RE: Quelle - 12

Mary hörte Schritte und biss sich auf die Lippe. Was sollte sie jetzt machen? Joel wollte zu Tarabas gehen und Mary wollte mit. Allerdings...so wie sie aussah, würde Joel sie sofort erkennen und bestimmt wegschicken. Aber nein, das ging nicht!
Also lief sie den Gang entlang, in der Hoffnung, Mentor würde sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Da fiel ihr der Vorhang ein und dieser war ihre einzige Rettung. Schnell schlüpfte sie dahinter und verdeckte sich damit.
Plötzlich bemerkte sie, dass Dienerkleidung neben ihr hinter dem Vorhang lag. Es macht in ihr Klick und sie hatte schon eine genau Vorstellung davon, wie sie als nächstes handeln würde. Allerdings wollte sie noch abwarten, bis Mentor verschwunden wäre.

Die Tür ging auf und Mentor ging neben ihr vorbei.

Mary hielt die Luft an und drückte sich so sehr an die Wand, die sich hinter ihr befand, damit er sie nicht entdecken würde.
Jetzt musste sie schnell handeln! Joel durfte nicht ohne sie gehen, also griff sie in ihren Umhang und zog den Dolch Joels heraus.
Diesen betrachtete sie einen Moment mit einem Lächeln und schüttelte den Kopf grinsend. Es war vielleicht eine dumme Idee, aber besser als nichts und für den Vampir würde sie alles tuhen. Ihre Haare waren ihr in diesem Zusammenhang nicht mal ein bisschen wichtig.
Mary griff die Strähnen mit der linken Hand zusammen und zog sie nach vorne, so dass sie sie alle sehen konnte. Dann legte sie die Klinge des Dolches oberhalb ihrer Hand und schnitt sich den Zopf ab. Die junge Frau atmete schwer aus, schmiss dann die Haare allerdings zur Seite und griff sich die Dienerkleidung, die sie überzog.

[ http://img199.imageshack.us/img199/3529/mary2.jpg <-- so in etwa sieht die frisur aus]

Auf einmal stand ein Diener neben Mary, die Augen des Dieners hatten die selben wie Kella und kurz offenbarte sie sich auch Mary, ehe sie wieder in der falschen Gestallt erschien.
Blut kleppte an Kellas Kleid, da sie die beiden anderen Diener, die eigentlich Joel begleiten würde, erstochen hatte.
"Komm", übertrug sie Mary ohne ihre Lippen zu bewegen und ging zum Prinzen hinein.
Das Kleid und ihr weibliches Aussehen waren verschwunden, nur die Augen waren geblieben.

Mary sah erschrocken zu Kella und dachte erst, sie wäre aufgeflogen, doch als sich der Schatten offenbarte, schluckte sie nur noch leicht.
Das Blut auf Kellas Kleid fiel ihr natürlich auf und sie runzelte etwas die Stirn.
War es das wert, um Joel für nur wenige Augenblicke zu sehen, dass gleich zwei Vampire dafür sterben mussten? So schrecklich und grausam sie sich dabei vorkam, aber ja, es war es alle mal wert.
Mary nickte dann leicht und folgte Kella zu Joels Zimmer, das sie dann auch nach ihr betrat.
Mit dem Blick nach unten versuchte sie eine gleichgültige und dennoch demütige Miene aufzusetzen, auch etwas hartes musste dabei sein. Immerhin war sie nun sein Diener und im innern grinsend gab sie sich selbst den Namen Martin. *gg*
So zu tun, als wäre er nichts mehr als ihr Herr, machte sie fast krank, aber sie tat es, damit sie bei ihm sein konnte.

Kella und Mary (Martin ) kamen. Kella brachte Joel seinen Mantel, auch sonst bot sie seine gewohnten Ringe und weiteres, auf Kissen an.
Joel steckte sich den einen Ring an den Ringfinger und den anderen an den Daumen.
Das Pferd war draussen vorbereitet worden.
Als alles soweit war, ritt Joel schliesslich davon zu Tarabas Schloss, Mary und Kella und vier Soldaten begleiteten den Prinzen in Abstand.

