RE: Küsten am Meer - 8

Brandon rührte sich einen guten Augenblick nicht, sondern blickte die junge Torvus vor sich an.
Single.
Die Erziehung eines Sprösslings, wie sie es ausdrückte kurz und bündig: Baby.
Einen Tyrannen.
"Bemerkenswert", er schloss seinen Mund und seine so ernsten Gesichtszüge entspannten sich etwas.
Ruhig blickte er ihr entgegen.
"Hören Sie Miss Torvus, ich bin weder ein Tyrann noch ein Erzieher.
Das einzige das ich wohlbemerkt", dabei legte er eine Pause ein, "erziehe... sind einzig und allein meine Gewehre.
Denn ich schiesse ab und zu gerne, da ich die Jagd betreibe."
Brandon begutachtete die junge Frau vor ihm, mit leichtem Spott innerlich.
"Und das mit Vorliebe Miss Torvus.
Tiere haben sehr wohl eine Wahl Miss, einen besseren den Sie glauben.
Denn Sie haben einen Instinkt und einer der besser funktioniert als bei einigen Menschen.
Ausser natürlich wenn man sie einsperrt werden, aber weswegen sollte dies bei den Menschen denn nicht auch der Fall sein?"
Brandon schwang sich vom Pferd und trat auf die Frau zu, dabei redete er auf sie ein.
"Ich stelle Ihnen nun eine Frage Miss Torvus, waren Sie schon einmal eingesperrt?"

"Sie jagen?"
Magnolia rümpfte die Nase und sie hörte dem Otopianer leicht kopfschüttelnd zu.
Was für eine schreckliche Sportart!
"Ich war noch nie eingesperrt, nein", sagte sie darauf.
"Sie etwa?
Ich bin der Meinung, dass man Tiere nicht zum Spass jagen sollte...nur zum Zweck.
Höchstens."

Christopher musste leicht auflächeln, auf ihren Kommentar.
Er hatte sich so etwas schon von ihr gedacht.
Ein sonderbares Mädchen tatsächlich.
Bestimmt war es sie, die einstige Geliebte des Prinzen.
So wie er einst gehört hatte, wie man sie beschrieben hatte.
Eine waagemutige Frau, die rebellisch auf sich selbst schaute und ihn nicht nach Otopia begleiten wollte.
Oder aber, er hat sie gezwungen zu bleiben, dies war natürlich nur ein Mythos.
Alles reine Gerüchte, der Grund auf Brandons eigentliche Reise.
Er wollte die einstige Geliebte Joels finden und befragen.
"Wenn Sie erst mein Anwesen in betracht bezogen haben Miss Torvus, so werden Sie feststellen, dass Sie im Unrecht sind mit Ihrer Einstellung mir gegenüber bzw. der Sportart oder wie Sie es bevorzugen zu nennen", Brandon räusperte sich.
"Die Tiere verdienen ihren eigentlichen Zweck und stillen den Hunger schlussendlich doch.
Sie sind doch hoffentlich nicht Vegatarierin?"

"Doch, manchmal bin ich Vegetarierin", sagte Magnolia, wissend wie komisch sich das anhörte.
"Ja, je nach Laune und Jahreszeit."

"Hm", Brandon stellte diese Aussage zufrieden, sie konnte also beides.
Brav.
"Ich bin mir sicher, Sie werden meine Meinung nicht ganz Verachtung widmen, Miss Torvus.
Denn meinen eigenen Tieren geht es gut, es fehlt ihnen an nichts... sie sind wohl auf.
Doch nun brauche ich Ihre Hilfe", Brandon schien leicht etwas fraglich in den Augen, "würden Sie dennoch eine Einladung annehmen?
Mein Name ist Brandon, Christopher Brandon, ehemaliger Colonel auf den Schlachtfeldern Otopias.
Ostfrond."

Magnolia wurde die Sache leicht unheimlich.
Besonders als er sie vorstellte.
Ein Colonel...war das nicht eine Art Offiziersrang?
Sie hatte keine Ahnung.
"Oh, eh...gut.
Eine Ehre, Colonel.
Wie kann ich Ihnen denn helfen?"

