RE: Markt - 1. Etage - 21

"Nein, überhaupt nicht!", motzte nun Cyrill und er weinte weiter.
Mirjelle runzelte die Stirn.
"Also wir müssen ihn untersuchen", sagte sie und zog den Jungen mit einem Ruck an sich.
Cyrill schrie und zabbelte, während sie ihn kurzerhand abcheckte und wieder loslies.
"Ich glaub er hat den Arm verstaucht."
Cyrill trollte herunter von dem Heuhaufen und er schritt zurück.
"Ich hab gesagt du sollst mich in Ruhe lassen!", rief er, während er einige Schritte zurück stolperte und sich schmerzhaft am Arm fasste und erneut zu weinen begann.
"Ist doch nur eine Verstauchung, Junge."

Luciana schmuntzelte hinter vorgehaltener Hand und beruigte sich dann.
Sie stand auf und ging auf ihn zu.
"Am besten wir gehen jetzt zurück in Ordnung?"
Wie stur Cyrill doch sein konnte.
Sie drehte sich dann zu Mirjelle. "Er ist ein sturer Bock. Ich entschuldige mich für sein Verhalten"

Mirjelle stand auf und sie nickte.
"Ja", sagte sie dann.
"Mach ihm einen warmen Tee oder sonst etwas.
Junge, wirklich, das ist keine schlimme Verletzung."
"Das weiss ich doch!", entgegnete Cyrill und er klammerte sich an Luciana.
"Und warum weinst du denn?"
"Weiss der Teufel warum, das will ich doch gar nicht!"
Er weinte weiter und Mirjelle schüttelte den Kopf.
Aus dem Jungen wurde sie nicht schlau.
"Passt auf dem Rückweg auf. Lebt wohl."

"Gott segne dich Mirjelle"
Luciana nahm Cyrills Hand und ging mit ihm hinaus.
"Jetzt gehen wir sofort zurück zum Laden" sagte sie zu ihm.

Cyrill wusch sich die letzten Tränen weg, während er mit Luciana aus der Seitengasse kam.
"Ich bin vom Dach gefallen", sagte er und kramste dann einen Zettel aus seiner Hosentasche mit etwas Mühe, da der Arm schmerzte.
"Verdammt, ich kann nichtmal mehr richtig fliegen!"
Er entfaltete dann das Traktat und reichte es Luciana.
"Lies, sowas muss man sich hier bieten lassen."

Luciana las den Zettel.
Sie musste sich heir ganz andere Sachen bieten lassen.
"Wir gehen jetzt erstmal zurück zum Laden. Dann versogre ich deinen Arm, okay?"

"Spinnst du, bin ich etwa ein Kind?
Ich kann für mich selbst sorgen", sagte Cyrill und er nahm ihr wieder das Traktat ab.
"Diese Idioten.
Tarabas regiert jetzt seit etwas mehr als 200 Jahren.
Da flippen sie aus, wenn er nicht sofort seinen Platz frei macht.
Pegasus hingegen hat gute 10'000 Jahre regiert und erst dann die Krone abgegen."
Er schüttelte den Kopf und vorne konnte man schon den Teeladen sehn.
Cyrill blieb stehn hinter der Ecke.
"Geh du voran, man soll uns nicht zusammen sehn."

Luciana schwieg und schüttelte nur leicht den Kopf.
Sie ging dann vor und betrat den Teeladen.

Cyrill kam etwas später nach.

--> Teeladen

Fleissig wurden überall bei den Schattenvampiren Steckbriefe aufgestellt mit einer angefertigten Skizze von dem jungen Cyrill.

An die Bewohner der Schattenvampire!
Gesucht wird ein kleiner Junge, der 5 Soldaten der Armee auf dem Marktplatz getötet hat!
Auszuliefern ist er an die Generäle der Gebirge!
Lohn: 1'000 Goldstücke

Yanez stand am Marktplatz und er kaute auf einer Zigarre herum.
Seine Blicke huschten wachsam durch die Mengen.
Hier waren sie, Frauen und Kinder, Händler und Kriegsleute.
Der portugiesische Neuvampir stand neben einem von Cyrills Steckbriefen, und er musterte das ganze.
Läppische 1'000 Goldstücke.
Im anbetracht eines Jungen unglaublich viel, aber wenn Vladimir und Feres wüssten, wer wirklich hinter dem kleinen Jungen steckten, hätten sie die Summe wohl um mindestens eine ganze 0 erhöht.

Mit ruhigen Schritten lief Josephine über den Markt, denn sie musste noch Nahrung holen.
Sie hatte die Steckbriefe gesehen und sich gewundert das dieser süsse Junge so etwas getan hatte.
Josephine kam dann bei Yanez vorbei und lächelte höflich an.
"Guten Tag." sagte sie mit sanfter Stimme wie immer und blickte wieder zu dem Steckbrief.
Abwesend strich sie sich über ihren schon teils runden Bauch.

"Madame", grüsste sie Yanez zurück und er hob kurz seinen Hut.
"Lang lebe Joel, Prinz von Otopia."

Josephine lächelte immer noch, aber sie machte einen kurzen Knix.
"Hoch lebe er." sagte sie dann und nickte einen Moment sanft.
Da sie nun nicht wusste was sie hätte sagen sollen, wurde es nun an der Zeit sein zu gehen.
"Einen angenehmen Tag noch der Herr." sagte sie höflich und ging langsam davon.

"Ja, und der König natürlich auch", sprach Yanez und da ging die Dame auch schon weiter.
Yanez setzte sich wieder den Hut auf und blickte wieder über das Gemängel auf dem Markt.