RE: Küsten am Meer - 10

Es war ein kühler Sommertag.
Das Meer rauschte und schaumte an den Klippen.
Ein frischer Wind wehte von den Hügeln her.
Maximilian nahm einen kräftigen Zug seiner Zigarette und trat an den Küstenrand.
Zwei krähende Möwen flogen vor ihm her.

Ein kühler Sommertag, das war es was Elena gebraucht hatte.
Dieser Tag erforderte einen Spaziergang an der Küste.
Schottland war ihre Heimat geworden, irgendwie.
Das Rauschen des Meeres in ihren Ohren, der Wind an ihrem Pferdeschwanz zehrte und die ein oder andere Strähne daraus löste.
Elena seufzte leise während sie umher lief.
In der Ferne sah sie jemanden.
Jemanden der ihr mehr als nur bekannt vorkam.
Langsam näherte sie sich der Person.
Vor ihren Augen verdeutlichte sich das Bild das sie so oft schon gesehen hatte.
Er stand da, die Zigarette in der Hand, einen tiefen Zug nehmend.
Mit jedem Schritt schlug ihr Herz schneller, das ungewöhnliche Gefühl in ihrem Bauch nahm wieder Form an.
Es war Aufregung, Freude, Angst, einfach ein Haufen Gefühle.
Die Möwen über ihnen krähten als wären sie eigentlich zwei schwarze Raben.
Einen Moment lang verfolgte Elena sie, wie sie mit den Flügeln schlugen, sich treiben ließen.
"Maximillian?", fragte sie leise, aber laut genug damit er sie hörte.
Sie stand einige Schritte von ihm weg.
Aufmerksam nahm sie jedes Detail des Mannes vor sich wahr.

Maximilian drehte seinen Kopf.
Er kannte diese Stimme.
Niemand hatte seinen Namen jemals so genannt, wie sie.
"Elena?"
Maximilian öffnete erstaunt seinen Mund.
Ganz überrascht, sie hier anzutreffen.
"Oh mein Gott, du bist es!"
Sogleich näherte er sich ihr mit einem Schritt, um sie dann schliesslich - wenn sie ihn denn liess - vorsichtig zu umarmen.

Wenn es in jenem Moment möglich gewesen wäre, hätte ihr Herz noch viel schneller geschlagen.
Nie, nie hatte jemand ihren Namen so schön ausgesprochen wie er.
Als er erstaunt da stand, lächelte sie leicht.
"Überrascht?", fragte sie ihn schmunzelnd.
Es war überhaupt überraschend das sie sich bisher nie hier getroffen hatten.
Manchmal spielte das Schicksal nicht so wie man es sich wünschte.
"Ja, allerdings. Wie geht es dir?"
Sie konnte nicht anders als es zu zulassen das er sie vorsichtig in den Arm nahm.
Sofort nahm sie seinen Geruch wahr, den den sie so geliebt hatte.
Elena erwiderte die Umarmung.

"Mensch, es ist toll dich zu sehen!", sagte Maximilian, der ihr kurz über den Rücken strich.
Sie lösten sich dann von der Umarmung und Maximilian rauchte seine Zigarette fertig.
Schliesslich waren seine Hände frei und seine Aufmerksamkeit galt ganz ihr.
"Ja, ich war im Ausland.
Ein Jahr lang in Amerika.
Und du?
Wie immer siehst du fabelhaft aus."

Elena lächelte schwach, als sie sich von einander lösten.
Sie hoffte, er hatte nicht gemerkt was diese überraschende Begegnung bei ihr auslöste.
"Ich...eigentlich, naja die meiste Zeit habe ich wohl an diesem Ort verbracht.
Jedoch war ich in den letzten Monaten in Seattle und Florenz"
Irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl, welches sich nun in ihr breit machte.
"Du siehst auch gut aus, aber das sahst du ja schon immer.
Was gibt es denn bei dir neues?", fragte sie ihn schließlich.
Ihre Zeit in Seattle hatte sie genutzt, für Veränderungen.

"Wow, Florenz, nicht schnell", antwortete Maximilian ihr.
Er musterte Elena.
Wie immer sah sie hinreissend aus.
"Ich habe oft an dich gedacht, ohne Scherz jetzt.
Hast du mal Lust mit mir auszugehen?"

