RE: Quelle - 9

Mary wollte nicht gehen und so startete sie einen Versuch!
Die junge Frau ging näher an die beiden heran und zwinkerte Joel kurz so zu, dass nur er es sehen konnte.
"Wie wärs, wenn ich ihm dabei ein wenig helfe? Immerhin ist es seine erste Rede und ich bin eigentlich ganz gut im formulieren einiger Sachen. Natürlich, er soll es selber machen und ich sage ja auch nicht, dass ich ihm das abnehmen will! Aber ein wenig Hilfe ist immer ganz gut. Meint Ihr nicht?"
Mary lächelte und diesmal sehr ehrlich.
"Oder wollt Ihr, dass er vielleicht kläglich versagt morgen bei seiner Rede? Dem König würde dies sicher nicht gefallen. Und noch bevor überhaupt jemand merkt, dass ich hier bin, bin ich auch schon wieder weg. Versprochen."

Mentor hatte entsetzt zu Joel gesehn.
"Bist du toll??? Weswegen macht man wohl so Zeug, um es vor irgendwelchen Unbedeutenden Leuten vorzutragen?? Also bitte!!"
Als Mary sprach, wandte er sich an diese und er verschränkte widerrum die Arme.
"Na dann schlag etwas vor. Gleich jetzt und sofort."

[ ]

Joel sah erstaunt zu Mary, er schwieg dann und sah abwartend zu Mentor.
Gegen Hilfe hatte er wirklich nichts dagegen.
Etwas zu erwidern was Milexûs gesagt hatte, konnte er wirklich nicht. xD

[oh mann xDDD]

Mary schluckte und sah kläglich zu Joel hinüber. Was sie nicht alles tat, nur um neben ihm stehen zu können.
"Oh, natürlich", räsuperte sie sich leise und überlegte, damit sie auch gute Worte fand.
Die junge Frau schloss die Augen und versuchte sich bildlich vorzustellen, wie der König und viele viele andere Adlige anwesend waren.
"Natürlich liegt die Frage nahe, warum ich Prinz bin. Und sie ist auch vollkommen berechtigt, da ich ja im eigentlichen Sinne nicht aus königlichem Hause stamme. Aber die Antwort darauf ist so einfach, dass sie schon fast lächerlich klingt. Der Grund, weshalb ich Prinz bin, ist, dass ich mich zwar nicht als würdiger Nachfolger für König Tarabas sehe, ihn aber mit Leib und Seele schätze und da sich mir nun die Chance bietet, die viele andere wohl lieber an meiner Stelle genutzt hätten, werde ich alles tun, um meiner Aufgabe gerecht zu werden."
Mary hielt inne und runzelte über ihre eigenen Worte die Stirn.
"Na ja...ich kann es sicher besser, als das."

Mentor lächelte spöttisch, doch eigentlich fand er die Rede nichtmal so übel. Zumindest von den Worten einer Frau.
Natürlich gab es hie und da Ausdrücke, die er strengstens verbieten würde. xD
Doch da unterscheidete sich Mary nunmal von den Otopianern. Hätte Joel solch eine Rede vor dem Publikum morgen gehalten, hätte man ihn wohl gerade aufgehängt und getötet.
Er wandte sich an Joel.
"Machen Sie die Rede alleine, Prinz."
Daraufhin lief er zum Ausgang.
"Und du, junge Dame, ich hoffe doch schwer, das du ihn nicht zu lange aufhällst!"

Joel sah Mentor zu wie er Richtung Tür lief.
Er wollte warten ehe er sich ganz an Mary wenden würde.
Er fand die Rede von Mary im Grunde genommen sehr gut, nur einiges war ein bisschen unotpoianisch. Joel wurde daher leicht misstrauisch bei dem Gedanken, dass sie wirklich von hier kam.
Vielleicht also doch von der Zauberwelt?

"Natürlich nicht!, sagte Mary und er hörte sich etwas empört an, als würde sie nie im Traum daran denken, ewig dort bleiben zu wollen. *G*
Dann wandte sie sich mit einem Lächeln zu Joel um und sah ihn schweigend an.
Oh ja, sie schämte sich für ihre missratene Rede und deshalb musste sie doch etwas den Blick senken.
Doch ehe sie etwas sagen würde, wollte sie warten, bis Mentor gehen würde.

Mentor verliess darauf den Raum ohne ein weiteres Wort.

Joel musterte Mary, sie war um einiges grösser als er und älter auch.
Seine Miene war vertraut und er hätte niemals gedacht, dass eine Dienerin so eine Rede einfach so in Kürze ausdenken konnte.
"Du kommst nicht von hier, richtig?", fragte nun Joel sie offen und keines wegs böse oder misstrauissch.
Damals hatte er alles von der Zauberwelt gehalten, sie war seine Heimat gewesen - zumindest die - die er immer haben wollte und sich wohl fühlte.
Dort waren seine Freunde, seine Kathleen, Chris Randel von dem er sehr viel hielt und auch Marko der einer seiner besten Freunde war.

