RE: Anwesen Joseph Eichenberg - 14

"Nun denn, ich glaube viel mehr gibt es nicht zu sagen", meinte Eichenberg dann.
"Lerne mit der Zeit und lerne aus Fehlern. Du wirst schon merken, worauf ich Wert lege."

"Und wenn du dir einmal nicht sicher bist, frage ohne scheu nach", sagte Jessica freundlich zu ihr und bot ihr nun auch das Gebäck auf dem Teller an.

Isabella nickte abermals.
"Ich werde mir viel Mühe geben" beteuerte sie mit ihrer sanften Stimme als Jessica ihr sagte sie könne immer Fragen.
"Vielen Dank!"
Dann nahm sie etwas vorsichtig ein wenig von dem Gebäck um nicht unhöfflich zu sein.

Narissa musterte Isabella neugierig.
"Du hast einmal beim Grafen gedient, nicht wahr? Doch heisst doch Isabella?"

Isabella nickte.
"Beides entspricht der Wahrheit Miss Narissa" bestätigte sie freundlich.
Ja sie hatte gern dem Grafen gedient und oft dachte sie auch an diese Zeit. Sein Medaillon trug sie noch immer.

Narissa kicherte leicht.
Eichenberg sah zu ihr und er wusste was sie gerade dachte.
"Also, ähm...es tut mir leid, aber ich bin neugierig."
"Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen."
"Genau."
Narissa wandte sich wieder an Isabella.
"Wie war dein Verhältnis zum Grafen?"

Jessica nahm nun auch einen Schluck vom Tee und hörte auferksam zu.
Narissa, neugierig war sie ja bekannt, aber es hat sie zu vielem gebracht.

Isabella verstand nicht ganz, lies sich aber nichts anmerken.
"Ich war seine Dienerin" antwortete sie wie es ihr auf der Zunge lag.
Narissa schien sehr fröhlich zu sein.

"Das weiss ich. Aber wie war das Verhältnis? Ich meine...hat er dich gemocht?"
"Ich glaube, so leicht wirst du das nicht herausfinden meine Liebe", sagte nun Eichenberg.
"Edoardo ist schwer zu durchschauen."

"Misses Gilòngue hat sich ja vorzüglich bemüht, des Grafens Willen", meinte Jessica und lächelte dabei heiter.
Schon nur der Gedanke an Elizabeth brachte sie im innern leicht zum kopfschütteln.

Isabella blickte Narissa einen Moment nur an, wusste aber auch nicht was mit der Anspielung von Jessica auf Misses Gilòngue gemeint war.
"Der Graf flegte es nicht uns Gefühle zu offenbaren" sagte sie schließlich.

"Uns?"
Narissa wurde neugieriger.
"Der Dienerschaft oder Ihnen und ihm?"
Joseph begann leise zu lachen.
Er schüttelte dann den Kopf und trank ein wenig.

"Wir waren zu dritt in der Dienerschaft des Grafen" klärte Isabella es auf.
Sie war noch immer sanft und bemühte sich alles gut zu machen.

Narissa schmunzelte.
Sie beliess es einen Kommentar abzugeben und Eichenberg hustete kurz.
Was Narissa sagen wollte, wusste er genau und er verschluckte sich.
Narissa seufzte leicht.
"Ich sehe schon. Aber...ist das denn nicht komisch. Ein Graf schreibt ein Gedicht über seine ehemalige Dienerin?"

Isabella dachte an Zipora. Bei ihr hatte sie jenes Gedicht von dem Narissa nun wohl sprach das erste mal gehört.
Damals hatten sie die Zeilen sehr nachdenklich gemacht.
Sie blickte leicht besorgt zu Eichenberg und wollte sich vergewissern, dass alles in Ordnung war.
"Ist alles in Ordnung Sire Eichenberg?" fragte sie ihn.
Sich zu verschlucken war nie schön.