RE: Quelle - 21

Es war, als würde jemand einen Schalter in ihr drücken und sofort lief sie los, als sie sah was mit Cyrill geschah.
"Nein!", rief sie laut und rannte auf die drei Vampire zu.
"Dreht ihr denn jetzt total durch?! Lasst ihn los! Cyrill!!"
Vor allem Marcellus warf sie einen giftigen Blick zu und setzte sofort zum Sprung an.
Es war ihr egal, ob sie schon nur bei dem Versuch scheitern würde, aber sie würde Cyrill nicht im Stich lassen und tatenlos zusehen.
Während sie sich noch etwas lockerte, um dem Vampir auch helfen zu können, ging ihr Blick zu Edo. Es war schmerzhaft zu wissen, dass Edo zu so etwas fähig war und genau das stand auch in ihren Augen geschrieben.
"Edo...", flüsterte Mary traurig.

Der General hinter Edo runzelte die Stirn, Mary sah der Elven zwar ähnnlich, aber die Grösse stimmte nicht überein, ohnehin wirkte sie zu menschlich und ihre Kleider waren anders.
Ohnehin enie Frau in Hosen, wie ungewöhnlich.
Edo blickte zu Mary, sein Blick war ernst und vielsagend, er verstand nicht warum Mary auf einmal da war.
Hatte dass Cyrill so eingefädelt?
Er sagte aber doch, sie wäre noch nie hier gewesen.
Wollte er sie etwa schützen?
Die Lage war viel zu ernst um jetzt noch überrascht zu sein. Der Dienst für König Tarabas war wichtiger.
Cyrill hatte die Wahl für seinen Weg gewählt.
"Mary, halt dich da raus", sagte Edo zu ihr und es hörte sich auch warnend an.
Edo kannte Mary, aber die anderen Generäle hätten dafür kein Verständnis, wenn sich eine Frau dazwischen, oder gar Befehle erteilen würde.

Mary schüttelte nur den Kopf und setzte dann an, um Cyrill zu helfen.
Es war ihr egal, was dann passieren würde, hier ging es um Cyrill und er hatte sie auch noch nie im Stich gelassen.
Außerdem hatte Mary keine Angst, nicht um sich, sonst wäre sie ja geblieben, wo sie gewesen war und hätte weiterhin stillschweigend zu gesehen. Aber so war sie nicht, das war nicht Mary.
Sie war nicht enttäuscht von Edo oder sauer oder dergleichen, sie kannte ihn ja, aber es tat doch schon weh.
Aber am meisten tat weh, dass er einfach so zusah und nichts dagegen tat, wie sie Cyrill behandelten.
Hochverrat? An wem, dem König? In diesem Punkt verstand sie Tarabas nicht. Weshalb wollte er seine eigene Welt zerstören? Eine Welt, die doch so wunderschön war. Nun gut, vielleicht war es einfach die Habgier nach Macht und neuen Gebieten, weil er nur König der Vampire war. Das war er doch, oder? Die junge Frau merkte, dass sie sich doch gar nicht so gut auskannte, wie sie geglaubt hatte.

[tut mir leid caro, ich mach das nicht gerne =( ]

Cyrill war ratlos gewesen, er war erstarrt als Mary kam und nun war ihm alles egal in dieser Sekunde.
Sie durfte hier nicht sein!
Und erst recht durfte sie sich nicht vor drei blutrünstige Tiere stellen.
Drei Männer otopianischen Blutes, die ihr Leben lebten für Tod und Blutvergiessen.
Für Cyrill war das hier keine Erinnerung, für ihn war es Realität, egal wie Mary hierher gekommen war, jede Sekunde war echt und entschied über ihre Zukunft.
"Nein Mary!", rief Cyrill mit zitternder Stimme.
Doch Marcellus kam ihm zuvor. Noch während Cyrill rief, hatte der ehemalige Merchist in aller Schnelle sein Schwert gegriffen und ohne irgendwelche Vorwarnung schlug er Mary den Kopf ab.