"Tja, irgendwann musste ich ja mal an den Ort zurückkehren an dem ich geboren wurde", meinte sie.
Elena war vollkommen überrascht von dem was Maximillian ihr da sagte.
Er hatte an sie gedacht?
So wie sie an ihn?
Die junge Frau wendete den Blick von ihm ab und sah aufs Meer.
Sollte sie mit ihm sagen das auch sie an ihn gedacht hatte?
All die bereits vergangenen Monate, die zu Jahren wurden?
Elena sah ihn schließlich an.
"Ich gehe gerne mit dir aus", antwortete sie ihm.
Was sollte es schon?
Sie hatten ja schließlich eine schöne Zeit gehabt.

Maximilian atmete einmal tief durch.
Das fühlte sich klasse an.
Sie würde also mit ihm ausgehen.
Sie würden es noch einmal versuchen.
"Okay.
In die Disco?
Oder lieber was schickes mit dem Boot zur See?
Oder vielleicht beides?"
Er lachte leicht.

Elena musste einen Moment lang darüber nachdenken.
Sie würde es wirklich noch einmal versuchen.
"Beides, zuerst gehen wir tanzen und danach entführst du mich aufs Boot"
Schon lange war sie nicht mehr wirklich aus gewesen.
Warum auch?
Interesse an anderen Männern hatte sie nicht verspürt, dazu war Maximilian zu präsent gewesen.
Nicht körperlich weil er nicht bei ihr war und sich ihre Wege getrennt hatten, aber in Gedanken.
Elena konnte wahrscheinlich ein ganzes Buch über die Gedanken an ihr schreiben.
Die ausgemalten Storys, wie sie sich wieder trafen oder wie es hätte weitergehen können, wenn es anders gekommen wäre.
Sie sah wieder hinaus aufs Meer.
"Ich habe oft daran gedacht, wie es wäre dich noch einmal zu treffen.
Die Chance zu haben zu hören wie du meinen Namen sagst.
Ich habe oft davon geträumt, das es jetzt wahr ist und wir hier stehen.
Hier an dem Ort an dem quasi alles begann, außerhalb von Hogwarts, ist unglaublich schön.
Ich habe dich vermisst"
Elenas Stimme war leise, doch hörbar für Maximilian.
Sie wusste nicht genau warum sie es in diesem Moment gesagt hatte.
Vielleicht, weil sie wollte das er wusste das er ihr noch etwas bedeutete.
Das er ihr nie egal gewesen ist.

[es ist noch genauso wie früher, immer wenn du mit dem kerry bones acc on kommst, freu ich mich wie wahnsinn. danke für den schönen post. ich antworte, so rasch wie mäglich, wenn ich zeit finde =)]

Maximilian blickte Elena entgegen.
Er lauschte ihren Worten, musterte ihr Gesicht, das glänzend braune Haar und ihre schönen Augen.
Dann lächelte er sanft.
"Das klingt sehr poetisch", sagte er.
"Danke.
Habe ich dich jemals gekränkt?"

Elena lächelte leicht.
"Nein, nicht das ich mich entsinne. Habe ich dich jemals gekränkt?", fragte sie ihn.
Sie fragte sich ob sie ihm jemals weh getan hatte.
War es nicht schon schmerzlich genug, dass sie so lange hatten ohne einander auskommen?
Nur weil sich ihre Wege getrennt hatten?
"Wann möchtest du denn genau mit mir ausgehen?", wechselte Elena das Thema.

Maximilian war erleichtert, dass Elena ihm nicht böse war.
Und als sie das Thema wechselte, kam es ihm nur recht.
"Lass uns morgen Abend ausgehen", schlug er dann vor.
"Um 18 Uhr treffen wir uns hier."

Elena nickte.
"Gut, dann werde ich morgen um 18 Uhr hier sein", sagte sie zu ihm.
Sie freute sich schon darauf.
Für diesen Abend würde sie sich besondere Mühe geben.
Noch immer wollte sie ihm schließlich gefallen.
Elena glaubte zwar, sie gefiel ihm immer noch, aber ein bisschen aufstylen würde ja nicht schaden.
Er sollte sehen was für eine wundervolle Frau aus ihr geworden war.

Der nächste Abend brach an.
Maximilian wartete wie verabredet an der Küste.
Er hatte sich die Haare zurecht gestylt und ein dezenter Herrenduft umgab den jungen Mann.
Er trug ein modisches Hemd und dazu passende enge Jeans mit eleganten Schuhen.