RE: Haus der Vane's - 25

Mary sah ihnen noch nach, dann schüttelte sie den Kopf und legte sich wieder in ihr Bett.
Sie verfiel in einen Traum...einen Traum, den sie schon oft hatte.
Und sie wusste, wenn sie aufwachte, würde sie sich für ihre Wünsche verfluchen.
Aber sie konnte nicht anders und so kam es, dass sie es dennoch genoss.

Mary kam in ihr Zimmer und sah sich ausdruckslos um. Wie müde sie es doch war, jeden Tag das gleiche zu erleben.
Diese Eintönigkeit machte sie irgendwann noch ganz kaputt, das wusste sie. Mary war nunmal nicht dafür geboren, sie fühlte sich nur wirklich wohl, wenn etwas geschah oder wenn sie einfach nur nicht alleine war. Ihre Eltern waren beide unten im Haus und genossen die Zeit zusammen. Immer noch versuchten sie alles nachzuholen, was sie in den ganzen Jahren nicht konnten. In den Jahren, die sie auf schmerzliche Weise vereint und dennoch getrennt waren. Seufzend lief sie zu ihrem Bett und ließ sich darauf sinken. Ob ihr Leben irgendwann wieder eine Wandlung nehmen würde? Ob sie irgendwann dem grauen Alltag entfliehen konnte? Was sie nicht alles in diesem Moment für eine Antwort gegeben hätte.
Mary sank in die Kissen und starrte nach oben. Lange Zeit lag sie einfach nur da und dachte nach. Dann hob sie ihren Arm und griff nach links zu ihrem kleinen Nachttischchen, dessen Schublade sie aufzog und etwas herausnahm.
Es war der Dolch Joels...das einzige, was sie von ihm hatte. Aber sie wollte sich nicht beschweren, denn immerhin war es besser als nichts.
Traurig lächelnd drückte sie die scharfe Spitze der Waffe an ihre Brust und legte die Hände auf den Griff.
Wenn sie einmal sterben wollte, dann nur durch die Klinge dessen...
Das Mädchen schloss die Augen und versank in einen Tagtraum. Wie real Wünsche doch sein konnten, wenn die Wirklichkeit genau dem Gegenteil entsprach.

Cyprien kam vor dem Haus der Vanes an.
Er blickte fassziniert zu dem Gebäude.
Er legte dann seine Hände in die Hosentasche und trat pfeiffend ein, er klopfte dann schliesslich als er bei der Tür ankam und wartete.

Eine Hauselfe öffnete und blickte leicht ängstlich zu Cyprien auf.
"Guten Tag, Mister. Wenn wünscht Ihr denn zu sprechen?"

"Ich wünsche zu Mary Vane", sagte Cyprien und bilckte hinein.
'Muss wohl so einige prunktvolle Dinge hier geben.'

Die Hauselfe piepste noch etwas unverständliches, verbeugte sich und verschwand.
Kurz darauf erschien Mary an der Tür und sah fragend zu Cyprien.
"Oh hallo, was machst du denn hier?"
Sie lächelte.

Cyprien blickte zu ihr auf und lächelte leicht unsicher.
"Hallo Mary.
Darf ich eintreten? Ich wollte dich einmal besuchen kommen und dich fragen wie es dir so geht", er hielt seine Arme brav hinter den Rücken und blickte freundlich zu ihr hoch.

Mary hob überrascht beide Augenbrauen. Das hätte sie nun wirklich nicht erwartet!
"Oh, das freut mich", sagte sie lächelnd und bat ihn mit einer einladenen Geste ins Haus hinein.
"Mir geht es ganz gut. Und dir?"
Sie strich sich über die schweißnasse Stirn und grinste entschuldigend.
"Tut mir leid, dass ich vielleicht etwas zerzaust aussehe, aber ich habe gerade trainiert, musst du wissen."

"Trainniert?", fragte Cyprien.
Er trat ein und blickte sich um.
Sah ja wie in einem Schloss aus!
Er pfiff.
"Schöne Behausung.
Einbrecher blicken sich hier wohl manchmal gerne?", fragte Cyprien.
"Kann nicht klagen Mary."

"Ja, trainiert. Kämpfen und so", sie grinste und zwinkerte leicht.
Als er sich so umsah, tat sie es ihm gleich.
Es sah schon recht prunkvoll aus, aber Mary war so daran gewöhnt, dass es ihr kaum auffiel.
"Das freut mich", meinte sie noch nickend und sah wieder zu ihm.
"Und das war wirklich der einzige Grund, warum du vorbeischaust, sicher?"
Irgendwie konnte sie das noch nicht recht glauben.
"Einbrecher", kicherte Mary und wank ab.

"Du bist Aurorin, richtig?", schlussfolderte Cyprien zufrieden.
"Äh nun... hm... also wenn ich ein Einbrecher wäre, würde ich gerne mal hier vorbei schauen kommen.
Gibt es denn so ein Hochkompliziertes Sicherheitssystem?", fragte Cyprien freundlich.
"Eigentlich hab ich an dich gedacht, wollte Mal von Hogwarts rauskommen und dich besuchen kommen."

Wie süß von ihm, dachte sie schmunzelnd.
"Sicherheitssystem? Nein, das brauchen wir doch nicht!", lachte Mary.
"Schau, hier wohnen drei Zauberer, die im Zaubereiministerium arbeiten und noch dazu einige Hauselfen und normale Diener. Nein, das wäre so oder so nicht nötig. Wir können schon auf unsere Dinge aufpassen."
Sie sah ihn fragend an und grinste, weil er durch das Trainieren darauf schlussfolgerte, dass sie Aurorin war.
"Na ja, Aurorin im 1. Ausbildungsjahr, aber ich traniere schon seit ich denken kann."
Sie wies dann auf eine Tür.
"Magst du mitkommen? Ich hab grade erst angefangen und eigentlich mag ich es nicht, gleich wieder aufzuhören. Vielleicht kannst du mir ja ein paar Tricks zeigen."
Mary lächelte.

"Äh seid du denken kannst schon?", fragte Cyprien ein wenig verblüfft.
Er lächelte dann etwas scheinheillig.
Interessant, hier lebten ja eine Menge Leute.
"Natürlich, Mary.
Ich kann ein wenig Karate, aber ehrlich glaube ich, dass du mir weitaus mehr beibringen kannst als ich dir."Cyprien war bereit ihr zu Folgen.
"Stimmt es, dass du einigen Möbeln verkauft hattest?"

Mary nickte leicht lächelnd und ging dann los, durch die Tür, in den unteren Salon, hinaus in den Garten.
Dort blühten die schönsten Rosen, in allen Farben.
"Karate ist super, Cyprien. Oder darf ich dich Cyp nennen? Ich mag Spitznamen lieber, musst du wissen."
Dabei dachte sie komischer Weise an Mortimer, den sie leider auch schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Morti..., dachte Mary lächelnd.
"Oh ja, aber ich hab sie nicht verkauft, sondern verschenkt."
Das Mädchen schritt weiter, bis zu dem Platz, wo vor kurzem noch das große Schiff der Folks gestanden hatte.
Davon zu sehen war allerdings nichts mehr. Ganz im Gegenteil, eine große Matratze säumte die große Fläche.

"Nenn mich ruhig Cyp", sagte Cyprien zu ihr.
'Hab ich's mir doch gedacht', ging es ihm durch den Kopf.
"Meine Mutter hätte es auch nötig, eine solche Wohltäterin wie dich zu haben.
Sie mag nämlich gerne Schmuck, aber kann sich leider keinen leisten."