Mary hatte von dem Schwertschlag nichts mitbekommen. Nur viellecht wie die schwarfe Klinge an ihr vorbeisauste, doch spühren konnte sie nicht, denn sie landete bereits in einer neuen Erinnerung, wo ihr Körper wieder ganz war. Edo, Cyrill, Marcellus und Siramir waren verschwunden.
Mary landete in einer Gasse.
Es war dreckig und finster, so wie immer.
Doch es waren keine Blitze hier, anstattdessen gab es einige Stockwerke oben in der Luft.
Das hier mussten eindeutig die Schattenvampire sein. Mary kannte den Platz ja bereits zur Genüge.

[*knuuuuuuuuuddl* ist ja nichts passiert =)]

Mary hatte nur noch ihren Blick auf Cyrill und Edo gerichtet gehabt und schloss die Augen, als das Schwert sie eigentlich hätte köpfen müssen.
Da der Schmerz allerdings ausblieb oder zumindest die unendliche Dunkelheit, die sie erwartet hätte, sah sie wieder auf.
Von da an wusste sie, dass sie in den Erinnerungen nicht sterben konnte und im gewissen Sinne machte sie das auch froh.
Mary rappelte sich auf und klopfte sich den Dreck von den Kleidern.
War sie etwa schon wieder bei den Schattenvampiren gelandet? Oder wo war sie? Es sah allerdings ganz danach aus.
Die junge Frau sah sich aufmerksam um und entschloss, die Gasse hinaufzulaufen. Vielleicht würde sie dann erfahren, wem diese Erinnerung gehörte. Mit jeder Erinnerung mehr wurde sie neugieriger, als sie es ohnehin schon war.

Einige Leute liefen an Mary vorbei.
Sie trugen lange kleider aus schweren samtstoffen Stoffen.
Ihre Hütte hatten lange Federn und sie trugen grossen, auffälligen Schmuck.
Die Frauen, die an Mary vorbeiliefen jedoch, waren alle schäbig und mit zerrissenen Kleidern.
Sie gingen den Männern aus dem Weg und hatten ihre Blicke gesenkt.
Ganz am Ende der Gasse war ein junger Mann zu erkennen.
Er trug Zylinder, Stock und einen blauen Frack.
Seine Mode entsprach nicht der jetzigen Mode, sie war anders als die Männer, die eben vorbei gegangen waren.
"Auf nach Sibirien!", rief der schlanke Mann mit dem Frack lachend und er war um die Ecke gegangen.
In dem Moment packte Mary eine Hand von hinten.
Eine junge Frau mit zersaustem Haar, zerrissenem Kleid und schmutzigen Händen sah zu ihr.
"Nicht diesen Weg", sagte sie und ihre Stimme war ängstlich und warnend zugleich.

Mary sah dem Treiben fragend zu und ging den Leuten aus dem Weg.
Sie wollte nicht schon wieder unnötig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, das musste nach diesem Erlebnis grade wirklich nicht sein.
Als sie eine Hand von hinten packte, fuhr sie sofort erschrocken herum und blickte die Frau an.
Sie musterte diese eingehend, wobei ihr das zerzauste Haar auffiel, das zerrissene Kleid und die schmutzigen Hände.
Auch die Stimme hörte sich so ängstlich an, wie sie sie schon lang nicht mehr gehört hatte.
"Aber warum nicht?", wollte Mary erfahren. Sie wusste ja nicht, was gerade bei den Schattenvampiren passierte, deshalb bat sie um Aufklärung.

Die junge Frau sah sich kurz um.
"Aber weisst du das noch nicht? Diese Männer sind grausam."
Ihre Augen funkelten.
"Sie nehmen dir alles, sag mir du kommst nicht von hier, nein?"
Erneut blickte sie sich um und zog nun ruckartig ihre Hand zurück.
Sie kratzte sie und nahm etwas Abstand von Mary.
Ja, diese schien noch gesund zu sein.
Wer wusste, wer heutzutage noch gesund war abgesehn von den feinen Herren und Kaufmännern?
"Du, du sag mir...sag mir kommst du von aussen? Ist es weit, ja?"