Leichte Aufregung war im Schloss, da unerwarteter Besuch von dem Prinzen kam.
Der Diener, der die Vampire immer ankündigen liess war tief verbeugt vor Tarabas.
"König Tarabas.
Prinz Joel ist eingetroffen, um Euch einen Besuch zu bestatten", kündigte der Vampir an.
"Lasst ihn eintreten", meinte dann Tarabas und als Joel eintrat, streckte er ihm seine Hand entgegen, blieb jedoch auf seinem Thron sitzen.

Kella und Mary befanden sich weiter hinten, schon beinahe draussen bem Gang, konnten aber hinein sehen, die Soldaten standen hinter Joel und hatten sich verneigt.
Auch Kella verneigte sich und wartete nun ab.

"Ich wollte Euch einen Besuch bestatten, Tarabas", begann Joel und sah ihn ruhig und offen an.

Mary verneigte sich ebenso, sah allerdings die ganze Zeit zu Joel. Aber sehr unoffensichtlich.
Wie gerne sie doch mit ihm reden wollte, aber auch dieses Gespräch konnte interessant werden.
Die junge Frau sah Tarabas heute das erste Mal und überraschenderweise, hatte sie ihn sich fast genauso vorgestellt.
Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, als Joels Stimme erklang.

Tarabas griff sich einen Kelch und sah finster zu Joel.
"Soso. Willst du das."
Er trank einen Schluck Blutwein, während er auffordernd und sehr genau in Joels Gesicht sah.

Joel sah weiterhin zu Tarabas, an seiner Miene veränderte sich nichts.
Sein Blick war schon Antwort genug, auf dies was Tarabas sagte, was ja nicht wirklich eine Frage gewesen war.
Jol wollte nun nicht weiter etwas erzählen, sondern warten was der König vielleicht wissen, oder selber sagen wollte, wie es eigentlich schon immer so gewesen war.

Tarabas trank weiter und stellte den Kelch wieder ab.
Dann setzte er sich erneut und hielt den Zeigefinger an sein Gesicht.
"Du kannst jederzeit wieder gehn."

Joel nickte auf diese Anwesiung ruhig, nun wusste er dass Tarabas wohl nichts zu sagen hatte.
"Wie geht es Euch, Tarabas?
Hat sich auch hier etwas in meiner Abwesenheit, getan?", fragte nun Joel und er fühlte sich kein bisschen verkrampft, oder unwohl.

Tarabas griff einen weiteren Kelch.
"Falsche Frage", meinte er schliesslich und er packte nach Joel.
Diesen zog er dann an sich und er hielt ihm den Kelch vor die Nase.
"Warum bist du hier, willst du dich nicht setzen?"
Er schubste den Prinzen wieder von sich und warf einem der Diener den Blutwein ins Gesicht.

Joel schritt ein wenig zurück, da er weggeschubst wurde.
Es war schon unerwartet gekommen und Joel war für einen Moment überrascht.
Auf seine Frage, wandte Joel langsam seinen Kopf von Tarabas Gesicht weg und er blickte weiter hinten zu dem Tisch und den Stühlen.
Er sah dann wieder zu Tarabas und lehnte ab sich zu setzen.
"Ich bin hier um Euch zu besuchen", sagte Joel und blickte Tarabas einen langen Moment ins Angesicht, seine linke Hand spannte sich ein wenig an, er wusste dass diese Frage ein wenig gefährlich sein würde, allerdings fand er es in diesem Moment auch ein Fehler, sie nicht zu stellen.
Aufermskam sah er Tarabas ins Angesicht, als wäre dies gewöhnlich, ja als würde sich diese Frage gerade auch geziehmen.
"Tun das nicht Söhne?"

Kella beboachtete dies, sie war gespannt wie Mary reagieren würde, ob sie es vllt. bereits verstand.