RE: Haus der Familie Fox - 7

Ella zuckte zurück, da sie sich nicht verbrennen wollte.
Sie schaute zu Rul, schon ein wenig erschrocken, aber auch mitfühlend.
"Im Krieg gegen Kageyasu?" fragte sie dann. "Nein ich bin dir nicht böse... du bist schließlich
erwachsen und kannst machen was du willst" sagte sie dann und betrachtete dabei den Fisch in der Pfanne.
Vielleicht war es besser, dass Rul ihr nicht gesagt hatte, dass er im Krieg war.
Sonst hätte sie sich wahrscheinlich noch viel viel größere Sorgen und Gedanken gemacht.

Rul war froh, dass Ella ihm nicht allzu viele Fragen deswegen stellte.
Aber vielleicht würde sie das ja noch.
"Wenn du willst, kannst du schonmal den Salat schneiden", sagte Rul dann.
Er warf die Nudeln in das mittlerweile kochende Wasser und gab noch etwas Salz dazu.
Dann legte er den Deckel drauf und machte sich wieder an den Fisch.
"Wenn du willst, kann ich eine Woche bleiben, Ella."

Einverstanden nickte Ella und nahm den Salat. Sie begann ihn zu waschen und
dann auseinander zu rupfen, damit die Blätter nicht so riesig waren.
Lächelnd schaute sie kurz zu Rul. "Das wäre schön. Aber wo wohnst du dann?"

"Ich kann mir etwas mieten", schlug Rul vor, der gerne spontan war.
"Oder Freunde werden mich nehmen.
Irgendwer gestattet mich sicher."
Rul machte derweilen die Saucen für den Salat und den Fisch.

Ella ließ den Salat abtropfen und tat ihn dann in eine Schüssel.
Sie würde ihm gerne anbieten bei ihr zu bleiben, doch ihre Mutter würde
das sicher nicht gut heißen. Obwohl sie ja ihr Zimmer nicht verließ.
Außerdem würde er sich sicher langweilen, weil sie immer weg war.
"Ich würde dir gerne anbieten hier zu bleiben, aber ich bin immer Arbeiten."

"Um welche Zeit kommst du denn nach Haus?", fragte Rul sie darauf.
Er konnte sich eine kurze Pause vom Kochen leisten und lehnte sich daher gegen den Kühlschrank.
"Und welche Blumen hat deine Mutter gerne?"

"Nachts irgendwann" antwortete Ella darauf und holte schonmal Teller heraus.
Sie stellte diese auf die Anrichte und überlegte. Kopfschüttelnd zuckte sie
mit den Schultern. "Ich weiß nicht genau. Dad nie eine bestimmte Blumenart mitgebracht."
Sie senkte den Blick und lachte leise. "Damals als ich noch klein war, hab ich immer geweint
wenn er die Blumen dann in eine Vase gestellt hat. Ich habe ihn gehasst, weil er in meinen
Augen die Blumen getötet hat" erklärte sie.

Rul lachte herzlich und er umarmte Ella.
"Jaja, Ella...das Blumenmädchen."
Daraufhin küsste er sie auf die Wange und wandte sich dem Fisch wieder zu.
"Margeriten sind schön", sagte er.
"Wir sollten deiner Mutter alle drei Tage frische Blumen ins Zimmer stellen.
Und habt ihr einen Kamin?"

Ellas Wangen färbten sich leicht rot, als er sie umarmte und ihr einen Kuss
auf die Wange gab. Schnell nahm sie dann die Teller und stellte sie auf den Tisch,
der in der Küche stand. "Ja haben wir... sollen wir hier essen oder im Wohnzimmer?"
sie deutete auf den großen Esstisch im Wohnzimmer. Der Tisch in der Küche war etwas kleiner.

"Im Wohnzimmer wäre doch schön", sagte Rul, der sich dann umsah nach dem Geschirr.
Es war gut, hatten sie einen Kamin.
Rul las gerne vor, vielleicht konnte er Ella so nach der Arbeit einmal verwöhnen.

Ella nickte und ging ins Wohnzimmer.
Dort stellte sie die Teller hin und hielt dann jedoch inne.
"Ich geh eben nach oben und frag ob Mom mitessen möchte"
schnellen Schrittes lief sie dann nach oben und blieb vor der Schlafzimmertür stehen.
Dann drückte sie vorsichtig die Tür runter und trat in den Raum.
Die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Raum abgedunkelt war.
Ihre Mutter lag im Bett und starrte an die Decke. "Mom, ein Freund von mir... Rul, vielleicht
kennst du ihn noch... er- er hat gekocht, möchtest du mitessen?" fragte Ella und ging zu dem Tablett,
das sie ihrer Mutter heute morgen hochgebracht hatte.
"Ist das der, der dich so verändert hat?" fragte ihre Mutter und Ella atmtete tief durch.
Sie hasste es zu disskutieren. "Nein, er hat mich nicht verändert." antwortete sie ein wenig genervt.
"Ich habe keinen Hunger, ich bin müde" Ella nickte und wollte wieder gehen.
"Er kocht?" fragte ihre Mutter dann und schaute Ella an. Diese drehte sich zu ihr um und nickte.
"Wird er nicht enttäuscht sein, wenn du nichts anrührst?"
Ohne zu antworten, öffnete Ella die Tür und ließ ihre Mutter allein.
Unten in den Küche stellte sie das Tablett auf die Anrichte und begann den vollgekrümelten Teller
in die Spühle zu stellen, zusammen mit der Kaffeetasse.
"Sie wird nicht mitessen" sagte sie zu Rul, ohne ihn anzusehen.

Rul nickte.
"Das hab ich mir fast gedacht", sagte er, während er das Essen anrichtete.
Er drehte sich dann zu ihr und lächelte sanft.
"Macht auch nichts, wir lassen ihr was übrig.
Wo sind hier die Teller?"

Ella deutete auf einen Schrank. "Da drin" sagte sie.
"Was gibt es denn zu Trinken? Wir haben keinen Wein hier" erklärte Ella
und schaute zu dem Essen, dann jedoch wieder zu Rul.

Rul fasste sich am Kopf.
"Ach, ich hab keine Augen", sagte er und nahm dann das Geschirr aus dem Schrank.
Er begann das Essen in drei Teller aufzuteilen und es reichte gerade gut aus.
"Wasser sollte auch gehn", sagte er und wandte sich dann an Ella.
"Willst du das Essen deiner Mutter jetzt bringen, oder hast du etwas Alu zum abdecken?"

Ella ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche Wasser heraus.
Dann überlegte sie nicht lange und holte die Alufolie heraus.
Sie wollte ihre Mutter jetzt nciht nochmal sehen. "Wir packen es ihr besser ein. Sie hat gesagt sie ist müde"