Mary runzelte die Stirn und als die junge Frau ihre Hand zurückzog, sie kratzte und Abstand nahm, räusperte sie sich.
Habe ich vielleicht die Krätze? Ich denke nicht.
Weiterhin blickte sie die Fremde an und wurde aus dem, was sie sagte und fragte, nicht wirklich schlau.
"Nein, ich komme nicht von hier. Was ist denn? Wer sind diese Männer und was wollen sie?"
Kurz ging ihr Blick die Gasse rauf und runter.

"Oh nein, oh nein, das habe ich nicht sagen wollen", sagte sie und sie nahm vorsichtshalber noch etwas mehr Abstand.
Es war nicht wegen Mary, eher das sie diese nicht mit irgendwelchen Läusen ansteckte.
"Oh, diese Männer wollen Handel treiben. Und manchmal auch mehr als Handel. Also schnell weg von hier, ein frisches Gesicht haben sie besonders gerne."

Mary verzog das Gesicht, wegen dem, was sie erzählte.
"Das ist ja widerlig", murmelte sie angeekelt und sah sich um. Nun, wohin sollte sie gehen? Sie kannte niemanden bei den Schattenvampiren, zumindest nicht zu dieser Zeit. Und welche Zeit war eigentlich? Sollte sie fragen?
"Sag, welches Jahr haben wir?", wollte Mary erfahren.
"Ich bin übrigens Mary."

Einige Männer kamen vorbei und die Frau verdeckte ihr Gesicht mit einem Stück ihres Kleides.
Als sie verschwunden waren, wandte sie sich wieder an Mary und machte das Gesicht wieder frei.
Sie überlegte bei ihrer Frage.
"Ich bin Istard. Wir...wir schreiben das Jahr 1200, ja etwa 1200."
Sie kratzte sich und nahm erneut wieder etwas Abstand von Mary.
"Ist es weit nach draussen? Wo du herkommst, ist es da schön, ja?"

Mary nickte leicht. Den Namen hatte sie auch nocht nicht gehört, aber sie mochte seltene Namen.
"Istard ist schön", nickte sie ihr zu, nachdem die Männer verschwunden waren.
"Ich weiß leider nicht, wie weit es dauert, bis dahin, wo ich herkomme, aber es dauert schon eine Weile."
Ja, 9 Jahrhunderte. Aber das kann ich ihr ja nicht sagen.
"Ja, da ist es schön. Aber Otopia ist schöner, glaub mir."
Die junge Frau zwinkerte ihr leicht zu und sah sich wieder um.

Otopia schön?
Das konnte sie sich nicht vorstellen, aber möglicherweise hatte Mary schon anderes gesehn.
Natürlich.
Sie war ja bloss eine gewöhnliche Protestuierte, eine von vielen.
Otopia war gross, die edle Gesellschaft musste Schöneres zu bieten haben, das sagten viele.
"Danke."

Mary nickte leicht.
"Sag, Istard, wohin soll ich gehen? Ich kenne mich hier absolut nicht aus und du sagtest ja, dass ich oder wir schnell von hier wegsollten."
Die junge Frau sah kläglich drein und schaute dann an sich hinunter. Dass ihre Kleidung noch niemandem aufgefallen war, wunderte sie doch schon etwas. Immerhin war ihr Oberteil ein leutend hellblaues und aus Satin. Und noch dazu trug sie eine kurze Hose.
Eigentlich trug sie ja sonst eher Kleider, aber als Kella sie gefunden hatte, war sie nur schnell in Sunnydale gewesen, um etwas zu erledigen, wofür sie sich nicht extra hübsch machen wollte. Und solch kurze Hosen konnten hin und wieder ganz praktisch sein.