Mary lächelte und schüttelte seufzend den Kopf.
"Nein, Joel. Leider nicht."
Man merkte den Schmerz in ihrer Stimme und sie sah auf ihre Finger hinab. Es war eine komische Situation für sie. Der, der ihr am meisten bedeutete, stand vor ihr und erkannte sie nicht, weil es sie eigentlich zu dem Zeitpunkt damals noch nicht gegeben hatte.
Die junge Frau schien nachdenklich und hob wieder den Blick, um ihn offen anzusehen. Nichts war von dem sanften Gesichtsausdruck gewichen, mit dem sie ihn auch schon vor etwa 4 Jahren angesehen hatte. Nichts.
"Wie geht es dir?"
Wie gerne wollte sie sagen Ich habe dich vermisst oder Es ist schön, dich wiederzusehen. Und sie wollte ihn auch gern in ihre Arme schließen, aber sie wusste, dass sie nicht konnte.

Leider nicht?
Joel runzelte leicht die Stirn.
Es war das erste Mal dass er von jemanden in der Zauberwelt gehört hatte er möchte in Otopia leben.
Selbst Kathleen hatte das niemals gesagt.
Er setzte sich auf seinen Sargdeckel.
"Warum bedeutet dir Otopia so viel?", wollte Joel von ihr wissen und blickte sie aufmerksam an.
"Nun, morgen habe ich meine Rede und nachdem was heute alles passiert ist, geht es mir nicht wirklich gut", beantwortete Joel ihr die Frage und lächelte kurz und etwas knapp.
"Wie heisst du?"

Mary nickte darauf leicht. Sie wusste nicht, was er heute alles erlebt hatte, aber es war sicher einiges gewesen. Er sah geschafft aus.
"Mary ist mein Name", flüsterte sie leise, aber sie wusste, dass er sie hören konnte.
Als er sich auf den Sargdeckel setzte, sah sie ihm dabei zu und überlegte, wegen seiner Frage.
"Weil ich hier alles habe, was ich jemals wirklich geliebt habe. Na ja, jemand lebt mit mir in der Zauberwelt, der auch noch dazu gehört, aber darum geht es ja nicht."
Sie sah ihn mit ihren braunen Augen lange an und wollte sich am liebsten jedes Detail genau einprägen.
"Das tut mir leid, Joel. Darf ich fragen, was passiert ist? Vielleicht, wenn du darüber redest, geht es dir besser. Ich will dich nicht niedergeschlagen sehen. Wenn es jemanden gibt, den ich nicht so sehen will, dann bist eindeutig du das."

Joel wurde nachdenklich auf das was sie sagte, ebenso war er auch verwundert.
'Wenn es jemanden gibt, den ich nicht so sehen will, dann bist eindeutig du das', ging es ihm durch den Kopf.
Nur von Kathleen, oder Donatello würde er so etwas gesagt bekommen, aber dies von einer fremden Zauberin zu hören... nein, dass hätte er nicht erwartet.
Er sah zu Mary auf und wies ihr neben sich Platz zu nehmen, er schien auch ein wenig zögernd zu sein, weil er darauf nicht wirklich zu antworten wusste.
In Hogwarts hatte er Mary noch nie gesehen, daher konnte sie natürlich Xenya nicht kennen und von ihrem Versteck durfte keiner etwas erfahren und von Musculo oder Vaidade war es auch nicht gerade gut etwas zu erzählen.
"Ich darf es dir leider nicht erzählen Mary.
Es ist geheim", antwortete ihr Joel und blickte sie dabei an.
"Sind denn diese Dinge hier im Schloss, oder allgemein in Otopia die dir so viel bedeuten?"

Mary setzte sich darauf gerne neben ihn und blickte ihn weiterhin an.
"Natürlich, das kann ich verstehen. Man sollte auch nicht alles erzählen", zwinkerte sie und überschlug die Beine.
"Nun, eins dieser Dinge sitzt direkt neben mir", lächelte Mary. "Und dann kennst du ja noch sicher Cyrill und Edo."
Sie hatte beschlossen, ganz ehrlich zu sein, wenn er sie fragen würde. Was sollte sie verlieren? Früher durfte sie nicht ehrlich sein und heute würde sie nicht den gleichen Fehler machen. Dafür war er ihr einfach zu wichtig.
Die junge Frau lächelte wieder und blickte Joel offen an.

Joel hob leicht überrascht seine Augenbrauen.
Neben ihr?
Er war das.
Edo kannte er nur vom hören und Cyrill... nein dieser Name sagte ihm nichts.
"Mary, ich... verstehe nicht ganz", Joel kam sich nicht richtig vor, Mary schien ihn ja zu kennen, wenn er ihr diese eine Person war. Aber warum kannte er sie nicht?
"Es tut mir leid, aber ich weiss nicht warum ich dir was bedeute.
Noch kann ich mich erinnern... dich schon mal früher gesehen zu haben", er sah sie mit einem unsicheren und bedauernden Blick an.
Die Situation war nicht gerade sehr einfach, so etwas zuzugeben noch dazu jemanden dem er wohl sehr viel bedeutet, war wirklich sehr heikel.