehen wenn der noch in seinem Turm ist und wir gerade heraus kamen als er wieder kam. Niemand wird dir nachweisen können das du es warst, bzw. wir es waren" , lächelte Elena.
Ja, wenn seine Mutter ihnen das glaubte waren sie aus dem Schneider.

Maximilian war begeistert.
"Oh El, du bist ein Genie! Jaja, das machen wir gleich so, auf jeden Fall!"

Elena schnappte sich seine Hand.
"Los, er ist gleich bei dir! Wir müssen zu mir!" , sagte sie.
Sie konnte ja nicht zu lassen das ihm was geschar.
"Im übrigen, danke. Mir war schon immer klar das ich ein Genie, ein Engel und der Träum aller Männer bin" , sagte sie übertrieben selbstbewusst. Doch sie warf Max noch ein Lächeln zu.

Max nahm Elenas Hand.
Er nickte und war bereit zum apparieren.
Hoffentlich war es noch nicht zu spät.

El saß am oberen Rand der Klippe und sah zum Horizont.
Sie beobachtete die Schiffe die auf dem Weg in den Hafen waren.
Ein kleines sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen.
Sie wusste das ihre Eule bei Max angekommen war und das war es was sie strahlen lies.
Da nur er die Zeilen lesen konnte und niemand anderes.
Wie sehr sie Zauberei doch liebte.
Das Meer schlug mit seinen Wellen gegen die Klippen und Steine unter ihr.
Die Meeresluft roch nach Salz und Fisch.

Max' Brief an Elena kam zurück mit ihrer Eule:

Hi El,

sorry, aber ich hab Hausaurest bekommen.
Ka für wie lange.
Sorry nochmal, wirklich eine dumme Idee gewesen.
Aber danke für deine Hilfe, sonst wäre es wohl schlimmer geworden...
Max

P.s. nette Eule^^
musst sie wohl mal umerziehn, oder schick mir eine, die nicht beisst

El lachte als sie den Brief laß.
Sie stand auf, strich ihrer Eule über den Kopf und ging die Küste ein Stück entlang.
Max tat ihr Leid...sie fragte sich warum er nicht auch auszog, alt genug war er schließlich.
Sie zauberterte Pergament, Tinte herbei und schrieb zurück.
Den Brief gab sie der Eule.

Vermissen ist ein schönes Wort, also sag es ruhig, sprich es aus
Ne, ich leb ja eig ganz gut zu Hause.
Ich find nicht, dass ich ausziehn müsste.
Aber wie du gesagt hast, meine Sache
Wünsch dir noch viel Spass da draussen.
Und mach keinen Unsinn, so wie ich!
Max

Einige Tage später lief Elena am Strand entlang.
Das Wetter war sonnig und warm.
Sie trug ein violettes Kleid, die Haare zusammen gebunden.
Elena hielt in ihrer rechten Hand ein Buch in dem sie zeichnete.
Sie setzte sich auf die Klippe und begann zu zeichnen.
Die Zeichnung würde sie dann Max schicken.
Da sie annahm das er noch immer im Hauserrest hatte, wollte sie etwas gutes tun.

Magnolia lief hinunter zur Küste.
Ihr blau gefärbtes Haar wehte im Wind und sie lächelte vor sich hin.
Heute war ein guter Tag.
Ein schöner Tag.
Ein Tag voller Erinnerungen und gewidmet für die See.
Die junge Frau fand eine schöne Stelle, direkt am Rand der hohen Felsen und setzte sich dahin.
An Höhenangst litt sie nicht und befürchten musste sie auch nichts.
Der Wind würde sie schon nicht über die Kante wehen.
Denn heute war er auf ihrer Seite.
Heute kühlte er ihre Haut und wärmte sie, wann sie fror.