Eine Ehre, Colonel, das Mädchen hatte Manieren ohne Zweifel es musste sie sein.
"Informationen", beantwortete Brandon darauf und wollte kein Geheimnis machen.
Gleich zum Punkt, das Mädchen wurde schon misstrauisch genug.
"Mir kam zu Ohren, dass es selbst in der Menschenwelt an Zauberwesen spukt.
Lieg ich mit meiner Annahme richtig Miss... das Sie mit Magie gesegnet wurden?", drückte sich Brandon so aus, was wohl für sie sprach.

[ i love him ♥]

"Sie wollen wissen, ob ich eine Hexe bin", brachte Maggie die Sache auf den Punkt.
"Ja, ich bin eine Hexe", sagte sie.
"Stört Sie das?
Also mich stört es, dass sie Jäger sind...dafür müssen Sie damit leben, dass ich zaubern kann."

[du bist voll lieb! :-* danke dir ]

"Und genau aus diesem Grund Miss Torvus", Brandon trat vor sie und blickte ihr ruhig und eingehend in die Augen.
"Bitte ich Sie, mich zu begleiten.
Ich bin hier um über die Zauberwelt zu erfahren.
Wahrheit Miss Torvus.
Die Suche nach der ganze Wahrheit, das ist mein Grund weshalb ich hierher gekommen bin."

Wahrheit Miss Torvus.
Wie sich das anhörte.
War er etwa ein Geheimagent?
Nicht in diesen Kleidern, bestimmt nicht.
Und doch wirkte alles so unwahrscheinlich.
"Und was...was sollte die Wahrheit mit mir zu tun haben?"
Sie schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich durchs Haar.
"Ich denke, Sie machen sich etwas vor.
Ich bin nur eine einfache Hexe, wenn Sie nach Magiern suchen, dann gehen Sie am besten ins Ministerium, dort hat es eine Menge erstklassige Auroren."

"Im Gegenteil Miss Torvus, ich bin nicht interessiert an das Ministerium und das ganz und gar nicht", seine grosse Hand in dem Lederhandschuh umklammerte Magnolias linke Schulter.
"Sie werden feststellen, dass ich ein vorzüglicher Gastgeber sein werde, Miss Torvus.
Und mich mir öffnen", ernst war sein Gesicht und auffordernd, Brandon hatte nicht vor ihre eine Wahl zu lassen.
Den in seinen Augen war es sie und keine andere, die ihn aus seiner misslichen Lage noch retten konnte.

Magnolia blickte auf ihre Schulter und seinen harten Griff.
Da wurde es ihr klar: Dieser Typ führte nichts Gutes im Schilde.
Automatisch zuckte sie und Magnolia wollte handeln.
"Ähm..."
Schnell schnellte ihre Hand dann in die Umhangstasche - Maggie wollte nach ihrem Zauberstab greifen.

Brandon blickte vielsagend zu ihr und noch bevor sie überhaupt den Zauberstab griff bereit in ihrer Hand halten konnte, so hielt auch Brandon ihre zweite fest.
Leicht räusperte er sich und hob auffordernd eine Augenbraue.
"Miss Torvus, nach Ihnen", dabei hob er sie mit den Handgelenken hoch und schleuderte sie leicht in der Luft, allerdings hielt er die junge Frau dabei fest.
Er setzte sie auf das Pferd und griff anstelle von ihr, ihren Zauberstab.
"In Otopia werden Sie ihn wieder bekommen."

"Das glaube ich Ihnen nicht!", zischte Magnolia, die versuchte sich zu wehren.
Doch Brandon war erfahren und konnte sie gut im Schach halten.
So blieb ihr keine andere Wahl, als mit zu gehn.
Mit diesem angeblichen "Gentleman."

Brandon hob seine Augenbrauen erneut.
Sie glaubte ihm nicht?
"Mit Erlaub", leicht näherte er sich ihrem Gesicht, "doch ich glaube ich bin es, der die Entscheidungen trifft.
Miss, ich halte mein Wort und dies stehts.
Mit allem Respekt Ihrer Magie, doch ich glaube kaum das er Ihnen dort noch dienen wird, wenn höchstens als Zahnstocher."
Brandon schwang sich hinter Magnolia aufs Pferd, drückte sie seitlich runter, so das sie mit dem Kopf auf der rechten Seite runte rhing und mit den Füssen bei der anderen.
Brandon gallopierte mit ihr davon.