Magnolia brauchte sich nicht umzudrehen, sie wusste gleich, wer sich ihr näherte und auf einmal hinter ihr stand.
Diese Schritte kannte sie.
"Ein schöner Abend", sagte Magnolia, die verträumt auf das Meer sah und ein wenig über ihre Arme strich.
Anthony setzte sich zu ihr.
Ja, ein schöner Abend.
Das war es wirklich.
Die Sonne war am untergehn und zeigte sich in vollster pracht.
Anthony hatte soeben den Leuchtturm eingeschaltet und die Torvus' draussen sitzen sehn.
"Bedrückt dich etwas?", fragte er sie.
"Bedrücken? Nein. Und dich?"
Anthony sah lieblich zu seiner Cousine.
"Nein", sagte nun auch er und beide wandten sich wieder dem Schauspiel der See zu.
Anthonys Blick war ruhig und mit sanften Worten begann er leise ein Gedicht.
Eines, das ihm vor kurzem durch den Kopf gegangen war.
Eines, das hierzu gut passte und für sich selber sprach.
"Wo ruhig sich und wilder
Unstete Wellen teilen,
Des Lebens schöne Bilder
Und Kläng verworren eilen..."

Magnolia lauschte Anthonys sanfter Stimme und sie lächelte.
Wer sagte, dass ihr Cousin kein guter Mensch war?
Sie kannte sein Herz und wusste, er hatte es stets richtig getan.
"Wo ist der sichre Halt?
So ferne, was wir sollen,
So dunkel, was wir wollen..."
"Faßt alle die Gewalt."
Anthony verstummte.
Er sah zu Magnolia, die das Gedicht beendet hatte und er legte einen Arm um sie.
"Faßt alle die Gewalt."

"Woran denksst du, Anthony?"
"Ich weiss nicht...an das Leben, eben."
Anthony schüttelte den Kopf.
"Das eben."
Magnolia lehnte sich leicht an in.
"Ja", erwiderte sie darauf und seufzte leicht.
"Manchmal, da fühle ich mich schuldig und dumm."
"Das musst du nicht, du trägst keine Verantwortung. Wenn sich einer schuldig fühlen sollte, dann bin das ich. Weil ich einfach gegangen bin und nicht mehr gehe. Aber so geht es halt. Wer nicht für sich alleine kämpft, wird niemals das erreichen, was er will. Auf Menschen ist kein Verlass."
"Und trotzdem brauchst du sie."
"Jeder braucht Menschen", meinte er und liess ab von ihr.
Anthony stand auf.
"Komm wir gehn rein. Es wird kalt."

Magnolia stand dann auch auf.
Ja, die Sonne war schon fast ganz unter gegangen und es war dunkler geworden.
Was Anthony da sagte, hatte seine Richtigkeit.
Man konnte nicht einfach warten und hoffen, dass die Leute einem das Leben schöner machten.
Man sollte niemals zu viel erwarten, sondern selber handeln.
Und so ging sie mit ihm zurück in den Leuchtturm, wo sie ihm gesellschaft leistete.
Denn Anthony war für sie ein Bruder geworden, mit dem sie sprechen konnte und der sie verstand.
Diese Familie, in der sie waren, war nicht leicht.
Sie mussten schon selber dafür sorgen, dass es besser ging.
Damit man nicht so endete wie Julie und Michael hier am Friedhof.

Elena saß mit Jeremy an der Küste.
"Was hast du mir denn jetzt zu erzählen?" , fragte dieser seine Schwester.
"Mhm...ich bin mit Max zusammen" , sagte sie leise.
"Bitte, was? Elena Gilbert was tust du nur?" , entrüstete sich Jeremy.
"Was ich tue? Jermey Gilbert, das weißt du ganz genau. Ich liebe einen Mann und mehr nicht! Gönne mir doch mal mein Glück nach der Sache mit Matt" , meinte Elena kühl.
"Das tue ich auch, aber du warst so fertig die letzte Zeit wegen ihm" , gab Jermey zurück.
"Jermey, vergiss es. Lern ihn erst einmal kennen" , winkte Elena ab.
"Das werde ich sicherlich tun" , meinte Jermey.
"Okay!" , gab Elena zurück.
Sie war endlich glücklich und Jermey musste alles schlecht machen.
Er hatte ja recht, sie war fertig wegen ihm gewesen, aber jetzt war sie wegen ihm glücklicher als jede Andere auf der Welt.
Sie blickte verträumt auf das Meer hinaus.
Jeremy sah ebenso verträumt aus, aber sicher nicht wegen dem Freund seiner Schwester.
Auch wer hatte jemand kennen gelernt und war verliebt.